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GV der Oberwalliser Gruppe für Umwelt und Verkehr in Brig
Für mehr Grün- und Wasserflächen in den Oberwalliser GemeindenGV der Oberwalliser Gruppe für Umwelt und Verkehr in Brig

Für mehr Grün- und Wasserflächen in den Oberwalliser Gemeinden

GV der Oberwalliser Gruppe für Umwelt und Verkehr in Brig
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Besseres Stadtklima: Am Dienstag des 30. April 2024 fand im Bahnhofbuffet in Brig die 44. Generalversammlung der Oberwalliser Gruppe für Umwelt und Verkehr (OGUV) statt.

In der verabschiedeten Resolution fordert die GV der OGUV, daß die Oberwalliser Gemeinden sich für mehr Grün- und Wasserflächen in ihrem jeweiligen Gemeindegebiet einsetzen.

Naturnahe Grünflächen und Wasserflächen in Siedlungen verbesserten die Aufenthalts- und Lebensqualität für die Bevölkerung und erhöhen damit die Standortattraktivität der Gemeinde, so die Vereinigung. Daß dies auch dem Tourismus dienlich ist, wenn es Grünflächen gibt und Wasserflächen, ist hierbei noch nicht einmal erwähnt.

Grün- und Wasserflächen hülfen zudem, die Hitze in einer Siedlung zu reduzieren und das Wasser zu speichern, so die OGUV weiter.

Ein Dorf- oder Stadtplatz mit unversiegelten, bepflanzten Plätzen, schattenspendenden Bäume sowie Wasserflächen in Form von Teichen, Rinnsalen und Wasserspielen bleibe auch im Sommer belebt.

Immer mehr Gemeinden setzen auf das Konzept der Schwammstadt

Eine Schwammstadt sauge Regenwasser auf und speichert es. Und gibt dieses den Pflanzen während der immer häufigeren Hitze- und Trockenperioden zurück, so die OGUV.

Und tatsächlich: Unter Bäumen und Sträuchern ist es im Vergleich zu Steingärten nur halb so heiß, wie der Umweltverband „UmverkehR“ im August 2023 aufzeigte (um die 25 Grad anstatt bis 50 Grad).

Bei Starkregenfällen kann also die „Schwammstadt“ die Risiken für Hochwasser reduzieren. Dazu braucht es allerdings durchlässige Böden.

Versickerungsfähige Beläge und Dachbegründungen

Bei jedem Neubau und jeder Sanierung sollten die Böden deshalb nicht mit herkömmlichem Asphalt versiegelt werden, sondern es sollten versickerungsfähige Beläge verwendet und auch die Dächer begrünt werden, so die OGUV.

Was viele nicht wissen:
Dachbegrünungen dämmen auch hervorragend.

Zudem erlassen manche Gemeinden auf der begrünten Fläche 50% Abwassergebühren. Denn ein begrüntes Dach hält bis 90% des Regenwassers zurück und speichert es zwischen.

Hinzu kommt: Ein mit Kies gedecktes Flachdach hält 20 Jahre bis Sanierung, ein natürlich begrüntes Dach das doppelte, nämlich 40 Jahre. Somit ist eine begrünte Dachfläche auch in Hinsicht auf Sanierungskosten billiger und nachhaltiger. Nebst dem, daß auch Klein-Tiere wie Schmetterlinge hier leben können.

Versiegelte Böden aufbrechen

An schon bebauten Orten lasse sich der versiegelte Boden aufbrechen und ersetzen, so die OGUV. Auch private Grundstücke könnten zu einem gesunden Wasserhaushalt beitragen. (vgl. dazu auch hier)

Fürchterliche Steinwüsten

Auch zu künstlich angelegten Steinwüsten äußert sich die Vereinigung. Mit einer Anpassung des Baureglements könne eine Gemeinde dazu beitragen, daß z.B. reine Steingärten verboten werden.

Zum Verbot von Steinwüsten in Form von Steingärten gibt es zurzeit zudem in einigen Kantonen neue Gesetze. Walliser Zeitung berichtete darüber, siehe hierzu unten verlinkte Beiträge.

Die Mitglieder der OGUV wünschen sich von den Oberwalliser Gemeinden:

  • die Erarbeitung eines Konzeptes für mehr Grün- und Wasserflächen
    den Einbezug und die Sensibilisierung der Wohnbevölkerung
  • allenfalls eine Anpassung des Baureglements (Verbot von Steingärten)
  • einen Zeitplan für die Umsetzung der erweiterten Grün- und Wasserflächen
  • ein Monitoring und die kontinuierliche Anpassung der Maßnahmen

Im Anschluß an die GV informierte die Chefin der kantonalen Dienststelle für Umwelt, Christine Genolet-Leubin über die Herausforderungen beim Umweltschutz für das Wallis.


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(pd)
(Symbolbild: Remo Maßat)

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