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Rünzi-Preis 2023: Fragwürdiges Geschenk von 20.000 Franken an Kévin Germanier

Rünzi-Preis 2023: Fragwürdiges Geschenk von 20.000 Franken an Kévin Germanier

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Ein Kommentar von Remo Maßat

Wer schon hat, dem wird gegeben, so steht es bereits in der Bibel. Und so erhält ein bereits erfolgreicher Modeschöpfer 20.000 Franken einer walliser Stiftung, die offenbar dem Kanton zu gehören scheint obwohl sie eigentlich eine private Stiftung ist oder sein sollte wenn es nach dem Stifter gehen würde.

Wäre es wirklich so, daß Kévin Germanier das Wallis ins Rampenlicht rücken würde wie der Kanton behauptet, könnte man noch darüber streiten, ob der Gründer der Stiftung Divisionär Rünzi möglicherweise so einer Preisvergabe zugestimmt hätte.

Wer allerdings die offizielle Webseite von Kévin Germanier ansieht, der sieht jedoch, daß kein Wallis-Bezug vorhanden ist.

Sie firmiert unter einer internationalen „.com“-Domain, eine CH-Domain wurde nicht einmal aufgeschaltet. Und sie ist nur auf Englisch verfügbar.

Webseite Germanier

„Walliser Erbe“, „Wallis im Rampenlicht“, ja wirklich?

Mehr noch: Das Wort Wallis oder Valais kommt nicht einmal auf der gesamten Webseite auch nur ein einziges mal vor.

So stellt sich die Frage, wie Christophe Darbellay dazu kommt, den Kanton mitteilen zu lassen, Kévin Germanier rücke das Wallis „ins Rampenlicht der internationalen Modeszene.

Oder wie er sich zu Behauptungen wie diesen versteigt: „Mit seinem originellen Ansatz feiert Kévin Germanier das Walliser Erbe und vermittelt das Gefühl der Zugehörigkeit zu seinem Heimatkanton.“

Wallis? Was ist das? Das Wort Wallis oder Valais kommt auf der offiziellen Webseite von Kevin Germanier nicht einmal vor.
Wallis? Was ist das? Das Wort Wallis oder Valais kommt auf der offiziellen Webseite von Kevin Germanier nicht einmal vor. Auch wer nach „valaisanne“ sucht wird nicht fündig. Das Wallis kommt auf der Webseite nicht vor.

Gut, nun kann es ja sein, daß wenn Kevin Germanier auf seiner Webseite vergessen hat zu erwähnen, daß er aus dem Wallis kommt, daß er sonst schön viel Werbung macht für den Kanton.

Doch auch dort: Fehlanzeige. Gibt man den Namen der Modemarke bzw. des Modeschöpfers in Suchmaschinen ein, so finden sich Einträge vom Schweizer Staatsfernsehen bzw. dessen Version für die Romandie, von ein paar Schweizer Magazinen oder auch von der Walliser Kantonalbank, die ein Video für ihn machte von Geldern der Staatsbank. Ein Video, das notabene stattliche 62 Aufrufe hat und dies nach 6 Monaten.

So oder so: Das Wallis trommelt für Kevin Germanier, aber nicht Kevin Germanier für das Wallis. Wo sind also die Verdienste, die einem weltbekannten Modeschöpfer noch einmal 20.000 Franken einer staatlichen walliser Stiftung schenken?

Über die Stiftung Divisionär F.K. Rünzi

Divisionär F.K. Rünzi, geboren am 11.2.1904 Bözingen (heute Gem. Biel BE), 24.5.1980 Siders, ref., von Bözingen, Ehrenbürger von Randogne. Sohn des Friedrich Karl, Baumeisters, und der Hermine geb. Zeiher. 1) Angèle Anthamatten, 2) Alice Zimmermann.

1923-27 Bauingenieurstud. an der ETH Zürich (ohne Abschluß). 1930-49 Instruktionsoffizier der Artillerie, ab 1939 Generalstabsoffizier. 1950-55 Chef der Sektion Mobilmachung, 1956-59 als Divisionär Unterstabschef Rückwärtiges, 1959-64 Kommandant der 3. Division.

Rünzi setzte das atomare Mobilmachungsdispositiv durch und gestaltete die Logistik und das Transportwesen der Armee neu.

1972 stiftete er den Divisionär F.-K.-Rünzi-Preis für Personen mit Verdiensten im Wallis.

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