
Die Asiatische Tigermücke breitet sich im Wallis ausDienststellen im Kanton Wallis sehen große Gefahr durch die Tigermücke
Zwei Dienststellen äußern sich zu der von ihnen behaupteten Gefahr durch die asiatische Tigermücke, die Dienststelle für Gesundheitswesen und die Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft:
2024 habe sich die Asiatische Tigermücke vermehrt im Wallis ausgebreitet.
In den Gemeinden Monthey, Fully und Collombey-Muraz, die bereits vergangenes Jahr von der invasiven Mückenart betroffen war, hat die Population stark zugenommen. Erstmals wurden auch Funde aus Massongex gemeldet.
Im Gegensatz dazu hat sich die Lage in Brig entspannt, wo seit 2022 keine Tigermücke mehr beobachtet wurde. Langfristig scheint sich die Ausbreitung der Tigermücke in der gesamten Rhoneebene nicht aufhalten zu lassen. Was aber eingeschränkt werden kann, ist die Geschwindigkeit, mit der sich die Mücke ausbreitet; dies, wenn die Bevölkerung die richtigen Verhaltensweisen kennt und entsprechend handelt.
Die Verbreitung der Mücke hat die Westschweizer Kantone dazu veranlaßt, die Bevölkerung gemeinsam dazu aufzurufen, Brutstätten in der Umgebung ihres Wohnorts zu beseitigen und Verdachtsfälle zu melden.

Heiße Leitung eingerichtet
Für die Bevölkerung wird eine heiße Leitung („hotline“) eingerichtet, welche sämtliche Fragen zur Tigermücke beantwortet.
Im Wallis wurde die Tigermücke erstmals 2019 in der Stadt Monthey gesichtet. Fünf Jahre später hat sich die Mückenpopulation vervielfacht und kommt aktuell neben Monthey auch in den Gemeinden Collombey-Muraz, Fully und Massongex vor. Einzig in der Region Brig scheint sich die Lage verbessert zu haben, nachdem seit 2022 kein einziger Fund mehr gemeldet wurde.
Allgemein begünstigen der Temperaturanstieg und die Verhaltensweisen des Menschen die Ausbreitung und Ansiedlung der Tigermücke. Von der Ausbreitung betroffen sind hauptsächlich Regionen unterhalb von 800 m.
Noch mehr Steuergelder im Kampf gegen die Tigermücke
Die bisherige Strategie zur Bekämpfung der Tigermücke, bestehend aus gezielter Überwachung durch Fallen, wiederholte Information der Bevölkerung sowie aktiver Einbezug der Einwohner und Umsetzung von Maßnahmen bei ersten Meldungen, wurde vergangenes Jahr intensiviert. Alle diese Maßnahmen werden 2025 beibehalten, so die beiden Dienststellen.
In den Gebieten, in denen sich die Tigermücke bereits angesiedelt hat, werden das Monitoring der Populationen, die Sensibilisierung der Bevölkerung und die Behandlung mit Larviziden weitergeführt.
Im vergangenen Jahr wurden auch außerhalb der Gebiete, in denen das Vorkommen der Tigermücke bereits nachgewiesen ist, vereinzelt Funde gemeldet.
Diese Orte wird man besonders aufmerksam beobachten, um bei einem nachgewiesenen Vorkommen der Tigermücke schnell eingreifen zu können. Im Oberwallis werden die aufgestellten Fallen bei der Zollstelle Brig-Glis beibehalten.
Bisher keine Krankheitsfälle
Die Ausbreitung invasiver Mückenarten wie der Tigermücke mag harmlos erscheinen, wird jedoch von einem potenziellen Gesundheitsrisiko begleitet. So kann die Mücke nachweislich zahlreiche tropische Infektionskrankheiten übertragen, insbesondere das Chikungunya- und Dengue-Fieber sowie Zika-Viruserkrankungen.
Im Wissen, dass im Wallis jedes Jahr mehrere Fälle von Dengue-Fieber entdeckt und diagnostiziert werden, die auf Reisen in bereits betroffene Gebiete zurückzuführen sind, ist eine Übertragung der Krankheit auf dem Kantonsgebiet durch die Tigermücke nicht auszuschließen.
Es sei jedoch daran erinnert, daß bis anhin alle Fälle auf eine Ansteckung im Ausland aufgetreten sind und keine Ansteckungen in der Schweiz oder im Wallis bekannt sind, so die beiden Dienststellen.
Gestützt auf die Erfahrungen, die der Kanton Tessin bereits gesammelt hat, könnten Maßnahmen eingeführt werden, wenn in einem Gebiet, wo sich die Mücke bereits ausgebreitet hat, ein klinischer Fall gemeldet wird. So könnten in einem betroffenen Gebiet beispielsweise Larvizide oder auch Adultizide zum Einsatz kommen, um das Übertragungsrisiko zu begrenzen.
„Große Wachsamkeit“
Die Kantonsbehörden beobachten die Ausbreitung der Tigermücke im Wallis weiterhin mit großer Wachsamkeit und rufen die Bevölkerung gemeinsam mit anderen Westschweizer Kantonen dazu auf, sich an der Bekämpfung der Ausbreitung der Mücke auch außerhalb der Gebiete mit nachgewiesenen Funden zu beteiligen. Dazu werden folgende Maßnahmen und Verhaltensweisen empfohlen:
- sämtliche Behälter leeren, in denen sich Wasser ansammeln kann: Gießkannen, Topfuntersetzer (allenfalls mit Sand auffüllen), Eimer, Pneus, Regenrinnen, Regenwassertanks usw.
- verdächtige Funde über die Plattform www.muecken-schweiz.ch melden
- der Kanton hat sogar eine heiße Leitung eingerichtet, um auf Fragen aus der Bevölkerung zu antworten: 027 606 32 41; E-Mail: moustiquetigre@admin.vs.ch
(pd, rm)
(Fotos: Valérie Pinauda, Photoval, Foto Tigermücke: Kt. VS)