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Wolf Wallis: „Walliser Bote krebst zurück“

Wolf Wallis: „Walliser Bote krebst zurück“

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Wenige Tage vor der „Abstimmung über den Wolf“ im Wallis (Kt. Volksinitiative:  „Für ein Wallis ohne Großraubtiere“) brachte das Medium Walliser Bote eine im doppelten Wortsinne reißerische Geschichte. Die Empörung des Chefredaktors Armin Bregy war groß.

Wölfe würden jetzt sogar Kälber reißen. Doch die Geschichte war jedoch, daß noch nicht einmal bekannt war, wie das Kalb (welches notabene illegal unbeaufsichtigt auf der Weide geboren wurde) zu Tode gekommen war. Was für den durchschnittlichen Leser als Tatsache dargestellt wurde, war eine bloße Vermutung eines Wildhüters.

Die DNA-Spuren-Auswertung ergab jedoch keine Wolfs-DNA, sondern diejenige von Füchsen. 

Wolf-Falsch-Meldung kurz vor Abstimmung über Wolf

Teilweise führte die „Abstimmung über den Wolf“ im Wallis wie sie schweizweit von Medien bezeichnet wurde zu seltenen Resultaten. Im Oberwallis gab es Gebiete mit 90% Stimmanteil die keinen Wolf im Kanton haben wollten.

Dies, obwohl die Wahrscheinlichkeit eines Wolfsangriffs so gering ist, daß sie statistisch nicht mal erfaßbar ist. 

Weiter gab es einen massiven „interkantonalen Röstigraben“ zwischen dem deutschsprachigem Kantonsteil (wo der Walliser Bote erscheint) und dem französischsprachigen Kantonsteil.

Vor den Füchsen im Wolfspelz der Hund im Wolfspelz

Wie Autor Kurt Marti auf dem Portal Infosperber berichtet, war die genannte Walliser Bote-Berichterstattung Panikmache vor dem Wolf. Es waren keine Wolfsspuren am Kalb-Kadaver gefunden worden, allenfalls Fuchsspuren von offenbar mehreren verschiedenen Füchsen.

Diese Art der „Wolf-Berichterstattung“ hat beim Walliser Bote offenbar Methode. Schon zuvor berichtete das Medium von einer Tötung durch einen Wolf, die in Wahrheit eine durch einen wildernden Hund war, berichtet Marti vom Hund im Wolfspelz. Der Bauer Andreas Schwery wurde damals zitiert im Walliser Boten mit „Dann muß ich zur Waffe greifen“:

Der Wolf war «wohl» ein Hund – infosperber

Die Angst vor dem Wolf

Auch, wenn es statistisch sich so verhält (siehe Link oben) daß die Wahrscheinlichkeit eines Wolfsangriffs so gering ist, daß sie statistisch nicht einmal erfaßbar ist, bleibt ein mulmiges Gefühl.
Der Verfasser dieser Zeilen geht im Winter wenn das Wild ins Tal kommt aber auch im Dunkeln im Sommer nur „bewaffnet“ mit einer Plastikschale mit China-Böllern und einem Feuerzeug in den Wald, zumal, wenn er noch in (haus)-tierischer Begleitung ist.

Die Angst vor dem Wolf ist nicht logisch aber nachvollziehbar. Etwas anderes ist noch die Ertragsminderung im landwirtschaftlichen Bereich, welche allerdings finanziell ausgeglichen wird.

Zumal ist zu sehen, daß die meisten Nutztiere vom Menschen „gefressen“ werden bzw. für den Verzehr geschlachtet werden und nur ein vergleichsweise winzigster Teil von Wölfen gerissen wird.

Man kann in all diesen Punkten verschiedener Meinung sein. Aber sollte nicht aus Füchsen oder einem Hund einen Wolf machen, solange die Täterschaft noch nicht feststeht und reine Vermutungen von Wildhütern oder anderen involvierten Personen sollten nicht ohne Abwarten der amtlichen Untersuchungen als Tatsache dargestellt werden.

Remo Maßat

 

 

SW
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