Statt Corona-Profite neuer Horror für Aktionäre: Lonza-Aktie im freien Fall
Ein Kommentar von Remo Maßat
Anleger und Börsenspekulanten, die auf fette Corona-Geschäfte von Lonza gesetzt hatten, verlieren seit Jahren Geld. Zuerst das Strohfeuer, dann wurde Lonza-Chef-Bähny von der US-Moderna nach allen Regeln der Vorführkunst vorgeführt.
Bähny hielt noch trotzig wie ein kleines Kind zu Moderna als diese ihn längst fallenließen.
Walliser Zeitung berichtete. Und warnte vor einem Aktieneinbruch mehrfach. Der auch eintrat. Nach jeder Warnung.
Während Blick und auch Walliser Bote bzw. Pomona die Lonza vor wenigen Tagen (schon wieder!) faktenwidrig hochgeschrieben haben und die Schönwetter-Medienmitteilung der Lonza gierig aufgesogen haben, schätzte diese Zeitung die Situation (abermals) zutreffender ein.
Anleger, die – anstatt Walliser Zeitung – die obgenannten Publikationen oder den WKB-Styropor konsumierten, büßten – nochmals – weitere 25% ihres Vermögens ein. Herzlichen Glückwunsch.
Nun äußert am 20. Oktober 2023 also Lonza-Chef Bähny zur gescheiterten Corona-Spekulation mit Moderna: „Wir wußten nicht, wann und in welchem Umfang das Coronageschäft zurückgeht.“
Also alles ganz und völlig überraschend für die armen, armen Lonza-Aktionäre?
Nein, mitnichten.
Es gehörte nicht einmal viel journalistische Intelligenz dazu, den weiteren Einbruch der Aktie „vorherzusagen“.
Sondern man mußte ja wirklich nur 1 und 1 zusammenzählen.
Wenn alles so toll bei Lonza läuft, ja warum wird der Geschäftsführer geschaßt?
Und dies noch dazu knall auf fall, binnen kürzester Frist, binnen wenigen Tagen? Einfach an die Luft gesetzt, zack, Tritt in den Hintern und weg. Bzw. wie es in solchen Fällen dann immer offiziell heißt „Man habe sich im gegenseitigen Einvernehmen getrennt“. Und apropos: Nicht einmal der sonst noch dazugeschriebene übliche „Dank“ für die geleistete Arbeit lag drin.
Und nachdem der Trainer – pardon – der Geschäftsführer gekickt wurde, was dann? Derweil macht Lonza-Chef Albert Bähny plötzlich den Christian Constantin und krönt sich selbst zum Geschäftsführer ad interim. Auch darüber berichtete Walliser Zeitung, daß der Geschäftsführer wie im Constantin-Stile rausgeworfen wurde ohne daß überhaupt ein Nachfolger da war.
Man muß wohl kein Wirtschafts- oder gar Börsenexperte sein, um zu wissen, daß da etwas nicht stimmen kann.
Und es gab viele weitere Fragen, siehe dazu Berichte unten, die vor den Einbrüchen jeweils hier erschienen waren.
Oder die Tatsache, daß Lonza zum zweiten mal binnen nur 3 Monaten die Gewinnprognosen herab-revidierte. Hier ist selbst für einen Laien ersichtlich die Kontrolle über die Zahlen und Planung entglitten.
Das Unternehmen müsse sich nun „neu erfinden“ so TeleBärn.
Bähnys Lonza schwadronierte derweil an einem Investorentag plötzlich davon, daß 2024 als ein Übergangsjahr anzusehen sei. Das freilich kam dann gar nicht gut an an der Börse und widersprach den rosigen Darstellungen in der Beschwichtigungs-Medienmitteilung zuvor. Die mit den neuen Arbeitsplätzen a gogo.
Jedoch „Qualitäts“-Journalisten vom Blick oder von Pomona saugten solche Beschwichtigungen aus den – stets schön aalglatt globalesisch auf Englisch daherkommenden – Medienmitteilungen auf. Lonza gänge es super-prima, es würden sogar neue Arbeitsplätze in Visp geschaffen, konnte man lesen. Sie berichteten unhinterfragt die „tollen“ Neuigkeiten. Kein Scherz, siehe hier:
Nein, der weitere dramatische Kurseinbruch war vorhersehbar. Und Qualitätsjournalisten hätten den Brei, der auch von der Nachrichtenagentur Keystone-SDA verbreitet wurde, nicht ihren Lesern zur Konsumation serviert.
Hier hingegen wurde (mehrfach) und frühzeitig gewarnt:
Lonza-Aktie bald halbiert +++ Abrupter Blitz-Rücktritt des Geschäftsführers
(rm)
Weiterführendes
telebaern.tv/geld/lonza-mit-aktientaucher-wohnungsnot-spitzt-sich-zu-154077749
