
Bild vom Kulmhotel Gornergrat unter Finalisten des Fotowettbewerbs „The Art of Building“
Ein farbintensiver Wolkenbruch über den Observatorien des Kulmhotel Gornergrat wurde unter die 15 Finalisten desinternationalen Fotowettbewerbs „Kunst des Bauens“ bzw. Englisch „The Art of Building“ gewählt.
Der Wettbewerb, ausgerichtet vom britischen „Chartered Institute of Building“, zählt jährlich tausende Einsendungen und würdigt herausragende Fotografien der gebauten Umwelt weltweit.
Das Institut wurde 1834 in Grossbritannien gegründet und hat sich mittlerweile zu einer globalen Organisation entwickelt, die sich für die Entwicklung der Wissenschaft und Praxis im Bauwesen einsetzt.
Mit dem 2010 ins Leben gerufenen Wettbewerb feiert es die Kreativität der Bauindustrie, die Leidenschaft der Menschen, die darin arbeiten, und den Einfluß ihrer Arbeit auf die gebaute Umwelt.
Der Schweizer Beitrag mit dem Titel „Cosmic Connection“ veranschaulicht die Fähigkeit von Bauwerken, Brücken zu schlagen – etwa wie hier, zwischen der terrestrischen Welt und dem himmlischen Firmament. Das Preisgericht dazu: „Inmitten der Schweizer Alpen steht das Gornergrat-Observatorium als beeindruckendes Zeugnis menschlicher Ingenieurskunst, das Wissenschaft und Natur seit den 1910er Jahren perfekt miteinander verbindet. Dieses Gebäude und seine standhafte Präsenz haben viele dazu inspiriert, die Geheimnisse des Universums zu erforschen.“ [Übers. d. Verf.].
Bis zum 05. Januar ist nun die Öffentlichkeit aufgerufen, unter artofbuilding.org/vote für ihren Favoriten abzustimmen. Bei dem Foto des Kulmhotel Gornergrat handelt es sich um den einzigen Schweizer Beitrag unter den Finalisten.
Über das Foto und die Fotografin
Das Kulmhotel Gornergrat feierte im Jahr 1910 seine Eröffnung. In den späten 1960er Jahren folgten die astronomischen Observatorien, die Einzug in die zwei Türme des Hotels fanden. Durch seine Lage auf 3100 m über Meer, bietet das höchstgelegene Hotel der Schweizer Alpen seinen Gästen seither eine ideale Ausgangslage für kosmische Expeditionen. Während draußen die Welt der teils unwirtlichen Viertausender wartet, können Hotelgäste und Besucher drinnen komfortabel die Wunder der Natur in einer ansonsten abgelegenen und schwer zugänglichen Region bewundern.
Die anstrebende Fotografin hinter diesem eindrucksvollen Bild ist Nina Kloß, eigentlich Neurowissenschaftlerin. Inspiriert von den Einflüssen ihres Vaters fand sie zur Fotografie und möchte mit ihren Bildern die vergänglichen Momente des Lebens einfangen.
Ihr Ziel ist es, ein Gefühl von Nostalgie für Orte zu wecken, die der Betrachter noch besuchen oder an die er sehnsüchtig zurückkehren möchte.
An jenem Sommerabend war die in Zürich beheimatete Fotografin eigentlich zum Kulmhotel Gornergrat gereist, um den Sternenhimmel zu fotografieren. Bei Wind und Regen sahen die meteorologischen Prognosen jedoch schlecht aus.
Trotz oder gerade wegen der dichten Wolken wurde die Nacht wider Erwarten unvergesslich – für einen kurzen Moment durchbrachen farbintensive Sonnenstrahlen die Wolkendecke und ließen das Kulmhotel und die umliegende Bergkette in goldenem Licht erstrahlen. „Ein Anblick, der mir ohne die infrastrukturelle Erschliessung des Gornergrats vor über 100 Jahren sicherlich verwehrt geblieben wäre.“, resümiert die Fotografin.
(pd, rm)