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Wenn Guggen und Tschäggättä das Wallis erobern
Fasnacht WallisWenn Guggen und Tschäggättä das Wallis erobern

Fasnacht Wallis

Wenn Guggen und Tschäggättä das Wallis erobern
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Im Wallis ist das Ende des Winters gleichbedeutend mit der Fasnacht.

Dieser jahrhundertealte Brauch ist immer noch stark im Kanton verankert und bietet den Wallisern durch seinen festlichen und ausgelassen Charakter eine willkommene Gelegenheit, sich zu treffen und zusammen zu feiern.

Jedes Tal oder Dorf organisiert seine eigenen Festlichkeiten, zu denen sich Jung und Alt gerne in Verkleidung werfen. In bestimmten Gegenden können Sie noch traditionelle Kostüme wie jene der Tschäggättä oder der Peluches bewundern.

Karneval: Peluches & Empaillés

In Evolène beginnt die Fasnachtszeit bereits am Dreikönigstag, an dem Jugendliche mit Kuhglocken durchs Dorf laufen. Später sind die «Peluches» an der Reihe. Seltsame Wesen in Tierpelzen, Hand geschnitzten Holzlarven, Kuhglocken und festgebundenen Stofffetzen um die Beine. In der Fasnachtswoche gesellen sich die «Empaillés» dazu. Verkleidet mit Stroh

Tschäggättä

Sie sind ein echtes Wahrzeichen des Lötschentals. Die Tschäggättä streifen dort während der Fasnacht durch die Gassen, sorgen für Knieschlottern und jagen manch einem einen gehörigen Schrecken ein. Wilde, in Schaf- oder Ziegenfell gekleidete Gestalten mit furchterregenden, handgeschnitzten Holzmasken, umgestülpten Kleidern, Buckeln, Holzstöcken und großen Kuhschellen, die sie mit einem Ledergurt um den Bauch gebunden haben. Wehe, wenn sie losgelassen.

Göiggler

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts traten im Saastal erstmals sogenannte Göiggler in Erscheinung, um vor der Fastenzeit böse Geister zu vertreiben. In der Folge ziehen sie auch heute während der Fasnacht mit selbstgenähten Kostümen, Rossschwänzen aus Echthaar und Glocken durch die Straßen.

Über das schwarze Untergewand stülpen sie um Taille, Hals, Handgelenke und Waden mehrschichtig aufeinandergenähte Röckchen, die am Saum mit Pelz eingefasst sind.

Dazu tragen sie eine Maske und einen passend geschmückten Hut.

Gnooggär Füüdini

Das Fasnachtstreiben in Bratsch, Erschmatt und Niedergampel, auch «Gnooggär Bergen» genannt, geht auf das 19. Jahrhundert zurück.

Mit Fett, Ruß oder Weißmehl im Gesicht verkleideten sich die Menschen mit umgestülptem Gewand und hatten Schaf- oder Kuhglocken umgebunden.

Ab den Vierzigerjahren kamen Halbmasken, Pelze und umgekehrte Trilchröcke mit Fetzen dazu. 1970 nahmen erstmals sogenannte «Füüdini» an einem Fasnachtsumzug teil. Seither sind die «Gnooggär Füüdini» fester Bestandteil der fünften Jahreszeit.

Guggenmusiken oder Guggen

Die Guggenmusiken sind Musikgruppen mit Blas- und Perkussionsinstrumenten.

Die verkleideten Mitglieder stammen meist aus demselben Ort und reichen vom aktiven Musiker bis hin zum musikalischen Neuling.

Diese Formationen treten hauptsächlich während der Fasnachtszeit auf und spielen bekannte Schlager, traditionelle Stücke oder moderne Hits. Sie sind oft auch zu auswärtigen Fasnachtsanlässen eingeladen. So ist es möglich, an einem Abend sowohl einheimische Guggenmusiken als auch Gastformationen aus anderen Gegenden zu hören.

Die Fasnachts-Umzüge

Eine der Traditionen während der Fasnacht ist der Umzug, bei dem verschiedene Guggenmusiken, Wagen und manchmal spezielle Gestalten wie zum Beispiel die Tschäggättä oder die Empaillés auf einer Route durch die Stadt oder das Dorf ziehen.

Die Wagen sind dekoriert und nehmen auf satirische Weise Themen und Ereignisse auf, die sich über das Jahr ereignet haben.

Konfettikanonen schiessen ganze Salven kleiner farbiger Schnipsel auf die Zuschauer des Umzugs, die oft mit gleicher Munition antworten.

Die Kinder beenden den Umzug mit einer Konfettischlacht in den Straßen.

Monthey

Eine der bekanntesten Fasnachten bzw. Karnevals der Westschweiz hat die Besonderheit, daß sie bereits mit dem «Petit Carnaval», der Kleinen Fasnacht am Wochenende vor dem Schmutzigen Donnerstag, beginnt.
Ein Höhepunkt des Karnevals in Monthey ist der «Pimponicaille» genannte Fasnachtsmontag, an dem ein großes Fest stattfindet.
Die Pimponicaille ist aber auch die Fasnachtshymne, die in Monthey regelmäßig an den Fasnachtsabenden angestimmt wird

Karneval in Sitten

Der Legende nach lebt der Hexenmeister von Sion das ganze Jahr über zurückgezogen in seinem Turm in der Nähe der Altstadt, weil er den Stadtbehörden ein zu großer Festgänger ist.

Am Schmutzigen Donnerstag wird er beim traditionellen «Réveil du sorcier» zur Feier der Fasnacht freigelassen.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Pferdeumzug am Sonntag mit kostümierten Tieren und Reitern.

(pd)
(Bilder: Wallis-Promotion)

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