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"Lokale Ängste hemmen Weiterentwicklung"
Oberwalliser Gemeinden diskutieren Zukunftsszenarien"Lokale Ängste hemmen Weiterentwicklung"

Oberwalliser Gemeinden diskutieren Zukunftsszenarien

"Lokale Ängste hemmen Weiterentwicklung"
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Am Mittwoch ist in Naters ein Atelier zum Thema «Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ)» auf dem Programm gestanden.

Knapp 40 Vertreter der Oberwalliser Gemeinden haben daran teilgenommen, die Herausforderungen in den nach wie vor kleinteiligen Gemeindestrukturen im Oberwallis diskutiert und Szenarien für deren aktive Weiterentwicklung skizziert.

Die künftige Entwicklung der Gemeindestrukturen wirft derzeit in der Region einige Fragen auf – gerade auch was die steigenden Anforderungen im Verwaltungsbereich und mögliche Zusammenarbeitsformen betrifft.

Folglich war das Interesse am IKZ-Atelier vom Mittwoch im Gotham in Naters groß. Gegen 40 Personen aus den unterschiedlichsten Oberwalliser Gemeinden nahmen daran teil.

Sie setzten sich sowohl aus Vertreterinnen und Vertretern der Behörden als auch der operativen Ebene zusammen. Angestoßen hat den Anlaß der Verein Region Oberwallis in Zusammenarbeit mit dem Verband Mitarbeiter öffentliche Verwaltung Oberwallis (MöVO).

«Die Herausforderungen in den Gemeindeverwaltungen sind groß und die Anforderungen steigen stetig. In den kleinteiligen Strukturen, wie wir sie in der Region haben, stoßen viele Verwaltungen bereits heute an ihre Grenzen», erklärte Bernd Kalbermatten, MöVO-Präsident und Gemeindeschreiber in Saas-Fee.

Es brauche deshalb dringend Diskussionen und eine aktive Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, gerade auch auf Verwaltungsebene.

Neue Lösungswege für die Überwindung der Herausforderungen in den Gemeindestrukturen sind auch im Verein Region Oberwallis, dessen Vorstand sich aus Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten zusammensetzt, ein wiederkehrendes Thema.

Vorgängige Umfrage diente als Diskussionsgrundlage

Als Grundlage für die Diskussion am Workshop lancierte der Verein Region Oberwallis mit dem MöVO im Februar eine Umfrage für Gemeindebehörden und Verwaltungsangestellte.

Mit total 172 Rückmeldungen aus 61 von 63 Oberwalliser Gemeinden – bei einem Großteil jeweils sowohl aus der Exekutive als auch aus der Verwaltung – konnte ein umfassendes Bild zur Lage in der Region gewonnen werden.

Die Ergebnisse zeigen etwa: Die größten Herausforderungen werden aktuell in der steigenden Komplexität der Aufgabenerfüllung, beim Ressourcendruck und der Arbeitsbelastung sowohl für Behördenmitglieder wie auch für das Verwaltungspersonal gesehen.

Häufige Wechsel und zunehmender Druck

Der zunehmende Druck zeigt sich unter anderem durch die häufigen Wechsel innerhalb der Gemeindeverwaltungen, die sich zuletzt in der Region beobachten ließen.

Bei rund einem Drittel der Oberwalliser Gemeinden ist es in den letzten zwei Jahren zu einem Wechsel auf Stufe Gemeindeschreiber gekommen.

Ein Drittel der Gemeinden sieht sich in der Verwaltung regelmäßig mit Herausforderungen konfrontiert, während zwei Drittel gar bereit wären, auf Verwaltungsebene künftig stärker mit anderen Gemeinden zusammenzuarbeiten.

Den stärksten Druck nehmen die Befragten in den drei Bereichen Rechtswesen sowie Ortsplanung und Bauwesen oder IT, Informatik und Digitalisierung wahr.

Lokale Ängste hemmen Weiterentwicklung

Die am Atelier geführten Diskussionen bestätigten die Ergebnisse der Umfrage.

Konkrete Impulse lieferten dabei verschiedene Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinden mit Erfahrungen durch entstehende oder bereits etablierte Zusammenarbeitsmodelle, nämlich die zur Diskussion stehende IKZ in den Gemeinden des Bezirks Östlich-Raron, die regionale Bauverwaltung der «DalaKoop» mit einer regionalen Fachstelle im Bezirk Leuk sowie der regionalisierte Werkhof im Lötschental.

Das Atelier zeigte:

Die Bereitschaft und der Wille zur Zusammenarbeit – gerade auch auf Verwaltungsebene – ist vielerorts groß. Gleichzeitig hemmen lokalspezifische Situationen und Ängste die Entwicklung. Entscheidend sind der politische Wille und gemeindeübergreifende strategische Zielsetzungen, auf welche die Gemeinden gemeinsam hinarbeiten können.

Nach dem Anlaß zog Charlotte Salzmann, Vorstandsmitglied des Vereins Region Oberwallis und Gemeindepräsidentin von Naters, ein positives Fazit: «Die Impulse aus dem Atelier sollen die Gemeinden ermutigen, Ängste und Hemmnisse zu überwinden und die künftige Entwicklung aktiv anzugehen. Gerade die guten Beispiele aus der Region zeigen, daß es sich lohnen kann. Wichtig ist, gemeinsam im Verbund die prioritären Aufgaben für die Zusammenarbeit festzulegen und sie Schritt für Schritt umzusetzen.» Das Thema einer verstärkten Zusammenarbeit ist aktuell in vielen Oberwalliser Gemeinden präsent. Die Lösungswege können jedoch sehr unterschiedlich ausfallen.

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