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Das kann man machen
Viele Schweizer Paare sind ungewollt kinderlosDas kann man machen

Viele Schweizer Paare sind ungewollt kinderlos

Das kann man machen
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In der Schweiz ist jedes sechste Paar ungewollt kinderlos. Diese Zahl verdeutlicht eine weit verbreitete, jedoch oft im Stillen erlebte Problematik. Ein unerfüllter Kinderwunsch verursacht nicht selten einen enormen Druck auf die Betroffenen und kann ihr Leben tiefgreifend beeinflussen.

Doch was sind die Ursachen für ungewollte Kinderlosigkeit, und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Ursachen und Hintergründe

Die Gründe für eine ungewollte Kinderlosigkeit sind vielfältig und reichen von körperlichen gesundheitlichen Problemen über hormonelle Störungen bis hin zu psychischen Herausforderungen. Bei Frauen können endokrine Dysfunktionen, wie das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), oder strukturelle Anomalien wie Endometriose und Blockaden der Eileiter eine Rolle spielen. Auch bei Männern sind unterschiedliche Faktoren von Bedeutung, wie etwa eine niedrige Spermienzahl oder eine beeinträchtigte Spermienmobilität. In etwa 30% der Fälle liegt die Ursache der Kinderlosigkeit bei der Frau, in ebenso vielen Fällen beim Mann und bei den restlichen 40% sind beide Partner betroffen oder die Ursachen bleiben ungeklärt. Glücklicherweise kann der Weg in ein Kinderwunschzentrum hier oft helfen.

Diagnoseverfahren

Die Diagnose einer Unfruchtbarkeit beginnt meist mit einem Besuch beim Gynäkologen oder Urologen, der eine gründliche Anamnese und verschiedene Tests durchführt. Bluttests, Ultraschalluntersuchungen und Spermienanalysen gehören zu den grundlegenden Diagnosewerkzeugen.

Diese Untersuchungen helfen dabei, die Ursachen der Unfruchtbarkeit zu identifizieren und eine individuelle Behandlungsstrategie zu entwickeln.

Kinderwunschkliniken: Ein Hoffnungsschimmer

In der Schweiz gibt es mehrere spezialisierte Kinderwunschkliniken, die auf die Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit spezialisiert sind.

Diese Zentren bieten eine breite Palette an Behandlungen und individuellen Betreuungskonzepten, die Paaren helfen können, ihren Traum von einem eigenen Kind zu verwirklichen.

Behandlungsformen

Eine der am häufigsten angewendeten Methoden ist die In-vitro-Fertilisation (IVF). Bei diesem Verfahren werden die Eier der Frau entnommen und im Labor mit den Spermien des Mannes befruchtet. Die so entstandenen Embryonen werden dann in die Gebärmutter der Frau transferiert. Diese Methode hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht und kann die Chancen auf eine Schwangerschaft erheblich steigern.

Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ist eine weitere fortgeschrittene Technik, bei der ein einzelnes Spermium direkt in eine Eizelle injiziert wird. Diese Methode wird häufig angewendet, wenn die Spermienqualität des Mannes stark beeinträchtigt ist.

Zusätzlich gibt es weniger invasive Verfahren wie die intrauterine Insemination (IUI), bei der die Spermien des Mannes direkt in die Gebärmutter der Frau eingebracht werden. Diese Methode wird vor allem angewandt, wenn der Grund für die Unfruchtbarkeit nicht eindeutig geklärt werden konnte oder milderer Natur ist.

Unterstützung und Beratung

Neben medizinischen Behandlungen bieten die Kinderwunschkliniken oft auch psychologische Unterstützung an. Diese Beratung hilft den Paaren, den emotionalen Stress und die Herausforderungen, die mit einem unerfüllten Kinderwunsch einhergehen, besser zu bewältigen. Ein offenes Gespräch und emotionale Unterstützung sind wichtige Bausteine, um mit der Situation zurechtzukommen und die Behandlung erfolgreich zu durchlaufen.

Kosten und rechtliche Rahmenbedingungen

Die Kosten für Fruchtbarkeitsbehandlungen können erheblich sein und werden in der Schweiz nur teilweise von der Krankenkasse übernommen. So müssen Paare häufig einen beträchtlichen Eigenanteil finanzieren. Dies kann eine zusätzliche Belastung darstellen und muß bei der Planung einer Behandlung berücksichtigt werden. Rechtsberatungen bieten oft Erläuterungen und Hilfestellungen zur finanziellen und rechtlichen Organisation der Behandlungen an.

Auch gesetzliche Regelungen spielen eine wichtige Rolle. In der Schweiz gibt es strenge Vorschriften, die die Reproduktionsmedizin regeln. Diese Regelungen betreffen unter anderem die Anzahl der befruchteten Embryonen, die transferiert werden dürfen, sowie die Lagerung und den Umgang mit ungenutzten Embryonen. Es ist wichtig, sich vor Beginn der Behandlung über diese Vorschriften zu informieren, um Mißverständnisse und rechtliche Schwierigkeiten zu vermeiden.

Ein langer Weg

Der Weg zum Wunschkind kann lang und beschwerlich sein, er ist jedoch nicht ohne Hoffnung. Dank der Fortschritte in der Reproduktionsmedizin und der umfassenden Betreuung durch erfahrene Spezialisten haben viele Paare in der Schweiz die Möglichkeit, trotz anfänglicher Hürden Eltern zu werden.

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(pd)

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