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Gianni Infantino, VS-Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold und Ex-Bundesanwalt Michael Lauber können sich freuen

Gianni Infantino, VS-Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold und Ex-Bundesanwalt Michael Lauber können sich freuen

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Kein Strafbefehl. Keine Anklage. Sondern eine Verfahrens-Einstellung.

Dies kommt faktisch einem Freispruch gleich, so Rechtsexperten.

Die Steuerzahler bleiben auf exorbitanten Kosten sitzen.

Die Strafverfahren gegen Ex-Bundesanwalt Michael Lauber und Mitbeschuldigte im Fall nicht protokollierter Treffen mit Fifa-Präsident Gianni Infantino wird eingestellt. Auch gegen den Walliser Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold und weitere Personen wurde ermittelt.

Arnold und Infantino sind Jugendfreunde und kennen sich aus Brig.

Erinnerungslücken bei allen Teilnehmern

Der damalis Bundesanwalt Michael Lauber und Fifa-Präsident Gianni Infantino hatten sich in einer heiklen Phase dreimal ausgetauscht. Damals ging es auch um die causa Sepp Blatter und den Ruf der Schweiz in der Welt. Blatter und der frühere Uefa-Präsident Platini hatten sich überzeugt gezeigt, daß die nicht protokollierten Treffen der Fifa- mit der Bundesanwaltschafts-Chefetage bezweckt haben sollen sie beiden zu demontieren.  Pikant hierbei: Die Bundesantwaltschaft ermittelte damals gegen Blatter wegen angeblich illegalen Geldflüssen. Blatter wurde später freigesprochen, obwohl noch neue Ermittlungen zusätzlich von anderen Strafverfolgungsbehörden angestrengt wurden.

Die Teilnehmer an den geheimen Treffen hingegen, von denen eines im Berner Hotel Schweizerhof nachgewiesen werden konnte, machten unisono geltend, sie könnten sich nicht mehr an den Inhalt dieser Treffen erinnern. Ein kollektiver Gedächtnisverlust sozusagen.

Rinaldo Arnold wollte zur Bundesanwaltschaft

Ein Treffen bzw. Besuch von Rinaldo Arnold, der angeblich die Treffen zwischen Lauber und seinem Jugendfreund Infantino vermittelt haben soll, habe in Laubers Chefbüro stattgefunden, aber dies habe „nichts mit dem Fifa-Verfahrenskomplex zu tun“ gehabt, so die Ermittler. Sondern Arnold habe damals an einer Stelle bei der Bundesanwaltschaft Interesse gehabt.

„Verdachtsmomente dahingehend, daß dieses Treffen mit der später erfolgten Kandidatur des Gianni Infantino und seiner Wahl zum Fifa-Präsidenten etwas zu tun hatte, konnten ausgeräumt werden“, so weiter.

Was die weiteren drei Treffen anbelangt äußern die Sonderermittler: „Hinsichtlich der weiteren drei Treffen ergab die Untersuchung auch keine Hinweise, dass sich die Beteiligten der Bundesanwaltschaft zu ungewöhnlichen, unerklärlichen, fehlerhaften oder gar strafrechtswidrigen Handlungen bzw. Unterlassungen instrumentalisieren liessen oder dies die Vertreter der FIFA und/oder Rinaldo Arnold nur schon versuchten.

Wie die extra eingesetzten Sonderermittler kommunizieren hätten ihre Ermittlungen schlußendlich alle entlastet. So entkräfteten die Ermittlungen den Verdacht der Instrumentalisierung der Bundesanwaltschaft durch den Weltfußballverband.

Fifa kritisch

In einer Stellungnahme zeigt sich der Weltfußballverband Fifa kritisch: Das Ergebnis dieser Untersuchung sei natürlich überhaupt nicht überraschend: „Das einzig Überraschende ist nur, dass es so lange gedauert hat, bis man zu diesem bereits im Vornherein so offensichtlichen Ergebnis gekommen ist.“

Weil sie die Treffen nicht protokollierten, müssen zwei Beschuldigte der Bundesanwaltschaft (BA) die Verfahrenskosten teilweise übernehmen.

Infantino: „Arme, neidische und korrupte Leute“

Infantino freut sich und wird wiefolgt zitiert:
„Das ist ein vollumfänglicher, deutlicher und klarer Sieg für mich, für die neue Fifa und für die Gerechtigkeit!“

Weiter: „Es ist jetzt allen klar, dass die Anschuldigungen gegen mich nur verzweifelte Versuche von armen, neidischen und korrupten Leuten waren, meinen Ruf anzugreifen.“

Und: „Falls diese Leute auch nur ein kleines bisschen Würde hätten, sollten sie zumindest den Anstand haben und sich für ihre Handlungen und den verursachten Schaden entschuldigen.“

Personen werden von der Fifa nicht genannt, die mit „diesen Leuten“ gemeint sind.

Die Affäre wegen der Geheimtreffen zwischen Fifa- und Bundesanwaltschafts-Spitze durch Vermittlung von Jugendfreund und Walliser Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold hatte im 2020 für große Empörung in Medien und Politik gesorgt und zum Rücktritt Laubers geführt.

Kosten des jahrelangen Verfahrens

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