
21. Generalversammlung in DomodossolaOuestrail für gute Verbindungen auf der Horror-Strecke zwischen Brig und Domodossola
Ouestrail hat seine 21. Generalversammlung in Domodossola abgehalten. Dies sei ein wichtiges Zeichen für starke internationale Verbindungen nach Italien.
Dies gelte insbesondere für die Simplon-Eisenbahn-Achse, deren Qualität sich von Jahr zu Jahr nur verschlechterte, so Ouestrail zu der Strecke, die wer kann, sie meidet, ob Tourist oder Pendler.
Über die in den letzten Jahren als Horror-Bahnstrecke für Pendler und Touristen (siehe Video) in Verruf geratene Bahnverbindung berichtete Walliser Zeitung unter anderem hier und hier über die menschenunwürdigen Zustände.
Zuletzt geriet die Bahnstrecke nach Unwettern mit massiven Wartezeiten in die Schlagzeilen, denen zuvor Kürzungen des Angebots vorausgegangen waren, aber auch durch Schließungen.
Arbeitsgruppe gebildet
Es wurde eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Regionen Piemont und Lombardei sowie der Provinz Verbano, Cusio, Ossola gebildet, um die Interessen dieser wichtigen Verbindung auf beiden Seiten der Grenze zu vertreten.
Seit mehreren Jahren wird das internationale Angebot auf der Simplonlinie drastisch gekürzt und verschlechtert, kritisiert Questrail.
Einige Politiker wie Brigitte Wolf fordern schon lange, daß diese Zustände sich verbessern müssen.
Unternommen wird seitens der BLS leider wenig. Walliser Zeitung berichtete über die Unwilligkeit der verantwortlichen Bahn, Verbesserungen vorzunehmen.
Dabei riefen die extremen und menschenunwürdigen Zustände bereits Proteste der betroffenen Pendler hervor.
Monatelange Schließungen
Die monatelangen Schließungen mit massiv längeren Fahrtzeiten im Sommer 2024, die 2025/2026 verlängert wurden, sowie die Reduzierung der Angebote während des Tages seien inakzeptabel für diese wichtige internationale Achse, die die Westschweiz mit der Metropole Mailand verbindet, so Ouestrail.
Mit der Generalversammlung von im nahen Italien wolle Ouestrail eine starke Geste aussenden, die auch den Ausbau der internationalen Verbindungen nach Lyon, Südfrankreich und der iberischen Halbinsel über Genf oder auch die Verstärkung der TGV-Verbindungen nach Paris über Genf, Vallorbe, Les Verrières oder auch über Delle-Belfort fordert.
Die Westschweiz müsse auch in Zukunft gut und noch besser an die großen europäischen Metropolen angebunden bleiben.
Die Annahme der Motion „Angebotskonzept 2050 auf nationaler und internationaler Ebene“ durch den Nationalrat diese Woche bestätigt den Willen, daß die Schweiz wieder zu einem europäischen Eisenbahnknotenpunkt werden soll, so Questrail. Die Simplonachse sei eine wichtige alpenquerende Verbindung für den Güterverkehr zu den Terminals von Novara, Gallarate und Busto Arsizio sowie zu den Häfen von Genua und Savona. Nach der Fertigstellung des Lötschberg-Basistunnels und der Eröffnung der «Terzo-Valico-Linie» zwischen der Poebene und Genua bleibt die Südseite des Simplon mit einem starken Gefälle, einem begrenzten Lichtraumprofil und geringeren Kapazitäten der letzte schwarze Fleck zwischen der Nordsee und dem Mittelmeer für den Güterverkehr.
Im Personenverkehr öffnet die Verbindung der Westschweiz, insbesondere der GenferseeMetropole und der Hauptstadtregion Schweiz mit Mailand dank des Hochleistungsnetzes, welches die wichtigsten italienischen Städte miteinander verbindet, die Tür zu ganz Italien. Die Simplonlinie ist auch eine hervorragende touristische Verbindung zwischen den Walliser und Berner Alpen oder dem Genfer See und der wunderschönen Landschaft der lombardischen Seen oder den historischen Städten des Piemonts und der Lombardei. «
Forderungen von Questrail
Ouestrail fordert, daß die internationalen Verbindungen über den Simplon rasch modernisiert werden und ähnlich wie das Angebot von Zürich nach Italien ausgebaut werden.
Mit der Abhaltung ihrer Generalversammlung in Domodossola formalisierte die Vereinigung Ouestrail auch die Arbeit, die sie seit fast drei Jahren mit den Behörden des Piemonts, der Provinz Verbano-Cusio-Ossola und den verschiedenen Handels- und Tourismuskammern der Region unternommen hat.
Die enge Zusammenarbeit werde demnächst auch auf die Regionen Lombardei und Ligurien ausgeweitet.
Es sei wichtig, da die Bedeutung dieser Achse für die Schweiz, Italien und Europa voll anerkannt werde, so die Vereinigung.
(pd, rm)