
Noch eine Panne auf A9 von Brig – Visp – Siders
Bald kommt die Autobahn-Teilstrecke auf über 35 Jahre Bauzeit – sofern nicht weitere Pannen dazukommen.
Die Autobahn A9 bzw. der Teilabschnitt zwischen Brig und Siders wird die wohl teuerste Autobahn in der Geschichte der Schweiz. Gemessen an den Kosten pro Meter Autobahn.
Das Teilstück der A9 ist nur 35 Kilometer lang. Trotzdem wird es wohl rund 4,4 Milliarden Franken kosten. Dies wegen Pannen und Wallisereien.
Nun kommt noch eine weitere Panne dazu: Eine Rampe bei Raron von 32 Metern Länge muß von der Frutiger AG wieder rückgebaut werden. Kosten 400.000 Franken.
Der Grund ist, es wurde offenbar an der falschen Stelle gespart. Es wurde minderwertiger Beton verbaut.
Immerhin werden auch einmal Teilstücke fertig, wie zum Beispiel ein Tunnel bei Visp im August 2022. Aber ansonsten ist die Pannen-Serie mit all ihren Wallisereien wirklich eindrücklich und einmalig in der Schweizer Geschichte.
Die Pannen-Serie
Riedbergtunnel:
220 Millionen Franken für 500 Meter Tunnel. Baubeginn 2004, es wird bis heute gestritten, wer wie viel bezahlen muß nach einem Erdrutsch 2005. Das Projekt ist bis heute blockiert.
Umfahrung Visp:
Minderwertigen Beton wurde von mehreren Firmen, die in einem Konsortium zusammengeschlossen waren verbaut. Er mußte wieder entfernt werden.
Umfahrung Visp:
Probleme bei einem Tunnelausbruch. Die Baufirmen verlangten zusätzliche 50 Millionen. Das Bundesgericht urteilte im Februar 2023, daß nur 300.000 zustehen und keine 50 Millionen. Schon eine „kleine“ Differenz zwischen Forderung und Recht.
Teilstück Pfyn:
Planungsdebakel um die Jahrtausendwende. Neue Planungen dann 2011. Beschwerden von Bauunternehmen und Landschaftsaschutz bestehen. Geklärt sein und fertigestellt werden wird wohl alles erst in weit über einem weiterem Jahrzehnt.
Raron – Niedergesteln:
Auf 500 Meteren hatte man einen halben Meter zu schmal gebaut. 400’000 Franken Zusatzkosten.
Walliserei bei Deponie Goler:
Baufirmen berechnten Transporte von Baumaterial die nicht stattfanden. 2,3 Millionen Franken forderte das Astra zurück.
Weitere Walliserei bei Deponie Goler:
Derzeit fordert das Astra weitere fünf bis acht Millionen Franken zurück.
Rampe bei Raron:
Beton-Mängel: 400.000 Franken Kosten für Rückbau und Neubau.
Dienststelle des DNSB
Bei der Dienststelle für Nationalstraßenbau (DNSB) arbeiten rund 35 Mitarbeiter im Verwaltungsgebäude in Brig-Glis (Gamsen) und in den Baubüros von Visp, Raron und Ermitage (Pfynwald).
Die Leitung der DNSB und damit die Gesamtverantwortung für das Projekt untersteht seit 2013 Martin Hutter (Dienstchef).
(rm)