
Erste kantonale Lohn-DemoÜber 1.000 Menschen demonstrierten in Sitten für Teuerungs-Ausgleich
Mehr als 1’000 Arbeitnehmer forderten in Sitten bei einer kantonalen Lohn-Demo eine kräftige Lohnerhöhung
Das Wallis hat grossen Nachholbedarf in punkto Lohnentwicklung, so die Gewerkschaft Unia dazu, die dazu weiter schreibt:
Arbeitnehmer:innen aus dem ganzen Kanton haben an der ersten kantonalen Lohndemonstration teilgenommen. An der von der Gewerkschaft Unia organisierten Kundgebung wurden deutliche Erhöhungen der Löhne gefordert. Nach mehreren Jahren sinkender Reallöhne und angesichts der ständig steigenden Kosten muss diese Forderung von den Walliser Arbeitgebern unbedingt gehört und entsprechend gehandelt werden.

Seit 2021 sinken die Löhne der Beschäftigten
In den letzten drei Jahren konnte keine im Wallis beschäftigte Person, egal aus welcher Berufsgruppe, ihre Kaufkraft aufrechterhalten. Da die Arbeitgeber im Wallis die Teuerung nicht vollständig ausgleichen, werden die Löhne der Angestellten laufend entwertet.
Die Situation ist umso stossender, da die Produktivitätsgewinne, die durch eine Intensivierung der Arbeit entstehen, nicht an die Belegschaft weitergegeben werden. Was wir aktuell erleben, ist de facto eine Verarmung der Arbeitnehmer:innen im Kanton durch eine Verringerung ihres verfügbaren Einkommens und durch die Entwertung ihrer Arbeit.
Die Löhne im Wallis sind selbst in Zeiten der Hochkonjunktur die niedrigsten der Schweiz
Ein Blick ins Wallis verdeutlicht die Problematik. Die Einkommen der Walliser:innen sind die niedrigsten in der Schweiz. Dies, obwohl wir im Wallis eine Zeit der Hochkonjunktur erleben – insbesondere im Bauhauptgewerbe wie auch in allen Berufen des Ausbaugewerbes. Der Handlungsbedarf ist somit gross!
Das Geld ist in Massen vorhanden
Klar ist, die Schweiz und das Wallis haben kein Problem mit der Schaffung von Reichtum. Ein sehr ernstes Problem dagegen besteht jedoch in der Verteilung dieses geschaffenen Reichtums. Während die mittleren und unteren Löhne real sinken, steigen die Gehälter der Unternehmensleitung und der Topmanager sowie der Aktionäre weiterhin in unverschämter Weise an! Darüber hinaus beanspruchen sie genau die Produktivitätsgewinne, die durch die Arbeit der Beschäftigten entstehen. Das Geld ist in Massen vorhanden, es wird einfach nicht verteilt.
In Sion fordern Arbeitnehmende lebenswürdige Löhne!
Am heutigen Tag versammelten sich rund 1’000 Arbeitnehmende aus dem ganzen Kanton. Sie forderten ein Ende dieser krassen Situation und anständige Lohnerhöhungen. Es gilt den Ungleichbehandlungen ein Ende zu setzen. Die Arbeit muss gerecht entlohnt werden, damit die Kaufkraft erhalten bleibt. Mit dieser ersten kantonalen Lohndemonstration setzt die Walliser Arbeitswelt ein klares und deutliches Zeichen in Richtung der Walliser Arbeitgeber. Diese sind nun gefordert zu handeln.
Die Gewerkschaft Unia als Stimme der Walliser Arbeitnehmendenschaft
Die erste kantonale Demonstration wird als grosser Erfolg gesehen. Diese Praxis der kollektiven Mobilisierung und Forderung nach besseren Anstellungsbedingungen soll auch in Zukunft bestehen bleiben. Die Botschaft und der Auftrag ist für die Gewerkschaft und Ihre Mitglieder soweit klar. Ohne kollektiven Kampf bekommen die Arbeitnehmenden nicht das, was sie verdienen, sondern nur das, was ihre Arbeitgeber ihnen geben wollen. Ausgehend von dieser Tatsache und dem heutigen Mobilisierungserfolg, versteht sich die Gewerkschaft Unia als Stimme der Arbeitnehmendenschaft und wird dies bei den Verhandlungen über die Löhne 2025 in aller Deutlichkeit unterstreichen.
(pd)