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50 Jahre Ausbildung in Sozialer Arbeit im Wallis

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Anläßlich des 50-jährigen Jubiläums der Ausbildung in Sozialer Arbeit im Wallis rückt die Hochschule und Höhere Fachschule für Soziale Arbeit (HESTS) die Vielfalt und die Bedeutung der Sozialen Arbeit mit einer Reihe von sechs Artikeln auf der Plattform REISO.org in den Fokus.

Diese Beiträge vermitteln einen Einblick in die Soziale Arbeit und zeigen, wie sie im Wallis gelebt und umgesetzt wird, berichtet die HES-SO.

Ein halbes Jahrhundert Geschichte und Weiterentwicklung

Der Kanton Wallis bildet seit 50 Jahren Fachleute aus, die sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt, soziale Gerechtigkeit und menschliche Nähe engagieren.  Diese Initiative, die in den 1970er-Jahren mit dem sozialpädagogischen Ausbildungszentrum begann, wird gegenwärtig an der HESTS erfolgreich weiterentwickelt.

Zur Feier dieses Jubiläums veröffentlicht die Plattform REISO.org eine Reihe von sechs Artikeln, die die Vielfalt der Sozialen Arbeit anhand konkreter Projekte beleuchten. Die von Mitarbeitenden der HESTS verfaßten Artikel verbinden persönliche Erfahrungen und Reflexionen, um ein lebendiges und dynamisches Bild der Sozialen Arbeit zu vermitteln.

Bildung, Engagement, Innovation

Der französischsprachige Artikel «Former, agir, innover: 50 ans de travail social», zeichnet die Meilensteine der Entwicklung der Ausbildung im Wallis nach. Er zeigt auf, wie es den verschiedenen Institutionen gelungen ist, berufliche Anforderungen, regionale Verwurzelung und Nähe zur Gesellschaft zu verbinden. Dieser geschichtliche Rückblick veranschaulicht, wie die Ausbildung in Sozialer Arbeit den Wandel im Wallis nicht nur begleitet, sondern auch antizipiert und gestaltet hat.

Inklusion, Begleitung, Rekonstruktion

Der zweite Artikel «Förderung der Integration von straffälligen Personen» befasst sich mit der Rolle der Sozialen Arbeit im Bereich der sozialen Wiedereingliederung. Zwischen Begleitung und Resozialisierung geht er darauf ein, wie straffällig gewordene Personen im Wallis unterstützt werden, um ihre Integration zu fördern, aber gleichzeitig auch die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Die Soziale Arbeit wird dabei als Bindeglied zwischen Sanktionen und Resozialisierung beschrieben, gestützt auf Empathie und Wertschätzung.

Ein Theaterstück als Integrationsprozeß

Im Artikel «Einen Integrationsprozess dank eines partizipativen Theaterstücks erleben» wird ein origineller partizipativer Ansatz beschrieben: Das Theater schafft Raum für Ausdruck und Dialog zu Migrationserfahrungen. Dieses interaktive Theaterprojekt lässt das Publikum die Herausforderungen der Migration hautnah miterleben. Die Soziale Arbeit zeigt sich hier von ihrer kreativen, reflexiven und transformativen Seite.

Die Zuschauer werden dazu aufgefordert, sich in die Lage anderer zu versetzen, um die Komplexität der Migration besser zu verstehen.

Altern in den Bergen – eine kollektive Herausforderung

Der Artikel «Alt werden in Bergregionen: Eine Herausforderung für den sozialen Zusammenhalt» beleuchtet die Solidarität in Berggebieten. Aufgrund des Rückgangs des ehrenamtlichen Engagements und der lokalen Unterstützung wird die Soziale Arbeit immer mehr zu einer Schlüsselakteurin des sozialen Zusammenhalts und des Zusammenlebens.

Die Autorinnen befürworten die Gemeinwesenarbeit, um die gegenseitige Hilfe zu stärken und der Alterspolitik neue Impulse zu verleihen.

Prävention von sexualisierter Gewalt in Institutionen

Im Artikel «Prävention von sexualisierter Gewalt in sozialpädagogischen Einrichtungen» präsentieren die Forscherinnen und Studentinnen der HESTS die Ergebnisse einer gleichnamigen nationalen Studie.

Es hat sich gezeigt, daß die Praktiken sehr heterogen sind, aber zahlreiche Ansätze bestehen. Als wirksame Hebel für die Schaffung eines sicheren Umfelds für Kinder und Jugendliche nennt der Artikel Schulung, Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch.

Überwindung der Isolation

Mit dem letzten Artikel «Durchbrechen der Isolation auf niederschwelliger Ebene» wird die Reihe mit einer sehr menschlichen Note abgeschlossen.

Er befasst sich mit dem Praktikum für eine aktive soziale Eingliederung (PASE), einer Maßnahme der Walliser Sozialhilfe für Sozialhilfe-Empfangende, deren berufliche Wiedereingliederung als unrealistisch eingeschätzt wird.

Dieser Ansatz, der auf einer freiwilligen Teilnahme und auf Vertrauen beruht, legt das Schwergewicht auf den sozialen Zusammenhalt, die Wertschätzung und die Mobilisierung von Fähigkeiten.

Die positiven Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden, die Eigenständigkeit und die soziale Partizipation zeigen, daß eine individuelle und respektvolle Begleitung ein Leben verändern kann.

Eine zukunftsorientierte und regional verwurzelte soziale Arbeit

Mit diesen sechs Artikeln betrachtet die HESTS die Herausforderungen der Sozialen Arbeit im Wallis aus verschiedenen neuen Blickwinkeln. In einem Punkt stimmen sie alle überein: Sozialer Zusammenhalt bedingt Nähe, Mitwirkung und gegenseitiges Vertrauen.

Alle beschriebenen Projekte zeigen, wie flexibel sich die Soziale Arbeit an gesellschaftliche Realitäten anpaßt, um Solidarität, Inklusion und Resilienz zu stärken, so die HES-SO.

(pd, rm)
(Bild: HES-SO)

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