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Ehemaliger Präfekt Thomas Imesch verurteilt

Ehemaliger Präfekt Thomas Imesch verurteilt

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Thomas Imesch, Regierungsstatthalter (Präfekt) des Bezirks Westlich Raron wohnte ein halbes Jahr in Bürchen in einem Haus, das er nicht bezahlt hatte und noch auf den früheren Eigentümer lief. Er fädelte mit einem Kompagnon den Kauf über ein AG ein die es gar nicht gab und im Handelsregister nicht zu finden war. Aber der Hausverkäufer prüfte dies alles nicht und vertraute dem Präfekten. Und gab Handwerkern Aufträge zum Umbau für über 100.000 Franken, die möglicherweise der alte Eigentümer zahlen muß.

Dieser klagte Imesch schließlich mit hohem Aufwand und Kosten aus dem Haus für das er auch nach einem Vergleich keine Miete zahlte und auch keinen Kaufpreis. Als die Räumung nicht termingerecht erfolgte mußte Imesch in Anwesenheit zweier Kantonspolizisten das Haus räumen.

Das Bezirksgericht sah hierin keinen Betrug, aber in der folgenden Instanz wurde Imesch nun jedoch verurteilt. Das Urteil der Vorinstanz vom Februar 2021 wurde einkassiert.

Rückblende 2017

Imesch und sein Geschäftspartner wickelten den Vorverkauf über eine Schein-AG ab, weil ihnen die Banken nie etwas gegeben hätten. Der Eigentümer mag naiv gehandelt haben. Das ist aber kein Verbrechen. Betrug hingegen schon.“ schrieb David Biner damals im Walliser Bote.

Der Staatsrat hatte 2017 mit sofortiger Wirkung Thomas Imesch von seinem Amt als Präfekt des Bezirkes Westlich Raron enthoben. Dies, nachdem Imesch nicht wie angekündigt selbst zurücktrat. 

In den letzten Wochen hat die Presse über die Schwierigkeiten des Präfekten Thomas Imesch betreffend einen Hauskauf auf dem Gebiet der Gemeinde Bürchen berichtet. Der Vorsteher des Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport, Frédéric Favre, hat ihn getroffen, um mit ihm diese Problematik zu besprechen und ihn aufzufordern, seine Situation zu bereinigen.

Die Handlungen des Präfekten Imesch führten einen beträchtlichen Imageschaden der Staatstätigkeit herbei und haben die Regierung veranlasst, klar Stellung zu beziehen.

Die Schwere des dem Präfekten vorgeworfenen Verhaltens, welches mit der Ausübung seiner Funktion unvereinbar ist, veranlasst den Staatsrat dazu, das Thomas Imesch anvertraute Mandat als Präfekt mit sofortiger Wirkung zu entziehen.

Aus Gründen des Respekts der Privatsphäre von Letztgenanntem wird der Staatsrat sich nicht inhaltlich zu dieser Angelegenheit äussern.

Vizepräfekt Beda Theler wird die Aufgaben ad interim übernehmen.

Rückblende 2015

Als Imesch 2015 ernannt wurde war der Staatsrat von seiner Qualifikation für das Amt des Präfekten überzeugt. Er schrieb: „In beruflicher Hinsicht ist er selbstständiger Architekt. Auf politischer Ebene ist der neue Präfekt bereits seit über 40 Jahren Mitglied der CSPO, war während 8 Jahren Präsident der Gemeinde Bürchen, vertrat den Bezirk als Suppleant im Großen Rat und war 10 Jahre lang Vizepräfekt.“

Imesch war bei der Schweizergarde und Architekt des „Sala Guardia“ in Naters und zudem Oberst.

(rm)

(Foto: Thomas Imesch bei Ernennung 2015, Kanton Wallis, Staatsrats-Kommunikation)

 

SW
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