14-Jährige stirbt in Sommerlager in Crans-MontanaPflegerin wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht
Spätes Recht ist Unrecht sagt der Volksmund. Wie langsam im Wallis die Beamten-Mühlen der Justiz mahlen, zeigt ein aktueller Fall. Staatsanwalt Olivier Elsig befaßt sich mit einem Fall aus dem Jahr 2014. Aus seiner Sicht bestünden keine Zweifel an der Schuld der Angeklagten, die 2023 erstinstanzlich zu einer (Bewährungs)-Strafe verurteilt worden war und den Fall vor das Kantonsgericht weitergezogen hatte.
Ein 14-jähriges Mädchen war in einem Sommerlager in Crans-Montana im Jahr 2014 getötet worden.
Am Montag nun stand eine Pflegerin vor Gericht. Ihr wird fahrlässige Tötung vorgeworfen
Das Mädchen, das starb litt an Asthma und war allergisch gegen Pferdehaare. Es hatte im Ferienlager aber mehrfach Kontakt zu Pferden.
Wie der Unterwalliser Radiosender Rhône FM berichtet, soll das Mädchen russischer Abstammung in den Wochen vor ihrem Tod ganze 16-mal die Krankenstation aufgesucht haben.
Dies, weil ihre Asthmaanfälle zunahmen. Sie soll sogar wörtlich geäußert haben, daß sie Angst hat, daß sie sterben werde: „Ich werde sterben.“
Und tatsächlich erlitt die 14-Jährige in ihrem Zimmer einem Herzstillstand.
Die verantwortliche Krankenschwester wurde erst 2023 vor dem Bezirksgericht Siders in erster Instanz wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen.
Die nunmehr bereits im Rentenalter stehende, 70 Jahre alte Frau wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Laut Rhône FM fordert die Staatsanwaltschaft vor dem Kantonsgericht in Sitten weiterhin die gleiche Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe.
Die Krankenschwester sagt hingegen, sie sei unschuldig.
Das Urteil wurde bereits gesprochen aber – die Beamtenmühlen mahlen bekanntlich langsam – noch nicht verkündet, also noch nicht getippt und öffentlich gemacht.
(rm)
