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Hotel Glocke in Reckingen erhält Nachhaltigkeits-Prädikat

Hotel Glocke in Reckingen erhält Nachhaltigkeits-Prädikat

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Das Hotel Glocke in Reckingen erhält dank der herausragenden Nachhaltigkeitsleistungen erstmals eine Auszeichnung.

Diesen erarbeitete sich der Betrieb mit seiner umweltfreundlichen und innovativen Bauweise, der starken regionalen Verankerung sowie mit dem Engagement für zufriedene Mitarbeiter.

Der Familienbetrieb im Goms überzeuge mit starken Werten und dem bewußten Umgang mit den Ressourcen. Den Grundstein dazu legten bereits vor 36 Jahren die Eltern von Sebastian Schmid, mit einer für diese Zeit fortschrittlichen Menükarte und Umbauten nach baubiologischen Richtlinien.

Das Weiterleben dieser Grundwerte wurde erstmals und auf Anhieb mit einem Preis namens „Ibex fairstay platinum“ ausgezeichnet.

Gelebte Nachhaltigkeit

«Unsere Eltern haben vor 36 Jahren stark auf eine vegetarische Menüauswahl gesetzt. Was heute selbstverständlich ist, wurde damals noch als «Körnlipicker» tituliert», gibt Sebastian Schmid gleich zu Beginn des Gespräches mit einem Schmunzeln preis. Er führt seit 2017 zusammen mit seiner Frau Sonja das Hotel Glocke.

Gemeinsam schauen sie auch heute auf den bewussten Umgang mit den Ressourcen und untermauern dies mit dem Slogan «Hotel Glocke – natürlich nachhallend».

Bei Umbauten wird stark auf einheimisches Material, lokale Handwerker und das Wohlbefinden der Menschen geachtet. «Die Isolation im Neubau ist so natürlich, dass wir sie bei einem zukünftigen Ersatz dem Kompost zuführen könnten», schwärmt Sonja Schmid. Die Räumlichkeiten sind offen und transportieren eine gemütliche, ungezwungene und entschleunigende Atmosphäre.

So ließe sich hinter Glasscheiben die Yoga-Stunde erkennen sowie den Spabereich mit architektonischen Höhepunkte heißt es seitens der Vergeber des Prädikats. Wobei auch sehr viel Beton zu sehen ist und Beton ist anders als Holz eben kein nachhaltiger Baustoff, wie im Arte-Dok-Film „Beton: Die neue Umweltzeitbombe“ eindrücklich zu sehen ist.

Starke regionale Verankerung

Der Bezug zu Regionalität ist auch im Menüangebot erkennbar. Ein sehr grosser Teil der Lebensmittel stammt aus dem Goms. «Wir pflegen einen sehr guten Kontakt zur Bevölkerung. Viele lokale Bauern und Produzenten sind auch Lieferanten von hochwertigen Produkten, welche unser Küchenchef zu hausgemachten Köstlichkeiten verwandelt», erzählt Sebastian Schmid. So auch das Fleisch, das vollständig – from nose to tail – zubereitet wird.

Das setzt Grundkenntnisse in den verschiedenen Zubereitungsarten wie z.B. Schmoren voraus, die das Küchenteam mit Bravour beherrscht. «Convenience-Produkte und Geschmacksverstärker sucht man bei uns vergebens», erzählt Sonja Schmid mit sichtlichem Stolz. Das «Körnlipicken» ist ein Stück weit geblieben: Die hauseigenen Getreidemühle steuert das Mehl für das hausgemachte Brot bei, ein von den Hotelgästen geschätzter Bestandteil des regionalen Frühstücks.

Sinnstiftende Arbeit für engagierte Mitarbeiter

Entgegen den anderen Betrieben im Tal bleibt das Hotel Glocke im Übergangsmonat November geöffnet. Die Bettenauslastung hält sich in Grenzen, dafür lässt sich die heimische Bevölkerung von vielseitigen Events begeistern. Das fördert den Zusammenhalt und die Bekanntheit über die Hotelwände hinaus.

Ein grosser Vorteil auch seitens Arbeitnehmer, die von Juni bis April eine Anstellung ohne saisonalen Unterbruch haben. Doch Sonja Schmid bringt noch einen wesentlichen Punkt ein, der zu Spontanbewerbungen führt: «Die Menschen suchen nach einem sinnstiftenden Mitwirken und nach Einsatzmöglichkeiten, die Ihren Werten entsprechen». Nicht selten wird auch gezielt nach dem nachhaltigen Engagement und dem verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen im Hotel gefragt.


.(pd, rm)
(Foto mit den Personen: Karin Bittel, andere Fotos zVg)

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