
Wegen Inzestgefahr entführt und im Ausland freigelassen
Im Wallis entführt und in Bayern angekommen um der Inzestproblematik entgegenzuwirken.
So ist seit Freitag nach einer Auswilderungsaktion ein Steinbock aus Wallis mit einer isoliert lebenden Steinwildkolonie an der Benediktenwand angekommen.
Sie sollen sich genetisch vermischen und den gentischen Pool auffrischen.
Der Steinbock aus dem Wallis dürfte sich wohl gewundert haben was mit ihm passiert. Und wo er nun gelandet ist.
Immerhin liegt Bayern in Süddeutland nicht gerade um die Ecke. Graubünden wäre näher gelegen gewesen und dort hätte es auch Steinböcke gegeben, aber das wollte man nicht. Denn die Steinböcke aus dem Wallis sind genetisch am weitesten entfernt von der Popolation in Bayern.
Es würde ein wichtiger Beitrag für die genetische Vielfalt geleistet, freut sich die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.
Nicht ohne ächzende Bürokratie
Natürlich ging auch hier nichts ohne ächzende Bürokratie, gründlicher Prüfung durch das Ministerium, welches schließlich die Auswilderungsaktion genehmigte.
Erst dann konnte aus der Steinbockkolonie Mont-Pleureur im Wallis ein Tier entnommen bzw. eingefangen werden und nach Bayern transportiert werden.
Hintergrund
Schon 2012 und auch 2019 hatten Forscher um von der Universität Zürich die Steinwildpopulation an der Benediktenwand untersucht.
Und stellten hierbei fest, daß diese Steinbockpopulation den höchsten Inzuchtsgrad aufweist.
Nun überwachen die Forscher begleitend alles und hoffen, daß sich die beiden Blutlinien durchmischen.