
Betonschäden im Lötschberg-Scheiteltunnel sorgen für Millionen-KostenSulfathaltiges Bergwasser greift Betonfahrbahn
An zwei Stellen im Lötschberg-Scheiteltunnel zwischen Kandersteg und Goppenstein greift sulfathaltiges Bergwasser die Betonfahrbahn an. Die BLS wird die Fahrbahn an den beiden Schadstellen voraussichtlich bis Ende Jahr sanieren.
Im letzten Sommer hat die BLS während Kontrollgängen im Lötschberg-Scheiteltunnel Schäden an der Betonfahrbahn festgestellt.
Nach genaueren Untersuchungen hat sich gezeigt, daß die Schäden im 15 Kilometer langen Tunnel an zwei Stellen auftreten: einerseits rund 3,5 Kilometer vom nördlichen Tunnelportal bei Kandersteg, andererseits rund 4 Kilometer vom südlichen Portal bei Goppenstein entfernt.
Sulfathaltiges Bergwasser
Die Schäden an der Betonfahrbahn sind auf sulfathaltiges Bergwasser zurückzuführen, das den Beton angreift.
Der erhöhte Sulfatgehalt verursacht punktuell oberflächliche Risse und Abplatzungen am Beton.
An einigen Stellen ist die Festigkeit des Betons beeinträchtigt, wodurch die Verankerung der Gleise in der Betonfahrbahn geschwächt wird. Die BLS hat diese Bereiche umgehend stabilisiert, um die Sicherheit des Bahnbetriebs zu gewährleisten.
Sanierungs-Maßnahmen: Sulfatbeständiger Beton
Je nach Ausmasß der Schäden sieht die BLS unterschiedliche Sanierungsmaßnahmen vor. Auf einer Länge von rund 50 Metern des Tunnels baut die BLS die beschädigte Betonfahrbahn aus und gießt sie mit sulfatbeständigem Beton neu.
Auf rund 60 Metern, auf denen der Beton punktuell oberflächliche Risse und Abplatzungen aufweist, wird die Betonfahrbahn ausgebessert und imprägniert.
Auf weiteren rund 80 Metern, auf denen die Betonfahrbahn wegen des sulfathaltigen Wassers feucht ist, wird der Beton gereinigt und imprägniert. Diese Maßnahmen schützen die Fahrbahn künftig vor dem sulfathaltigen Bergwasser, so die BLS weiter.
Empa mit von der Partie
Das Sanierungskonzept werde nun weiter konkretisiert und unter Einbezug von externen Fachstellen wie etwa der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa geprüft.
Die BLS kann die Schäden unter laufendem Bahnbetrieb beheben. Um den Autoverlad zwischen Kandersteg und Goppenstein so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, werden die Arbeiten außerhalb der Ferienzeiten durchgeführt. Die Arbeiten dauern vier bis sechs Wochen.
Zahlen Versicherungen?
Die Sanierung der Schäden kostet gemäß heutigem Kenntnisstand zwei bis drei Millionen Franken.
Die BLS geht davon aus, daß die Behebung dieser Mängel weitgehend versichert ist.
(pd)