
Außergewöhnliche Ostern für die Air ZermattLawinensprengungen, Holztransporte und Hotel-Evakuierungen
Am Osterwochenende wird die Air Zermatt normalerweise ein letztes Mal in einer laufenden Wintersaison zu zahlreichen Wintersportunfällen gerufen.
Doch in diesem Jahr stellte sich die Situation ganz anders dar: Der starke Schneefall der letzten Tage sorgte für eine Ausnahmelage im Oberwallis, insbesondere in den Seitentälern, die teilweise von der Aussenwelt abgeschnitten und ohne Strom waren.
Die Air Zermatt unterstützte in dieser Zeit die Einsatzkräfte am Boden bei der Bewältigung der Krisensituation.
Für die Bewältigung der Schneefolgen waren im Oberwallis zeitweise bis zu vier Helikopter gleichzeitig in der Luft, zusätzlich standen drei Rettungshelikopter in ständiger Bereitschaft für medizinische Notfälle.
Die Ereignisse rund um das Osterwochenende haben eindrücklich gezeigt, mit welcher Effizienz und Professionalität Feuerwehren, Gemeindeführungsstäbe, Polizei und weitere Einsatzkräfte die aussergewöhnliche Lage im Wallis zusammen gemeistert haben, so ist die Air Zermatt überzeugt.
Sobald es die Wetterverhältnisse zuließen, startete die Air Zermatt mit zahlreichen Reko-Flügen. Dabei wurden Experten der über Gefahrengebiete geflogen, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen.
Nur aus der Luft war es möglich, die Ausmaße der Schäden und die drohenden Gefahren durch Lawinen, Murgänge oder umgestürzte Bäume zu beurteilen. Zudem transportierte die Air Zermatt technische Mitarbeiter in sonst unzugängliche Gebiete, beispielsweise um die Stromversorgung wiederherzustellen.
Lawinensprengungen für die Sicherheit
Ein bedeutender Teil der Einsätze galt der Sicherheit auf Verkehrswegen. In enger Zusammenarbeit mit Sicherheitsverantwortlichen führte die Air Zermatt zahlreiche Lawinensprengungen durch.
Die Sprengladungen wurden jeweils punktgenau an den durch Fachpersonen definierten Stellen abgesetzt. Diese gezielten Einsätze machten es möglich, daß Straßen und Bahnlinien so rasch als möglich wieder freigegeben werden konnten.
Holzabtransporte mit höchster Präzision
Der schwere Neuschnee brachte außerdem zahlreiche Bäume zum Knicken; teils auf Stromleitungen oder Bahntrassen. Die Air Zermatt übernahm in Zusammenarbeit mit den regionalen Forstbetrieben den Abtransport des Holzes.
Diese Einsätze erfordern eine genaue Koordination: Während der Pilot das Holz am Stahlseil in der Luft bewegte, wies ihn der Flughelfer am Boden per Funk ein.
Evakuierung eines Hotels oberhalb von Zermatt
Besonders eindrücklich war der Evakuierungseinsatz bei einem Hotel auf über 2’000 Metern Höhe oberhalb von Zermatt. Das Haus war während mehrerer Tage von der Umwelt abgeschnitten.
Es war weder eine Zufahrt mit der Bahn möglich, noch war eine Evakuierung über die Piste aufgrund der akuten Lawinengefahr vertretbar.
In einer großangelegten Helikopteraktion evakuierte die Air Zermatt über 110 Hotelgäste sicher aus der mißlichen Lage.
(pd, rm)
(Bild: Air Zermatt)