Home Aktuelles, Nachrichten Wallis BVZ mit Matterhorn-Gotthard-Bahn und Gornergrat-Bahn erzielt Rekordergebnis
3,9% weniger Zermatt-Reisende, 5,9% mehr Ertrag
BVZ mit Matterhorn-Gotthard-Bahn und Gornergrat-Bahn erzielt Rekordergebnis3,9% weniger Zermatt-Reisende, 5,9% mehr Ertrag

BVZ mit Matterhorn-Gotthard-Bahn und Gornergrat-Bahn erzielt Rekordergebnis

3,9% weniger Zermatt-Reisende, 5,9% mehr Ertrag
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Die BVZ Holding AG mit ihren Produktmarken Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGBahn) und Gornergrat-Bahn erwirtschaftete 2024 trotz mehrwöchiger Betriebsunterbrüche einen Rekordertrag.

In den privatwirtschaftlichen Bereichen stieg der Gewinn auf das historische Höchstniveau von CHF 24 Mio. (CHF +1.7 Mio. ggü. Vorjahr). Die abgeltungsberechtigen Service Public-Bereiche der MG-Bahn verzeichneten vor allem infolge von Unwetterschäden einen Verlust von CHF 1 Million (CHF -8.3 Mio.).

Die BVZ-Gruppe konnte ihren Wachstumskurs 2024 fortsetzen und den Umsatz um 5% auf CHF 216.2 Mio. steigern. In diesem Betrag sind Abgeltungen der öffentlichen Hand von CHF 34.3 Mio. enthalten.

Die positive Entwicklung ist alles andere als selbstverständlich, wurde doch das wichtige Geschäftsfeld Mobilität von Unwettern getroffen, die zu massiven Schäden und zu einem neunwöchigen Unterbruch des Bahnbetriebs auf Streckenabschnitten der Matterhorn-Gotthard-Bahn (MG-Bahn) geführt hatten.

Die abgeltungsberechtigen Service Public-Bereiche verzeichneten in der Folge einen Verlust von CHF 1 Mio. (CHF -8.3 Mio.).

Dies hat jedoch keine Auswirkung auf den aus dem Privatsektor resultierenden Dividendenbereich.

Die privatwirtschaftlichen Bereiche mit der Gornergrat-Bahn (GGB), den Immobilien sowie den Beteiligungen und sonstigen Leistungen erwirtschafteten einen Rekordgewinn von CHF 24 Mio. (CHF +1.7 Mio.) Gesamthaft resultiert daraus für die Gruppe ein Ergebnis von CHF 23.0 Mio. und damit eine Abnahme um CHF 6.6 Mio. gegenüber dem Rekordniveau des Vorjahres. Der Rückgang ist in erster Linie auf unwetterbedingte Mehraufwände zurückzuführen.

Der Personalbestand betrug Ende 2024 durchschnittlich 694 Vollzeitstellen (+9).

Gornergrat-Bahn mit neuem Rekord-Ergebnis: 3,9% weniger Zermatt-Reisende, aber 2,6% mehr Ertrag

Die Gornergrat-Bahn vermochte das Rekordergebnis des Vorjahres nochmals zu übertreffen.

Obwohl die Zahl der Reisenden ab Zermatt um 3.9% auf 808’682 abnahm, erhöhte sich der Ertrag unter anderem aufgrund der Erhöhung der Billettpreise um 2.6% auf CHF 47.1 Mio.

Auch wenn beide Zahlen (3,9% weniger Zermatt-Reisende und 2,6% mehr Ertrag) hintereinander stehen: Prozentuale monetäre Angaben lassen sich nicht einfach mit prozentualen Angaben zu Reisenden verrechnen oder gar summieren, erläutert Jan Bärwalde auf Anfrage von Walliser Zeitung. Wer den öffentlich zugänglichen Geschäftsbericht selbst studiert, kann erkennen, daß die Preiserhöhung bei der Gornergrat-Bahn knapp 4 % betrug.

Nebst erhöhten Billettpreisen wurde auch ein Strafzuschlag von 10 Franken für Barzahler im Zug eingeführt, selbst an Haltestellen, an denen es gar keinen Billettautomaten gibt (Walliser Zeitung berichtete darüber hier und zuvor auch hier)

Wenn sie den ebenfalls mitversendeten Geschäftsbericht anschauen, werden sie schnell erkennen, dass die Preiserhöhung bei der Gornergrat Bahn knapp 4 % betrug. Allein diese waren ausschlaggebend für die höheren Einnahmen bei gleichzeitigem Gästerückgang.

Geschäftsfeld Mobilität steigert Ertrag um 6%

Das Geschäftsfeld Mobilität steigerte den Ertrag gegenüber dem Rekordergebnis des Geschäftsjahrs 2023 um 6% auf CHF 79.9 Mio.

Als wichtige Zubringerin zu touristischen Destinationen entlang ihres 144 Kilometer langen Streckennetzes profitierte die MG-Bahn von einem stetigen Wachstum im ÖV der Schweiz und von der anhaltend hohen Nachfrage der internationalen Gäste, insbesondere der Touristen aus den USA.

