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Balkonkraftwerk mit Speicher: Was sind die Vorteile für zu Hause?

Balkonkraftwerk mit Speicher: Was sind die Vorteile für zu Hause?

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Im Wallis wird der sogenannte Solarexpreß forciert. Umstritten sind hierbei Solarpaneele im hochalpinen Raum. Umweltschützer laufen Sturm dagegen. Und man kann sich wirklich darüber streiten, ob so etwas schön für die alpine Landschaft ist. 

Hingegen kann jeder etwas dazu beitragen, daß die sogenannte Energiewende klappt. Politiker im Wallis fordern hier mehr Berücksichtigung von Solar-Anlagen auf Häusern, die jeder leicht installieren kann. Ob Kleinwindkraft oder ob Solarbalkone. Bei großen Solaranlagen kämpft man oft mit riesiger Bürokratie. Balkonsolar-Anlagen lassen sich hingegen bewilligungsfrei installieren. 

Balkonkraftwerke mit Speicher bieten eine innovative Lösung für umweltbewußte Haushalte. Diese cleveren Systeme kombinieren Solarmodule mit einem integrierten Akku, wodurch der tagsüber erzeugte Solarstrom auch genutzt werden kann, wenn die Sonne gerade nicht scheint.

Dadurch läßt sich der Eigenverbrauch deutlich erhöhen, anstatt überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen. Der Speicher ermöglicht es, die selbst produzierte Energie flexibel im Haushalt einzusetzen und für später aufzubewahren.

Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk wandelt Sonnenlicht in elektrische Energie um. Die Solarmodule erzeugen Gleichstrom, den ein Wechselrichter in haushaltsüblichen Wechselstrom umwandelt. Dieser gelangt über einen speziellen Einspeisestecker direkt ins Hausnetz. So kann der erzeugte Solarstrom unmittelbar verbraucht werden, was den Bedarf an Netzstrom reduziert.

Überschüssige Energie fließt ins öffentliche Netz und wird vergütet. Diese Kombination aus Solarmodulen, Wechselrichter und Einspeisestecker macht das Balkonkraftwerk zu einer effizienten Lösung für die private Energiegewinnung. Alternativ können Balkonkraftwerke mit den dazugehörenden Speicher den erzeugten Strom für späteren Gebrauch sammeln.

Die wirtschaftlichen Seite: Lohnt sich das?

Zuerst einmal ist hier zu sagen, daß die Strompreise stark gestiegen sind seit den Rußlandsanktionen, die mehr Europas Ländern schaden als daß sie Rußland schaden würden.

So sind im Wallis trotz seiner Unabhängigkeit aufgrund der Wasserkraft zweimal in folge die Strompreise extrem angestiegen. 40 bs 70% mehr im Jahr 2023, und immerhin nochmals 18 % im Jahr 2024. (Walliser Zeitung berichtete). In vielen EU-Ländern sind die Preise ebenfalls gestiegen, allerdings werden die Strompreise subventioniert, so daß die Preiserhöhungen sogar nur teilweise beim Verbraucher ankommen, letztendlich jedoch über die Steuern dennoch bezahlt werden müssen. Doch zurück zur Schweiz:

Die Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk in der Schweiz liegen aktuell zwischen 600 und 1.800 CHF, abhängig von Leistung und Ausstattung des Sets. Ein gängiges Modell mit 600 Watt kostet etwa 1.000 CHF, inklusive Wechselrichter und Montagematerial. Dazu können weitere Kosten für eine ordentliche Befestigung und gegebenenfalls für eine Installation durch einen Elektriker kommen, falls eine Aussendose oder ein geeigneter Stromzähler erforderlich ist​.

Bei einem optimal ausgerichteten 600-Watt-Balkonkraftwerk können jährliche Ersparnisse zwischen 130 und 160 CHF erreicht werden, abhängig vom Strompreis und Eigenverbrauch. Damit amortisieren sich die Kosten je nach Anlage und Verbrauch in etwa 7 bis 10 Jahren. Dieser Zeitraum kann sich durch steigende Strompreise oder Förderungen verringern, bleibt jedoch von Faktoren wie Eigenverbrauch und Standortbedingungen abhängig​.

Zusätzlich leisten Balkonkraftwerke einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie den CO2-Ausstoss senken und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern.

Das Balkonkraftwerk optimal nutzen

Für eine optimale Nutzung eines Balkonkraftwerks sind einige praktische Aspekte zu beachten. Eine südliche Ausrichtung der Module ist ideal, aber auch Ost- oder Westausrichtung kann effektiv sein. Ein Neigungswinkel zwischen 30 und 40 Grad maximiert oft den Ertrag.

Es empfiehlt sich, energieintensive Geräte wie Waschmaschine oder Geschirrspüler tagsüber zu nutzen, wenn die Solarproduktion am höchsten ist. Diese Strategie ermöglicht eine optimale Verwertung des selbst erzeugten Stroms und steigert den Eigenverbrauch deutlich.

Gute Planung macht den Unterschied

Vor der Anschaffung eines Balkonkraftwerks empfiehlt sich eine genaue Planung, um den Energiebedarf und die Leistung der Anlage optimal abzustimmen. Eine Bedarfsanalyse gibt Aufschluss über den Grundverbrauch und hilft bei der Auswahl eines geeigneten Systems, meist zwischen 300 und 600 Watt.

In der Schweiz sind steckerfertige Solaranlagen, Englisch sogenannte „Plug-and-Play“-Anlagen – wie die Geräte von Greensolar aus Deutschland – bis zu einer Leistung von 600 Watt genehmigungsfrhi, dennoch ist eine Anmeldung beim Netzbetreiber erforderlich. Kalkulationen für Anschaffungs- und Installationskosten sowie mögliche Förderungen unterstützen die Rentabilitätsprüfung. Die Wahl eines sonnigen, verschattungsfreien Standorts maximiert die Effizienz und damit die Rentabilität der Anlage.

Optimaler Standort und Installation

Ein idealer Standort für ein Balkonkraftwerk ist nach Süden ausgerichtet und bietet einen Neigungswinkel von 30 bis 35 Grad. Verschattungsfreie Bereiche, z.B. Balkonbrüstungen oder stabile Gestelle, gewährleisten die volle Sonneneinstrahlung und somit maximale Leistung. Für die Verkabelung sollten kurze Kabel gewählt werden, um Leistungsverluste zu minimieren.

Plug-and-Play-Modelle sind leicht zu installieren, sodaß oft keine Fachkraft benötigt wird. Dennoch kann eine Beratung für sichere und effektive Nutzung sinnvoll sein, um die Anlage bestmöglich zu installieren und optimal in das Stromnetz einzubinden

Was ein Balkonkraftwerk für den Alltag zu Hause bringt

Balkonkraftwerke bringen den Alltag zu Hause einen Schritt in die Zukunft. Mit ihrer Hilfe können energieintensive Geräte tagsüber mit Solarstrom betrieben werden. Abends lässt sich der gespeicherte Strom für Beleuchtung oder Unterhaltungselektronik nutzen.

Das fördert nicht nur ein bewussteres Energieverhalten, sondern auch nachhaltige Gewohnheiten im Haushalt. Langfristig profitieren Familien von geringeren Stromkosten und einer höheren Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz. So wird der persönliche Beitrag zur Energiewende im täglichen Leben spürbar.

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