
10 Jahre Kaufmännische und Gewerbliche Berufsfachschule Sitten
Die Gesprächsrunde über den Erhalt und die Steigerung der Attraktivität der Berufsbildung bei den Jugendlichen, welche anläßlich des zehnjährigen Bestehens der Kaufmännischen und Gewerblichen Berufsfachschule in Sitten (EPCA) organisierte wurde, brachte Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Bildung zusammen.
Es wurde betont, wie wichtig es ist, das Image der Berufe und die Arbeitsbedingungen zu verbessern, um genügend Lernende zu finden und den für die Walliser Wirtschaft notwendigen Nachwuchs auszubilden.
Seit einigen Jahren bekunden einige Arbeitsbereiche wie der Tourismus, die Lebensmittelberufe und das Handwerk Mühe, Lernende anzuwerben und damit den Nachwuchs auszubilden.
Die anläßlich des zehnjährigen Bestehens der Kaufmännischen und Gewerblichen Berufsfachschule in Sitten (EPCA) organisierte Gesprächsrunde bot die Gelegenheit über Lösungen zum Erhalt der Attraktivität der Berufsbildung, den aktuellen Bedarf der Wirtschaft an qualifizierten Arbeitskräften sowie die Rahmenbedingungen des aktuellen Bildungssystems zu diskutieren.
Dieses Thema ist wichtig, da die Lehre der am häufigsten eingeschlagene Weg der jungen Walliserinnen und Walliser ist.
Der Bedarf an Arbeitskräften ist zudem aufgrund des derzeitigen Wirtschaftswachstums beträchtlich.
Die Attraktivität der Lehre sinkt bei den Jugendlichen zugunsten neuer Bildungswege und der Geburtenrückgang wird nicht durch Zuwanderung ausgeglichen.
Es gibt heute einen realen Mangel an Lernenden und um diese Situation umzukehren, müssen rasch Maßnahmen ergriffen werden, so die Dienststelle für Berufsbildung.
Die Berufsbildung muß an die Bedürfnisse der Wirtschaft angepaßt werden. Gleichzeitig muß sie auch den Kriterien der Jugendlichen Rechnung tragen, insbesondere in Bezug auf die Schwere der Arbeit und die Arbeitszeiten.
Maßnahmen wurden bereits ergriffen indem Lehrgänge angepaßt wurden, wie zum Beispiel die schulische Ausbildung für bestimmte Berufe, die mit zusätzlichen Schwierigkeiten konfrontiert sind wie Bäcker-Konditor, oder die Anpassung der Lehrpläne, um neue Fähigkeiten zu entwickeln.
Berufsmessen, die Berufsmeisterschaften (Denglisch „SwissSkills“), eine erhöhte Medienpräsenz und Werbekampagnen der Berufsverbände trügen ebenfalls zur Steigerung der Attraktivität der Lehre bei, so die Ansicht der Dienststelle für Berufsbildung.
Der Abend bot auch Gelegenheit, mögliche Änderungen und Lockerungen des Arbeitsrechts, Anreize zur Förderung von Praktika oder Bildungsjahren in anderen Sprachregionen des Landes oder innovative Konzepte zur Förderung der Mobilität der Jugend wie die Entwicklung von Netzwerken der Ausbildungsbetriebe zu diskutieren.
(pd, rm, Foto: © studio bonnardot – Sion)