
Ukraine-Friedenskonferenz: Cassis und Amherd gescheitertUkraine-Friedensgipfel als Mega-PR-Flop für die Schweiz
Ein Kommentar von Remo Maßat
Nun ist es also wohl so gekommen wie befürchtet. Stattliche 20 Millionen Franken, die für eine PR-Schau ausgegeben wurden, werden zu einer Negativ-PR sondergleichen für die Schweiz.
Als „nicht mehr als eine teure PR-Show“ bezeichnete SVP-Außenpolitiker Franz Grüter die sogenannte „Friedens-Konferenz“ um die Bundesräte Amherd und Cassis. Und hier täuscht er sich, es ist nicht mal eine PR-Schau. Sondern eine absolute Negativ-PR.
Denn alle sehen es: Die Schweiz wird als Vermittler inzwischen weit weniger ernst-genommen als die Türkei.
Groß war es angekündigt
Sogar ein eigenes Logo wurde von Steuergeldern für den „Friedensgipfel“ auf dem Bürgenstock entwickelt.
„Schweiz organisiert hochrangige Konferenz zum Frieden in der Ukraine“ kündigte vollmundig das EDA an. Von hochrangig kann wohl keinerlei Rede mehr sein:
China kommt nicht, Südafrika nicht, auch Brasilien will nicht kommen und viele andere Länder haben ebenfalls mitgeteilt, kein Interesse an einer Teilnahme zu haben.
Und als ob das nicht schlimm genug wäre: Auch die USA als Hauptkriegspartei und Nato-Anführer kommen nicht. Biden geht lieber an eine Spenden-Gala als in die Schweiz zu reisen. Und schickt nicht einmal Kamala Harris in die Schweiz zum „Friedens-Gipfel“.
Und als ob das nicht genug wäre, ist sich nicht mal Zelenskyj (westliche Schreibweise Selenski) sicher, ob er kommt. Dann wäre nicht einmal der über seine Amtszeit ohne Wahlen weiterregierende Präsident der Ukraine am Ukraine-Friedensgipfel dabei.
Natürlich mußte es scheitern
Der andere Part, Rußland, wurde nicht einmal eingeladen.
Man stelle sich einmal vor, beim Jura-Konflikt wären nur Vertreter des abspaltungswilligen Teils des Jura eingeladen worden, nicht aber Vertreter des Kantons Bern. Oder man veranstalte eine Nahost-Friedenskonferenz ohne Israel.
Natürlich geht das nicht.
Abgabe der Neutralität rächt sich
Zudem rächt sich das Aufgeben der Neutralität namentlich durch Ignazio Cassis und Viola Amherd.
Cassis bezeichnete mitten im Ukraine-Stellvertreterkrieg Zelenskyj als „einen Freund“.
Und „Nato-Amherd“ wird nicht müde, die Schweiz immer näher an die Nato zu führen.
Ausgerechnet jetzt, wo die Neutralität wichtiger ist denn je.
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(Bild: Logo der „hochrangigen“ Friedenskonferenz)