Home Aktuelles, Nachrichten Wallis Béatrice Pilloud, die neue Generalstaatsanwältin des Wallis, äußert sich im SRF
"Ich habe jetzt ein Jahr geputzt"
Béatrice Pilloud, die neue Generalstaatsanwältin des Wallis, äußert sich im SRF"Ich habe jetzt ein Jahr geputzt"

Béatrice Pilloud, die neue Generalstaatsanwältin des Wallis, äußert sich im SRF

"Ich habe jetzt ein Jahr geputzt"
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Putzen ist gemeinhin Frauensache. Denn trotz aller Genderbemühungen liegt die Männerquote bei Reinigungsfirmen je nach Statistik nur zwischen 25 und 33 %, wobei diese sich auf die Gebäude- oder Fassadenreinigung konzentriert; bei der Haushaltsreinigung beträgt die Frauenquote fast 100%. Somit verwundert es kaum, daß es auch kein Wort für männliche Putzfrauen gibt, das Wort Putzmann ist schlichtweg inexistent in der deutschen Sprache.

Einen Putzauftrag der speziellen Sorte hat Béatrice Pilloud aktuell im Wallis. Sie sagt dem Schweizer Staatsfernsehen SRF: „Ich habe jetzt ein Jahr geputzt. Aber es bleibt noch viel zu tun.“

Als Pilloud den Posten übernahm befand sich die Staatsanwaltschaft Wallis in einer „besorgniserregenden Lage“. Walliser Zeitung berichtete damals.

Mit den Sorgen ist es jedoch nicht vorbei. Sorgen mache ihr insbesondere die große Zahl der Fälle, welche die 29 Staatsanwälte bearbeiten müssen.
Staatsanwälte sind meist Männer und das SRF betont daher in dem Beitrag ein Jahr nach ihrem Amtsantritt nochmals, daß sie die erste Frau in diesem Amt ist. Und titelt „Erste Frau im Amt“, Béatrice Pilloud sei der erste weibliche Generalstaatsanwalt des Wallis, wird hervorgehoben.

Pro Jahr gebe es 13’000 Dossiers, die Tendenz sei steigend, äußert sie im Beitrag.

Dies hängt offenbar auch damit zusammen, daß viele Leute anstatt sich privat zu einigen, an die Behörden gelangen und Anzeige bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft erstatten.

„In unserer Gesellschaft spricht man nicht mehr miteinander“ beklagt Pilloud in diesem Zusammenhang.

Béatrice Pilloud gleich nach Amtsantritt in der Kritik

In die Kritik geriet sie bereits kurz nach Amtsantritt aufgrund des Vorwurfs der Steuergeld-Verschwendung. Sie ließ mutmaßliche Mißbrauchsopfer einvernehmen bei Taten die viele Jahrzehnte alt waren und bei denen oftmals sogar die mutmaßlichen Täter bereits verstorben waren.

Dies sorgte schweizweit für Schlagzeilen und sogar weltweit. Aber es kam nicht zu einer einzigen Verurteilung weil natürlich – sofern die Beschuldigten noch lebten – die mutmaßlichen Taten bereits verjährt waren.

Gegenüber dem SRF äußert Pilloud dazu, daß einige der Opfer zwar erneut durch die Einvernahmen belastet worden seien: „Aber für andere war es wichtig, daß öffentlich festgehalten wurde, daß das, was ihnen angetan wurde, zwar verjährt ist. Aber daß es dennoch falsch war.“

Wieviel die intensiven Untersuchungen gekostet haben, welche die Staatsanwaltschaft zusätzlich enorm belastet haben, dazu liegen keine öffentlich zugänglichen Zahlen vor, wahrscheinlich wurden solche nicht einmal bei der Behörde erhoben.

Staatsanwälte sind auch Menschen

„Das Menschliche ins Zentrum rücken“ wolle Pilloud, so SRF-Redaktor Roman Filliger.

Daß Staatsanwälte Menschen und keine Maschinen sind, zeigt sich bei der täglichen Arbeit, die auch nahe-gehen kann.

Beim Bergsteiger-Drama am Tête-Blanche kamen nicht nur 6 Mitglieder einer Familie um sondern auch ein guter Bekannter von ihr.

Was einmal mehr zeigt, daß Staatsanwälte auch Fälle bearbeiten müssen, bei denen sie persönlich berührt sind.

Erst aktuell gab es einen solchen Fall beim sogenannten „Swiss Ghost Rider“-Prozeß, Walliser Zeitung berichtete darüber, daß der Verurteilte zuvor geltend gemacht hatte, er kenne den Staatsanwalt von Kindheit an und es gebe angeblich einen Konflikt mit der Mutter:

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(rm)
(Archivfoto)

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