
SSE-Gruppe aus Brig mit Spitzenzahlen
Die Société Suisse des Explosifs SA (SSE-Gruppe) ist ein Chemie- und Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in Brig-Glis und zählt zu den international führenden Herstellern von zivilen Sprengstoffen und ist in den Bereichen Feinchemie und Pyrotechnik tätig.
Die Gruppe kann aktuell ein Rekordergebnis bekanntgeben sowie ein starkes Wachstum:
• Starkes Wachstum des Umsatzes um 21% auf CHF 168 Mio.
• Chemiesparte Valsynthèse erreicht mit Absatzwachstum von 35% ihr bestes Geschäftsjahr
• EBIT legt um 123% auf CHF 7.2 Mio. zu
• Außergewöhnliche Anhebung der Dividende um CHF 5.- pro Aktie
Die SSE-Gruppe ist mit dem Geschäftsjahr 2022 äußerst zufrieden, denn es ist das Resultat der ehrgeizigen strategischen Entscheidungen, die in den letzten zehn Jahren umgesetzt worden sind.
«Das Ergebnis zeigt eine starke Verbesserung der Rentabilität und eine solide Bilanz, sodass die Entwicklung der Gruppe mit hohem Tempo fortgesetzt werden kann», erklärt der Präsident des Verwaltungsrats, Raymond Loretan.
Die strategische Vision
Die vor mehreren Jahren eingeleitete Umstrukturierungsstrategie zeigt inzwischen trotz eines unter starkem Druck stehenden Konjunkturumfelds Wirkung:
Die Geschäftseinheit zivile Sprengstoffe, auf die rund 90% der Geschäftstätigkeit der Gruppe entfallen, entwickelt mit ihrem Dienstleistungsbereich «Bohren und Bergbau» erfreulich.
Dies gilt insbesondere für Kontinentaleuropa, d.h. Deutschland, Polen, Tschechien und der Slowakei, wo mehr als 60% des Geschäftsvolumens erwirtschaftet werden.
Auch die Produktions- und Exporttätigkeit der Standorte Gamsen und Wimmis in der Schweiz haben erheblichen Auftrieb erhalten. 2022 bestand die größte Herausforderung darin, den Preisanstieg im Rohstoffbereich, der vor allem auf den Energiepreis zurückzuführen war, an die Kunden weiterzugeben. Dieser wurde eingedämmt und mit größter Transparenz kommuniziert.
Die SSE-Gruppe befindet sich für eine allfällige Konzentration des europäischen Markts in einer guten Ausgangslage.
Die unter dem Namen Valsynthèse tätige Feinchemie-Sparte der Gruppe, die dieses Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiert, verbuchte ihr bestes Geschäftsjahr seit zehn Jahren, steigerte den Absatz um 35% und vermochte ihr EBIT wieder in den positiven Bereich zu bringen.
Diese Ergebnisse sind der 2019 eingeführten Erebus-Strategie zu verdanken, zu deren Bestandteil die Herstellung eines innovativen Futtermittelzusatzes gehört, welcher die Methanemissionen von Rindern um 30% senkt.
Diese Produktion trägt zur äusserst positiven Trendwende bei Umsatz und Rentabilität bei, was Valsynthèse in den nächsten Jahren weiterhin zugutekommen wird.
Im Bereich chemischer Reaktionen mit «hohem Energiepotenzial» positioniert sich Valsynthèse als bevorzugter Partner.
«Die SSE Group hat zudem 2022 ihr Übernahmeangebot für die Firma SuonInvest AG abgeschlossen und eine Kapitalerhöhung von CHF 4.27 Mio. durchgeführt, die ihr Eigenkapital gestärkt und die Entwicklungsstrategie der Gruppe in ihren beiden Industriesektoren unterstützt hat», freut sich der Delegierte des Verwaltungsrats der SSE Group, Dany Antille.
Historisches Geschäftsergebnis
2022 erreichte der Umsatz der Gruppe CHF 167.9 Mio. Gegenüber 2021 entspricht dies einer Steigerung um CHF 29.5 Mio. bzw. 21.3%. Ursache ist zum einen der Preisanstieg, aber auch der Absatzzuwachs der Feinchemiesparte.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) der Gruppe stieg erneut, und zwar auf CHF 14.8 Mio. (8.8% des Umsatzes). 2021 hatte der Umsatz CHF 10.8 Mio. (7.8%) betragen, was einer Steigerung von CHF 4 Mio. (+37%) entspricht. Die Transformation der Gruppe lässt sich am EBIT ablesen, das sich gegenüber 2021 (CHF 3.5 Mio.) auf CHF 7.2 Mio. und damit um 123% erhöht hat.
Das Nettoergebnis der Gruppe für 2022 beläuft sich auf CHF 4.2 Mio. – 20% mehr als 2021 (CHF 3.5 Mio.).
Der Verwaltungsrat schlägt vor, die Dividende für das Geschäftsjahr 2022 um CHF 5 pro Aktie und erstmals seit 2014 auf CHF 75.- zu erhöhen.
Optimistische Aussichten
2023 erwartet die Gruppe trotz der unsicheren Konjunkturlage mit einer weiterhin starken Industrietätigkeit. «Insgesamt dürften sich unsere Kennzahlen auf den Werten von 2022 einpendeln. Wir rechnen insbesondere damit, dass unsere Rentabilitätskennzahlen EBITDA und EBIT stabil bleiben», betont der CEO der SSE Group, Gilles de Preux.
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung seien hinsichtlich der Entwicklung der Gruppe in den nächsten Jahren zuversichtlich, so die Gruppe.
Hintergrund

Die Société Suisse des Explosifs wurde 1894 durch Pietro Ronchetti und Xaver Bender mit einem Aktienkapital von 200.000 Franken und Sitz in Brig gegründet, um den Bedarf an Sprengstoff für den Durchstich des Simplontunnels zu decken.
Bender leitete gleichzeitig die Société Francaise des Explosifs, Paris, die sich verpflichtet hatte, das technische Fachpersonal aus ihren Fabriken Cugny und Paulilles an die SSE abzutreten sowie Ersatzprodukte zu liefern, falls Gamsen mit der Dynamitproduktion in Verzug kommen sollte.
Die SSE hatte anfänglich finanzielle und technische Schwierigkeiten. Die damaligen Transportvorschriften für Dynamit verteuerten das Produkt massiv.
(rm, pd)