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Nationalratswahlen: Aufrecht Schweiz, Maß-voll schweigen

Nationalratswahlen: Aufrecht Schweiz, Maß-voll schweigen

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Auch im Wallis waren nicht alle mit den Corona-Zwangsmaßnahmen einverstanden. Doch im Wallis traten gar keine der neuen Parteien an. Es fragt sich: Hätten sie Chancen gehabt?

3 Volksabstimmungen zu Corona zeigten: Jeweils rund 40% waren dagegen. Ein großes, ein enormes Wählerpotential. Was also wurde in der Schweiz daraus?

Die Walliserkanne machte mit ihrem Widerstand in Zermatt sogar weltweit Schlagzeilen. Und wurde sogar schlußendlich freigesprochen.

Somit: Wie haben Parteien wie Aufrecht Schweiz, Maß-voll oder das Aktionbündnis Urschweiz bei den Nationalratswahlen in der Schweiz abgeschnitten? Ein Blick über den Walliser Tellerrand hinein in die Schweiz.

Um es vorweg-zu-nehmen: Die SVP im Kanton Schwyz setzte zu einem regelrechtem Höhenflug an, dies nicht zuletzt dank der Freien Liste von Josef Ender vom Aktionsbündnis Urschweiz. Er erreichte alleine aus dem Stand rund 9 Prozent Wähleranteil, sodaß die SVP-Listenverbindung zu 44,8 Prozent und in diesem kleinen Kanton zu zwei Mandaten kam. Ender gelang es also als absoluter Polit-Neuling, 9% von dem obgenannten Wählerpotential dazu zu bewegen, ihn zu wählen.

Auf der Webpräsenz von Josef Ender sind die entsprechenden Informationen zu den Wahlresultaten zu finden.

Auch in Zürich gewann eine Listenverbindung einen Nationalratssitz. Der Sitz der Listenverbindung aus EDU, Aufrecht Schweiz und Maß-voll ging an die EDU. Allerdings dazu null Infos auf der Webseite von Aufrecht Schweiz.

Neo-Politiker nach den Wahlen: Vielfach stumm, lautes Schweigen

Was viele interessieren würde, ist, ob auf Aufrecht nun einen Sitz im Nationalrat oder sogar mehrere ergattern konnte. Oder ob es Erfolge hinsichtlich Stimmenanteilen gab.

Aber auf der Webseite von Aufrecht Schweiz allerdings gähnende Leere, kein Eintrag, nix, null, niente:

Nichtmal das Übliche „Wir danken allen, die uns ihre Stimme gegeben haben“.

Es ist zwar seit Jahrzehnten in der Schweiz allgemein zu beobachten, daß vor Wahlen eifrig geschrieben und gebloggt wird, aber so kurz nach den Wahlen bereits den Total-Hänger und abrupt nix mehr, das ist schon kraß.

Und zeugt dann doch möglicherweise davon, daß es richtig ist, daß diese Politiker, die ihre eigene Webseite einfach direkt nach der Wahl so vernachlässigen und sich nicht mehr um ihre Wähler wenigstens mit einer Info bzw. Infos zu den Wahlresultaten kümmern, nicht gewählt wurden?

Diese Leute beklagen, sie würden von den Standard-Medien totgeschwiegen aber selbst schweigen sie auf der eigenen Webpräsenz anstatt ihre Wähler zu informieren.

Und bei Maß-voll?

Und bei Maß-voll um Nicolas Rimoldi? Genau das gleiche Bild. Nix:

Was ist also das Wahlresultat für die Neo-Parteien, die untereinander sich teils spinnefeind und zerstritten waren und sind?

Maß-voll erreichte in Zürich bloß 0,65 Prozent der Stimmen, null Chance auf einen Sitz.

Zuletzt hatte die Leitfigur von Maß-voll einen plötzlichen, sehr starken Drall nach rechtsaußen, traf sich mit Leuten aus dem Umfeld der „Jungen Tat“ im Tessin oder Leuten aus dem Umfeld von Martin Sellner in Österreich. Selbst die SVP etwa lehnt Kontakte zur „Jungen Tat“ ab.

Wer auf Corona-Demos gewesen ist, konnte zudem klar erkennen, daß ein Großteil der Demonstranten linker Gesinnung ist. Sicher hat diese sehr erstaunliche Neu-Ausrichtung nach rechtsaußen ganz am Schluß sehr viele Stimmen gekostet.

Rimoldi als „gelenkte Opposition“?

Leute aus dem Umfeld von „Aufrecht Schweiz“ hatten Rimoldi öffentlich auf Telegram und in anderen sozialen Medien vorgeworfen, er sei eine Figur des Mainstreams, quasi gelenkte Opposition; sogar Blick und andere Medien würden Werbung für ihn machen, ihm ständig eine Plattform bieten. Es fragt sich tatsächlich, was ohne den plötzlich starken Rechtsdrall von Rimoldi gewesen wäre.

Von einem Wählerpotential von rund 40% im Kanton Zürich bloß 0,65% zu erreichen ist augenscheinlich äußerst mager.

Rimoldi hat offenbar linke Wähler und auch solche mit Migrationshintergrund vergrault, darunter auch viele frühere Mitstreiter wie beispielsweise Joyce Küng.

Ähnlich wie bei Ballweg in Deutschland, dem Querdenken-Gründer, der sich plötzlich aus heiterem Himmel ohne Absprache und zum Entsetzen von Zehntausenden, die sich für Querdenken eingesetzt hatten, mit Reichsbürgern etc. traf, so auch in der Schweiz:
Die Mainstream-Medien, die Rimoldi in der Schweiz wie Ballweg in Deutschland hochgeschrieben hatten, ihm oft eine Plattform geboten hatten, mußten nicht mehr viel tun außer berichten welche neue Rechtsaußen-Treffen er kurz vor den Wahlen immer wieder neu organisierte.

Aufrecht-Spitzenkandidat Urs Hans, ein früherer Politiker der Grünen, hatte hingegen die Wahl recht knapp verpaßt.

In Klar-Zahlen: Die EDU bekam 1,5 Prozent, Aufrecht 1,1 und Maß-voll nur 0,65 Prozent und dies trotz massiver Medienpräsenz über Monate hinweg.

EDU profitierte von Listenverbindung: Zweiter Nationalratssitz

Allerdings waren auch die verbliebenen wenigen Wählerstimmen nicht gänzlich sinnlos, denn es wurden in einigen Kantonen Listenverbindungen eingegangen, so etwa im Kanton Zürich.

Hier profitierte die EDU, die mit Mass-voll (und Aufrecht) eine Listenverbindung eingegangen war: Die christlich-konservative und zugleich auch ausweislich ihrer Webseite stark pro-israelisch ausgerichtete Klein-Partei holte einen zusätzlichen Sitz im Nationalrat.

Hier immerhin hört man etwas von der Partei, wenn man ihre Webseite aufruft:

(rm)

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