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Fast 70% aller Gegenstände lassen sich reparieren
Gegen Umweltverschmutzung, Energieverschwendung und Konsumenten-FeindlichkeitFast 70% aller Gegenstände lassen sich reparieren

Gegen Umweltverschmutzung, Energieverschwendung und Konsumenten-Feindlichkeit

Fast 70% aller Gegenstände lassen sich reparieren
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Daß Geräte absichtlich so konstruiert werden, daß man sie nach Ablauf der Garantie kaputtgehen und man sie nicht reparieren kann oder dies mit hohen Kosten verbunden ist, ist eine Umweltverschmutzung, eine Energieverschwendung und eine Konsumenten-Feindlichkeit. Beispielsweise kann man bei vielen modernen Smartfons die Akkus nicht mehr tauschen ohne hohe Kosten zu zahlen.

Im Oktober, dem Schweizer Reparaturmonat, fanden über 50 Reparaturanlässe statt. Es wurden über 1’300 Gebrauchsgegenstände in ein Repair-Café gebracht.

Diese überwältigende Anzahl Objekte beweis zweierlei: Man kann nicht nur fast alles reparieren, auch die Nachfrage nach Reparaturen ist groß.

Der Oktober ist traditionsgemäss der Schweizer Reparaturmonat. Am 19. Oktober fand zudem zum 9. mal der Internationale Reparaturtag statt – wie jedes Jahr am 3. Samstag im Oktober.

Ende Monat wurde Bilanz gezogen: 1’328 Gegenstände wurden im letzten Monat in die Repair-Cafés gebracht. Davon konnten insgesamt 914 Objekte wieder instand gestellt werden. Eine beeindruckende Erfolgsquote, die zeigt, daß mit etwas gutem Willen vieles nicht im Abfall landen muß.

Reparieren kann man fast alles

Die Statistik des Reparaturmonates zeigen spannende Insights: Häufig wurden Haushaltsgeräte, Smartfons, Tablets und Unterhaltungselektronik sowie Textilien und Leder repariert. Auch einige spezielle Objekte wurden zu den Anlässen gebracht, darunter eine Glückskatze und eine Munddusche.

Es zeigt sich, dasß Elektro- bzw. Haushaltsgeräte am meisten in die Repair Cafés gebracht werden.

Sie machen fast 50% aller Objekte aus. Marius Wiher, Leiter Nachhaltigkeit des Konsumentenschutzes und Koordinator der Repair Café-Bewegung, meint: «Die Breite und Fülle der Objekte ist sehr erstaunlich. Damit beweisen die freiwilligen Reparateure der Repair Cafés erneut, dass man fast alles reparieren kann.»

Repair Café-Bewegung zeigt: Wegwerfgesellschaft ist vorbei

Bei Repair-Cafés handelt es sich um Veranstaltungen, an denen Besuchende defekte Produkte mit Hilfe von ehrenamtlichen Reparaturprofis kostenlos reparieren können.

Diese «temporären Reparaturwerkstätten» bieten die Möglichkeit, konkret etwas gegen den Ressourcenverschleiss und die wachsenden Abfallberge unserer Wegwerfwirtschaft zu unternehmen. Ganz nebenbei schont eine Reparatur das Portemonnaie der Besuchenden.

Die Repair-Cafés sind weltweit und auch in der Schweiz ein Erfolgsrezept: Bis zum heutigen Tag wurden hierzulande über 225 Repair Cafés gegründet. Diese große Anzahl zeigt laut Wiher: «Die Bevölkerung sucht den einfachen Zugang zum Reparieren.»

Bundesrat muß Reparatur weiter fördern

Mit dem neuen Umweltschutzgesetz hat das Parlament vor sechs Monaten die Grundlagen geschaffen, daß Reparieren noch einfacher werden könnte.

Nun muß nur noch der Bundesrat nachziehen und eine griffige Umsetzung des Gesetzes in den Verordnungen anstreben. Wiher fordert: «Es ist Zeit für einen griffigen Reparatur-Index, strenge Anforderungen an die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und das Verbot von absichtlicher Verhinderung einer Reparatur.»

(pd, rm)
(Graphik: Schweizerischer Konsumentenschutz)

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