
Antibiotika-Resistenzen bei TierenTierärzte sollten nicht sinnlos Antibiotika verspritzen
Wer schonmal seine Katze zum Tierarzt gebracht hat, weiß leider, was viele Tierarztpraxen am liebesten machen, wenn sie nicht weiter wissen: Einfach mal Antibiotika verabreichen und eine Antibiotika-Spritze berechnen.
Einfach so, wenn unklar ist, was das Tier hat, werden mal so Antibiotika gespritzt. So geschehen beim hier Schreibendem: 10 Termine, geklärt werden konnte nicht, was die Katze hat, aber jedesmal wurden einfach so Antibiotika verspritzt. Sowohl bei der einen Tierarztpraxis im Tal als auch bei der anderen zu der mit der Katze auch noch gegangen wurde.
Anderes Beispiel:
Der Hund leidet an akutem Husten und wird in die Tierarztpraxis gebracht. Oft handelt es sich in diesem Fall um eine virale Infektion, und eine Behandlung mit Antibiotika wäre wirkungslos.
Trotzdem kommt es vor, daß Tierärzte Antibiotika spritzen oder gar Tierhalter Antibiotika verlangen.
Um die Tierbesitzer für die sorgfältige Anwendung von Antibiotika zu sensibilisieren, hat die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) anläßlich der Antibiotika-Sensibilisierungs-Woche ein Flugblatt erstellt, das sich an Tierhalter richtet.
Wichtiger wäre wohl, erst einmal ein Flugblatt zu erstellen, das sich an Tierärzte richtet.
Das Flugblatt macht auf die weltweite Problematik der Antibiotikaresistenzen aufmerksam. Antibiotika sollten nur eingesetzt werden, wenn sie wirklich notwendig sind.
Wichtig für den Entscheid über eine Antibiotikatherapie ist eine tierärztliche Diagnose, welche unter Umständen auch die Entnahme von Proben und die Untersuchung des Blutes umfaßt, so die Gesellschaft der Schweizer Tierärzte.
Falls das Haustier einmal Antibiotika benötigt, liefere das Flugblatt Hinweise zur richtigen Anwendung der Medikamente.
So sollten die vom Tierarzt verschriebene Dosis und die Dauer der Therapie strikt eingehalten werden. Antibiotika sollten zudem nicht weitergegeben und auch nicht bei anderen Krankheiten des Tiers eingesetzt werden.
Tierärzte beraten die Tierhalter gerne zur richtigen Anwendung von Antibiotika und können auch mit Tricks und Kniffen helfen, wenn Hund, Katze oder Pferd die Einnahme der Medikamente verweigern, so die Gesellschaft weiter.
Sinnloses Antibiotika-Verspritzen verhindern
Das Aufklärungsflugblatt zur sachgerechten und maßvollen Anwendung von Antibiotika bei Tieren kann man unten herunterladen.
Wer also seine Tiere in einer Tierarztpraxis hat (oft gibt es im Tal nur eine), die routinemäßig bei jedem Besuch immer Antibiotika verspritzt, kann dieses Flugblatt ausdrucken und mitnehmen und die Tierärztin oder den Tierarzt bitten, sich an die Empfehlungen der Gesellschaft der Schweizer Tierärtinnen und Tierärzte zu halten.
https://www.gstsvs.ch/de/die-gst/publikationen
(rm, pd)