
Abbuchung geht zack, Auskunft dauert ewigPost Mobile: Lange Leitung
Eine Kolumne von Thomas Baumann
Während einiger Jahre vertrieb die Post aktiv Handy-Abos, welche unter der Marke «Das Abo» firmierten und auf dem Netz von Salt liefen.
Im vielfältigen Angebot erhältlicher Handy-Abos stachen diese kaum heraus — ausser vielleicht für eine kleine Besonderheit beim Prepaid-Angebot: Dort gab es pro Monat 100 MB mobile Daten gratis.
Das tönt nicht nach viel — aber wenn man nur hin und wieder mobile Daten benötigt, um im Zug sein Ticket herunterzuladen, war es gerade passend.
Doch damit ist jetzt fertig: Am 20. September informierte die Post die Abonnenten, dass ab 1. Oktober «Das Abo» zu «Post Mobile» werde. Der gelbe Riese auf Zack. Salt-Voucher seien bis am 30. September einzulösen.
«Post Mobile» biete «eine neue Palette an wettbewerbsfähigen Tarifen sowie eine hervorragende Netzabdeckung» tönte es. Also genau die Plattitüden, die man jeweils hört, wenn eine Firma nicht wirklich etwas zu offerieren hat.
Geht man auf die Webseite von «Das Abo», dann heisst es dort: «Erleben Sie den exzellenten Service von Post Mobile.»
Probe auf’s Exempel: Anruf bei der angegebenen Kontaktnummer, «24/7». Das Ergebnis sehen Sie auf dem Foto: Eine Stunde Geplärre der übleren Sorte im Ohr, ohne dass sich eine menschliche Stimme meldet.
Soviel zum «exzellenten Service». Geht es aber darum, abzukassieren, ist die Post ganz fix. Als sich aus Versehen eine Datenverbindung aufbaute, waren die CHF 1.99 Tagespauschale für die mobile Datennutzung bereits nach 500KB, also einem halben MB, abgebucht.
Geht’s um’s Abkassieren, kann man sich eben auf den gelben Riesen verlassen. Weniger verlassen kann man sich hingegen auf den versprochenen «exzellenten Service».