
Jubiläum und Fest mit Zermatter BeteiligungZermatts Schwesterstadt feiert
Anlässlich des 150 Jahre-Feier der Erstbesteigung des Zwölferkofels fand am 11. Juli die Jubiläumsbesteigung mit einer Delegation mit acht Vertreterinnen und Vertretern aus Zermatt statt. Am zweiten Tag kam es dann zur Eröffnung der Ausstellung
„Bergspiegelungen – Sexten und Zermatt im Zeitenlauf“.
Geführt wurde die Besteigung von Bergführern der ZERMATTERS und der Young Mountain Guides Foundation aus Zermatt. Weiter waren vier Bergführer und zwei Gäste aus Sexten beteiligt. Bei bestem Wetter haben alle Vertreterinnen und Vertreter die Besteigung geschafft und sind anschliessend wieder sicher ins Tal zurückgekehrt.
Im Tal wurden die Jubiläums-Besteiger stimmungsvoll im Rahmen eines kulinarisch hochstehenden Festes von gut 50 Personen aus dem Dorf, Vertretern der Gemeinde und vom Tourismus empfangen und gefeiert. Romy Biner-Hauser, Gemeindepräsidentin von Zermatt und Fabrizio Gull, Leister Destinations-Service bei Zermatt Tourismus durften den Verantwortlichen Geschenke aus Zermatt überreichen.
Hannes Egarter, Bergführer und Leiter der Alpinschule Drei Zinnen, sagt: „Es war ein tolles Erlebnis mit den Zermattern diese Besteigung zu machen. Immer wenn wir in Zermatt sind, können wir viel von ihnen lernen und heute konnten die Zermatter hier in den Dolomiten von unserer Erfahrung profitieren. Das ist ein toller Austausch.“
Auch von Zermatter Seite gab es nur Positives zu berichten. Patrice Biner, Bergführer der ZERMATTERS und Lead Guide der Zermatter Delegation sagt: „Es war für uns und die angehenden Zermatter Bergführer ein tolles Erlebnis einige Erfahrungen in den Dolomiten zu sammeln. Die Art des Besteigens ist etwas anders als bei uns. Dieser Austausch erweitert unseren Horizont und bringt neue Impulse mit sich.“
Feierliche Ausstellungs-Eröffnung
Am zweiten Tag wurde dann zusammen mit der Delegation aus Zermatt die Ausstellung
«Bergspiegelungen – Sexten und Zermatt im Zeitenlauf» sowie die neue Bergsteigermeile feierlich eröffnet. Die Ausstellung Bergspiegelungen stellt verschiedene nostalgische Fotopaare aus Sexten und Zermatt gegenüber. So zum Beispiel den ersten Skilift, die ältesten Bergsteiger oder touristische Werbung aus vergangenen Tagen. Die Bildpaare sind in einem speziell gefertigten Spiegelrahmen auf Spiegeluntergrund gedruckt.
In der Erarbeitung dieser Ausstellung wurden von Seiten Zermatt über 700 Bilder aus dem Archiv vom Matterhorn Museum, von Zermatt Tourismus sowie aus Privatsammlungen von Beat Truffer zusammengetragen. Auf Seiten von Sexten wurden die Bilder vom lokalen Historiker Hugo Reider zusammengestellt. Erstellt hat die Ausstellung ein Südtiroler Kommunikations- und Gestaltungsbüro.
Das Ganze wurde feierlich eingeweiht und den ca. 80 Anwesenden präsentiert. Die hochwertig gestaltete Ausstellung soll dann zu einem späteren Zeitpunkt nach Zermatt verschoben und dort den Interessierten zugänglich gemacht werden.
Weiter wurde die Bergsteigermeile mit dazugehörigen Berg-Geschichten der lokalen Bergführer eingeweiht. Die Bergsteigermeile verbindet das Haus der Berge und den Sextner Zeitstein, von
welchem aus man die Sextner Sonnenuhr bestaunen kann und würdigt lokale Bergsteiger und ihre Leistungen. Die Bergsteigermeile kann mit einem alpinistischen Walk of Fame verglichen werden.
Weiter wurde an den Feierlichkeiten durch Romy Biner-Hauser und Fabrizio Gull eine Messing-Tafel an den Gemeindepräsidenten aus Sexten überreicht. Diese wird später an einem Stein vom Matterhorn vor dem Haus der Berge montiert und soll die Freundschaft und Verschwisterung der beiden Bergdörfer sichtbar machen. Auch in Zermatt wird im Freundschaftsgarten im kommenden Jahr ein entsprechendes Monument (ähnlich den bereits bestehenden Denkmäler der anderen Schwesterstädte) errichtet und eingeweiht.
Entstehung Schwesterstadt-Verbindung zwischen Zermatt und Sexten
Die Verbindung zwischen Zermatt und Sexten ist über die Jahre gewachsen. In den 80er-Jahren, anlässlich des internationalen Interskikongresses, begegneten sich der damalige Sextner Tourismuspräsident Willi Rainer und der ehemalige Zermatter Skischulleiter und Direktor der Aufstiegsanlagen Robi Biner. Beide erkannten sofort die bereits erwähnten Gemeinsamkeiten und somit das Potenzial einer Partnerschaft zwischen Zermatt (Schweiz) und Sexten (Südtirol/Dolomiten).
Die Idee einer Verschwisterung wurde in den folgenden Jahren beiderseits weiterverfolgt, von verschiedenen Akteuren (Robert Guntern, ehem. Gemeindepräsident, Romy Biner-Hauser, aktuelle Gemeindepräsidentin) unterstützt und durch gegenseitige Besuche und freundschaftliche Verbindungen gefestigt. Beiderorts ist diese Verschwisterung mittlerweile in der Gemeindecharta verbrieft.
Sexten ist eine kleine Berggemeinde mitten im Naturpark Drei Zinnen in den Sextner Dolomiten, gelegen auf 1’340 m ü. M., mit knapp 2’000 Einwohnern, 4’000 Gästebetten und einer ausgesprochen aktiven Landwirtschaft.
Auf den ersten Blick mag das kleine Sexten mit dem international renommierten Zermatt kaum etwas gemeinsam haben, und doch gibt es zwei wichtige Parallelen zu beobachten: Zum einen ist da der Berg, welcher hüben wie drüben das Leben, Handeln und Denken der Menschen bestimmt, und zwar seit über 150 Jahren. In Zermatt das sagenhafte Matterhorn, mit der weltberühmten Erstbesteigungsgeschichte. In Sexten sind es die mystischen Drei Zinnen, wo ebenso Bergführergeschichte geschrieben wurde und der Alpinismus in den Dolomiten seinen Ursprung hatte.
Diese weltbekannten Berge waren und sind die Garanten für eine gute, gesicherte Zukunft der Menschen in beiden Dörfern.
(pd)
(Bildquelle: Wisthaler)