
Bieridee
Das kantonale Amt für Gleichstellung und Familie KAGF hat die Beiz entdeckt. Selbst ihr Feierabendbier sollen Männer in Zukunft nicht mehr in Ruhe geniessen dürfen – sondern müssen sich dabei ab sofort auch noch zwangsweise mit dem Feminismus beschäftigen. Zu diesem Zweck verunstaltet das KAGF Bierdeckel mit allerhand schlauen oder weniger schlauen Sprüchen.
Es würde dabei nicht überraschen, wenn in einem nächsten Schritt selbst Toilettenpapier für eine solche Kampagne herhalten müsste: Der Mann wird bis in den hintersten Winkel verfolgt, um bekehrt zu werden.
Natürlich gäbe es einiges zu tun: Männer sind die Haflingerpferde von heute, gutmütig, arbeitssam und beschweren sich nicht, egal mit wievielen Aufgaben sie beladen werden. Darob vergessen sie oftmals ihre eigene Gesundheit und ihr eigenes Glück. Ein Beispiel: Gratis Brustkrebs-Screening gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, gratis Prostata-Untersuchungen jedoch nicht. Dies zeigt schon einmal, welcher Stellenwert die Männergesundheit in unserer Gesellschaft geniesst: Der Mann als Wegwerfartikel.
Zu Recht müsste daher der Slogan lauten, für das schwache Geschlecht, das im Durchschnitt immer noch 3-4 Jahre früher stirbt als die Angehörigen des holden Geschlechts: Schaut auf euch, Männer!
Doch wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: “Wir Männer sind im Kern voller Romantik und voller Sehnsüchte!”, steht zum Beispiel auf einem dieser Bierdeckel. Na, klar doch! Aber offenbar geht man davon aus, dass Männer solche Dödel sind, dass man ihnen solche Dinge noch explizit sagen muss. Also nicht bloss unsensibel, sondern auch dumm.
Andere Beispiele: “Auch Männer dürfen sich von Gefühlen übermannen lassen”, schrieb ein besonders gewitzter Möchtegern-Poet (nein, es war nicht Oskar Freysinger). Worauf es aber letztlich hinausläuft, zeigt der folgende Spruch: “Auch Männer können pflegen, putzen, kochen.” Da haben wir es doch: Ein Zusatzrunde für den Haflinger ist angesagt!
Selbst das Fernsehen SRF berichtete über die Aktion. Und befragte dazu auch einen Sprecher des Frauendachverbands Alliance F. (Was wiederum zeigt, dass es bei der Kampagne wirklich nicht um Männer geht. Oder würde es irgendjemandem bei SRF einfallen, zum Thema Biolandbau etwa auch einen Vertreter einer Pestizid-Firma befragen?) Wenigstens sagte dieser den einzigen weisen Spruch in der ganzen Angelegenheit: “Ohne Teilzeitarbeit ist es gar nicht möglich, die Bierdeckel-Botschaften umzusetzen.”
Und doch endet auch er auf dem üblichen Refrain: “Es ist so, dass viele Männer Gleichstellung kaum thematisieren und sich der Problematik gar nicht bewusst sind – im Gegensatz zu den Frauen.” Also nicht um die Bedürfnisse von Männern geht es, sondern um die Gleichstellung. Was denn sonst?
Die eigene Rolle kritisch hinterfragen – nichts dagegen. Männer sollen schwach sein dürfen – warum nicht? Aber man stelle sich einmal den Aufschrei vor, eine Kampagne würde stattdessen Frauen auffordern, genau dies zu tun. Sich schwach und sensibel zeigen, die eigene Rolle kritisch hinterfragen, sich mit dem Frausein auseinanderzusetzen. Unvorstellbar! Schliesslich sind sie ja offiziell Opfer des Patriarchats – und nicht der eigenen Unzulänglichkeiten.
Doch auch das Gegenteil geht nicht: Eine Kampagne, dass Frauen in Lohngesprächen härter verhandeln sollen – genauso unvorstellbar! Denn das wäre ja ein implizites Eingeständnis, dass nicht bloss das böse Patriarchat an tieferen Löhnen schuld ist – sondern Frauen selber auch.
Also sollen sich Männer schön schwach zeigen – das Ziel ist klar: Schwache Männer geben eventuelle Privilegien kampflos ab. Freie Fahrt dem Feminismus!
Zu diesem Zweck schämt man sich nicht einmal, Männer durch’s Band als Dödel darzustellen, welche nicht wissen, was ihnen gut tut. Männer tun gut daran, ihr Bier anderswo trinken zu gehen! Denn so blöd sind sie tatsächlich nicht.