
Scharfe Kritik der IG Saflischtal an Grengiols Solar
Grengiols Solar wird erneut verkleinert wie aus einer Mitteilung der Projektbefürworter von gestern hervorgeht (Walliser Zeitung berichtete). Statt 2’000 GWh sollen es nun nur noch 110 GWh Jahresproduktion sein.
Hierzu äußert sich die IG Saflischtal, welche die Verkleinerung gemäß Mitteilung erwartet hatte.
Zu groß seien die technischen Herausforderungen, zu ungeeignet die Geologie, zu massiv der Eingriff in die Natur und zu gering die Akzeptanz in der Bevölkerung.
Die Projektanten begründen die Verkleinerung des Projekts mit ungünstigen rechtlichen Bedingungen, um davon abzulenken, daß die Planung von Grengiols Solar und der nationalen Solaroffensive überstürzt und unseriös war.
Wie auf der Website der IG Saflischtal schon lange zu lesen ist, hat die IG erwartet, daß das Projekt Grengiols Solar im Binntal weiter verkleinert werden muß: „Die IG Saflischtal hält die Zahlen des Vorprojekts für nicht machbar. Das Projekt wird aufgrund der geologischen Probleme (instabiler Untergrund) und wegen der schwierigen Zufahrt (extrem steiles Gelände) weiter reduziert werden müssen.“
Wenig überraschend ist dies nun eingetroffen.
Das Projekt wird redimensioniert und nochmals deutlich kleiner als ursprünglich vorgestellt. Nur noch gerade 80 MW Leistung würde das Projekt erbringen können, über das Jahr bedeutet das im optimistischsten Fall 110 GWh Solarstrom.
Versprochen wurde dem Parlament, welches im vergangenen Herbst in Panik eine Solaroffensive beschlossen hat, eine Leistung von bis zu 1’000 MW und eine Jahresproduktion von 2’000 GWh. Nun ist das Projekt 20 mal kleiner.
„Der Solartraum platzt wie eine Seifenblase!“
Doch die IG Saflischtal geht in ihrer Kritik noch weiter. Sie schreibt dazu, daß das Solarprojekt nun 20x kleiner werde:
Um davon abzulenken, schreiben die Projektanten, daß die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verkleinerung des Projekts verantwortlich seien. Eine nachvollziehbare Begründung dazu fehlt jedoch.
Nachdem die Projektanten in einer großaufgegleisten Medienkonferenz noch am 15. März von einer sechsmal so großen Anlage sprachen, müssen sie nur zwei Monate später einsehen, daß das Saflischtal kaum geeignet ist für ein solch gigantisches Solarprojekt.
Planen die Projektanten von Grengiols Solar eine „Mogelpackung“?
Die IG befürchtet zudem, daß die Projektanten die Verkleinerung auch als taktische Maßnahme einsetzen könnten, um mit einer verkleinerten Variante (die notabene immer noch mehrfach so groß ist wie z.B. Gondo Solar) die bevorstehenden Abstimmungen in Grengiols zu gewinnen und später wieder die ursprüngliche Version zu verfolgen.
Dieses Vorgehen wäre eine klassische Mogelpackung.
IG fordert Projektstopp, fordert „Solaroffensive“ auf bestehenden Gebäuden
Die IG Saflischtal fordert weiter die Aufgabe des Projekts.
Das Potential von Grengiols Solar sei nun nicht einmal mehr ein Drittel so groß wie das Solarpotential der Dächer und Fassaden in der Walliser Kantonshauptstadt Sitten / Sion.
Auf der bestehenden Infrastruktur könnte man sofort mit einer großen Solaroffensive anfangen, ohne unberührte Naturwerte zu zerstören.
Weiterführendes
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