
Steuergelder für Lehrpersonal
Der Staatsrat möchte die Attraktivität des Lehrberufs und die Unterrichtsqualität der Walliser Schule auf allen Stufen – von der obligatorischen Schulzeit bis zur allgemein- und berufsbildenden Sekundarstufe II – steigern.
Daher hat er entschieden, wichtige Maßnahmen zu einem Kostenpunkt von rund 30 Millionen Franken umzusetzen.
Von diesem Betrag übernimmt der Kanton 21 Millionen Franken netto. Durch die Maßnahmen würden die Arbeitsbedingungen für Lehrpersonen und Schuldirektionen optimiert.
Dank gezielter zusätzlicher Ressourcen können Schüler, Studenten sowie Lernende mit besonderen Bedürfnissen besser betreut werden.
Die Folgen der umstrittenen Corona-Zwangsmaßnahmen, die beunruhigende Lage im Zusammenhang mit dem Stellvertreterkrieg in der Ukraine sowie Energiekrise aufgrund der Rußland-Sanktionen sowie die Klima-Thematik haben die Gesellschaft, insbesondere Kinder und Jugendliche, verunsichert.
Immer häufiger träten psychische Probleme, Störungen und Verhaltensauffälligkeiten auf.
Der Lehrberuf ist dadurch immer komplexer geworden.
Bei der Betreuung von Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen kommen immer mehr Aufgaben dazu und die Anforderungen an Lehrpersonen steigen. Daher sind mehr Mittel und Zeit erforderlich.
Für die obligatorische Schulzeit hat der Staatsrat entschieden, die Anzahl der Präsenzlektionen zu reduzieren, damit die Lehrpersonen mehr Zeit haben, Schüler zu betreuen und die zunehmend komplexeren Fälle zu bewältigen.
Lehrer-Abwanderung aus dem Wallis?
Durch diese Änderung paßt sich das Wallis an die anderen Kantone an, denn abgesehen vom Tessin fällt die Anzahl der Unterrichtslektionen im Wallis gegenwärtig schweizweit am höchsten aus.
Dadurch kann auch der Abwanderung von Walliser Lehrpersonen in andere Kantone aufgrund besserer Rahmenbedingungen entgegengewirkt werden.
Zudem werden die Ressourcen für Schuldirektionen erhöht, um sie beim Schulmanagement, der Unterstützung von Lehrpersonen und dem Erledigen neuer Aufgaben, die insbesondere mit der Digitalisierung der Schule zusammenhängen, zu entlasten.
Darüber hinaus entschied der Staatsrat weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Betreuungsqualität für Schülerinnen und Schüler. Die wichtige Funktion der Klassenlehrperson wird in allen Stufen aufgewertet und gestärkt.
Ferner werden große Anstrengungen unternommen, um das Budget für Weiterbildungen wesentlich zu erhöhen.
Schließlich sind zusätzliche Unterstützungen vorgesehen, um Schüler, Studenten sowie Lernende gezielt zu betreuen – sowohl durch Schulmediation als auch durch das Vorbeugen von Schulabbrüchen.
Hinsichtlich des Gehalts wurde die Warteklasse für neue Lehrpersonen zum Schulbeginn 2022/2023 abgeschafft. Die Umsetzung der übrigen Maßnahmen erfolgt schrittweise ab dem kommenden Schuljahr.
Der Staatsrat verschafft sich damit die Mittel, um einen anregenden und bereichernden, aber auch anstrengenden Beruf attraktiver zu machen und gleichzeitig das Wohl der Schüler, Studenten sowie Lernenden zu fördern.