
Leserbrief zur Klimagesetz-Abstimmung
Ein Leser äußert zur Klimagesetz-Abstimmung, die Schweiz schicke „jährlich 10 Mia für fossile Energien ins Ausland“.
Ölheizungen müßten gar nicht herausgerissen werden, Benzin-Autos nicht stillgelegt werden, die Befürchtungen der Gegner des Klimaschutzgesetzes seien falsch, so der Verfasser, welcher von einem menschengemachten Klimawandel ausgeht, der die Zukunft der Großkinder bedrohe.
Der Leserbrief im Wortlaut:
„Neben Ski- und Bergtouren sind mir meine vier Grosskinder die grösste Freude. Doch ich mache mir grosse Sorgen um ihre Zukunft. Wie wird ihre Welt aussehen mit immer stärkeren und häufigeren Extremwetterereignisse und Millionen von Klimaflüchtlingen?
Darum braucht es das Klimaschutz-Gesetz! Darum haben alle Parteien von der SP über die Mitte bis zur FDP einen gutschweizerischen Kompromiss ausgehandelt. Dieser ist sozialverträglich und wirtschaftsfreundlich. Sogar Economiesuisse und der Bauernverband sagen Ja. Nur die SVP steht abseits.
Nein, es müssen keine funktionierenden Ölheizungen herausgerissen werden: Erst 2040 soll im Gebäudebereich der CO2 Ausstoss um 82 Prozent gesenkt sein. Auch die CO2 Abgabe bleibt weiterhin bei 120 Franken pro Tonne CO2.
Es werden auch keine Benziner eingestampft. Erst für 2040 ist ein Reduktionsziel von 57 Prozent festgelegt. Der Zuschlag an der Zapfsäule bleibt weiterhin bei 5 Rappen.
Wie steht es denn mit den „horrenden Kosten“ der Energiewende und der Energiesicherheit? Statt jährlich 10 Mia für fossile Energien ins Ausland zu schicken, ist es offensichtlich sinnvoller, in Schweizer Energie (Sonne, Wind, Wasser, Biogas) und Schweizer Arbeitsplätze zu investieren.
Mit immer weniger Schnee kann ich auch als begeisterter Skitourengänger leben. Doch die Folgen des Klimawandels für meine Grosskinder, die machen mir wirklich Sorgen. Für sie lege ich am 18. Juni ein grossväterliches Ja in die Urne.
Max Keller, Altdorf“
Anm. d. Red.:
Der Leserbrief erschien ursprünglich in einer leicht anderen Form und wurde später angepaßt.