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Puffcycling: ein zweites Leben für Akkus von E-Zigaretten

Puffcycling: ein zweites Leben für Akkus von E-Zigaretten

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Puffcycling steht nicht etwa für mit dem Velo umweltfreundlich zum Puff fahren, was wohl dem Zeitgeist entsprechen würde. Sondern es geht hier um  die Rezyklierung von Akkus von E-Zigaretten.

Die junge Firma ist aufgrund ihres Names somit nicht bloß ein Beispiel für sinnvolle Rezyklierung von Materialien, sondern auch dafür, daß man – vor allen Dingen auch in einem mehrsprachigem Land – bei Neugründungen und neuen Firmennamen immer auch schauen sollte, was ein Firmenname in einer der anderen Landesprachen bedeutet.

So etwas sollte man eigentlich in einem Studienprojekt zum Erfahrungssammlen im elektronischen Handel lernen. Wobei zur Ehrenrettung der Studenten gesagt werden muß, daß wohl andere ursprünglich auf den tollen Namen „Puff“ bzw. sogar „Puff-Bar“ gekommen sind.

Was macht Puffcycling?

Die Firma ist eine Neugründung, die aus dem Erfahrungssammel-Programm für elektronischen Handel (dem „Business eXperience Programm“) hervorgegangen ist, das im letzten Jahr des Bachelorstudiums an der HES-SO angeboten wird.

Die Firma sammelt und rezykliert Akkus aus E-Zigaretten und stellt daraus Ladeakkus für Mobiltelefone her.

Andreas Hilger, Alicia Ostertag, Véronica Marcelino Jorge, Maxime Caloz und Duygu Karagülle wählten während ihres Betriebsökonomie-, Tourismus- bzw. Systemtechnikstudiums die Möglichkeit, Erfahrungen im elektronischen Handel zu sammeln bzw. die Option „Business eXperience“.

Während eines Jahres hatten sie die Möglichkeit, ein Schulunternehmen zu leiten und Erfahrung in Management und Innovation zu sammeln.

Nach ihrem Abschluß beschlossen sie, dieses Abenteuer fortzusetzen und die Neugründung Puffcycling ins Leben zu rufen.

Ihr Projekt ist Teil einer umfassenden Vision: „Wir wollen damit die durch Vapes entstehenden Umweltschäden bekämpfen und gleichzeitig die Kreislaufwirtschaft unterstützen sowie einheimische Arbeitsplätze schaffen. Neben der Aufklärung der Verbraucher und Verbraucherinnen über die schädlichen Auswirkungen von E-Zigaretten auf die Umwelt können wir auch konkrete Lösungen für deren Reduzierung bieten“, erläutert Andreas Hilger, Direktor von Puffcycling.

Rezyklierung von Akkus

Wiederverwerten geschieht durch die Rückgewinnung von Bauteilen und Rohstoffen, die ihren ersten Nutzungszyklus durchlaufen haben, um sie in ein anderes Produkt umzuwandeln.

Unglaublich

Akkus von E-Zigaretten werden durchschnittlich 3-4 Tage lang verwendet, obwohl sie eine Lebensdauer von etwa 2-3 Jahren haben.

Das junge Unternehmen sammelt deshalb gebrauchte E-Zigaretten-Akkus und wandelt sie in tragbare Ladegeräte für Smartphones um. Auf diese Weise kann den wertvollen Bestandteilen der Akkus ein zweites Leben geschenkt werden.

Die verschiedenen Etappen des Projekts

Das Puffcycling-Team ist sich bewusst, dass das Umweltbewußtsein der Nutzenden geschärft werden muss. Aus diesem Grund ist es Partnerschaften mit Verkaufsstellen von Einweg-E-Zigaretten eingegangen.

So entstand ein Win-Win-System, da sich die Verkaufsstellen nicht mehr um die Rezyklierung kümmern müssen. Bis heute hat Puffcycling über 5’000 gebrauchte Vapes gesammelt. Ausweislich der Webseite wendet sich die Firma nur an Kunden aus dem französisch-sprachigem Kantonsteil bzw. der Romandie. Auch etwas, was in einem Studium gar nicht so schlecht wäre, Erfahrungen zu sammeln wie gelebte Mehrsprachigkeit funktioniert. Aber wer weiß, vielleicht kommt das ja noch.

Strenge Rückgewinnung

Die Akkus durchlaufen einen strengen Rückgewinnungsprozeß, wobei die Geräte in ihre Bestandteile zerlegt und diese sortiert werden (Plastik, Aluminium, Kabel, Akkus), so die HES-SO.

Die Akkus werden getestet, in ein Gehäuse mit einer elektronischen Schaltung eingebaut und so zu einem Ladegerät umgewandelt. Diese Ladestationen werden anschließend einer Qualitätskontrolle unterzogen, um die Normen und Anforderungen des Markts zu erfüllen.

Zukunftspläne

Das Team arbeitet gegenwärtig an einem dritten Prototyp, der 9 Vape-Akkus enthält und dessen Gehäuse von einem Partner mittels eines 3D-Druckers hergestellt wurde.

„Dieser Prototyp wird in einer Auflage von 50 Stück produziert und von Kunden und Kundinnen getestet, um die technische Zuverlässigkeit, z. B. den Verschleiß der Akkus, sowie die Sicherheit durch eine Zertifizierung zu gewährleisten“, erklärt Maxime Caloz, Ingenieur des Teams. Sobald dieser Validierungsprozeß abgeschlossen ist, kann das Team eine Markteinführung in Betracht ziehen.

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