Die Ertragssteigerung von 5.7% auf CHF 70.2 Mio. im Regionalverkehr sei umso erfreulicher, weil der Bahnverkehr zwischen Visp und Täsch ab dem 21. Juni für neun Wochen eingestellt werden mußte, so die BVZ. Im Mattertal hatten außerordentlich heftige Unwetter an mehreren Stellen starke Schäden verursacht.

Diese konnten aufgrund der schwer zugänglichen Standorte, teils abseits der Straßen, nicht gleichzeitig und nur sehr aufwendig instandgesetzt werden. Erst am 26. August 2024 nahmen die Züge ihren Betrieb wieder auf. Um die zahlreichen Gäste in den hochfrequentierten Monate Juli und August nach Zermatt zu transportieren, verkehrten an Spitzentagen über 40 Bahnersatzbusse zwischen Visp und Täsch.

Immobilien der BVZ-Holding: 70 neue Wohnungen in Zermatt, 48 in Andermatt

Das Geschäftsfeld Immobilien verzeichnete eine Zunahme der Mieterträge um 5.3% auf CHF 5.6 Mio. Die Leerstandsquote reduzierte sich von 0.9 % auf 0.6%, was die marktnahe Ausrichtung des Portfolios unterstreicht.

Mit neuen Projekten an attraktiven Lagen plant die BVZ-Gruppe in Zermatt 70 und in Andermatt 48 neue Wohnungen zu erstellen. Die Wohnungen weisen unterschiedliche Größen auf und werden zu marktgerechten Preisen vermietet.

Beteiligungen der BVZ am Matterhorn-Terminal in Täsch und an den Zermatt Bergbahnen

Die Ergebnisse aus Beteiligungen der BVZ Holding AG an der Matterhorn-Terminal AG Täsch (MTT, 34% Beteiligung) und der die Zermatt Bergbahnen AG (ZBAG, 22% Beteiligung) entwickelten sich ebenfalls erfreulich.

Der Ertrag des MTT stieg im Jahr 2024 um 0.2% auf CHF 6.2 Mio. Die BVZ erhielt wie im Vorjahr einen Beteiligungsertrag von CHF 0.27 Mio.

Die ZBAG erreichte im Geschäftsjahr 2023/24 mit einem Umsatz von CHF 96.7 Mio. (+7.2%) erneut eine Höchstmarke. Die an die BVZ Holding AG ausgeschüttete Dividende belief sich auf CHF 0.69 Mio.

Dividende

Der Verwaltungsrat schlägt der ordentlichen Generalversammlung 2025 aufgrund des erneut sehr guten Ergebnisses im privatwirtschaftlichen Sektor eine Ausschüttung von CHF 18 je Aktie vor. Dies bedeutet gegenüber der Vorjahresdividende von CHF 16 eine Steigerung von +12.5%.

Ausblick – gestärkt und zuversichtlich weiter aufwärts

Der globale Reisetrend und die Nachfrage im öffentlichen Verkehr stimmen zuversichtlich. Allen voran ist die Kombination von sicheren, komfortablen Reisen mit alpinen Naturerlebnissen ein Alleinstellungsmerkmal, von dem alle Geschäftsfelder profitieren.

Die BVZ-Gruppe betrachtet einem sorgsamen Umgang mit der alpinen Bergwelt als Verpflichtung, die sich in der Strategie 2025–2028 deutlich niederschlägt.

Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung gehen davon aus, daß die 2024 erreichten Ergebnisse mindestens gehalten werden können und daß im laufenden Jahr insgesamt gute Voraussetzungen für eine weitere Stärkung des Betriebsertrags bestehen. Patrick Z’Brun, Verwaltungsratspräsident der BVZ-Gruppe: «Wir sehen uns für eine Fortführung des ertragsstarken Wachstumskurses bestens positioniert.»

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(pd, rm)

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Meinungen(2)

  1. Guten Tag, nun hat man unseren Familienmitgliedern ja auch das Abonnement genommen Für den Shuttle nach Täsch oder die Bahn ins Tal, somit ist das ein Gewinn für die MGB aber ein Armutszeugnis (der BVZ/MG-Bahn) für Leute wie meinen Mann, der seit über 30 Jahren bei der Bahn arbeitet, TRAURIG.

  2. Meiner Meinung nach… werden Leistungen für Angestellte und Anwohner des Mattertals abgebaut, mit Zuschlägen, Preiserhöhung und weniger Arbeitsstunden der Kontrolleure mehr Gewinn erzielt um das Geschäftsergebnis zu verschönern und die Ausschüttungen der Dividenden zu erhöhen…
    Die Leistungen der Mitarbeiter und Anwohner zu schätzen, als Unternehmen welches Teil des Mattertals ist, die Dienstleistungen auszubauen oder auch die Gesamtsituation zu betrachten ( Wohnungsnot > infolge dessen Ticket-Preise senken, um die Mietangebote der Dörfer am Tal attraktiver zu machen…) wären Zeichen eines sozialen u. gutwallisers Unternehmen…
    Wie es aussieht stehen uns jedoch andere Zeiten bevor…. Schade….

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