
Blatten vorher-nachher: Ein SchreckensbildWeitere Medienkonferenz der Behörden zur Situation in Blatten
Die Vorher-nacher-Situation ist erschreckend, wie im Video zu sehen ist. Das gesamte Dorf Blatten ist beinahe vollständig verschüttet, der kleine nicht-beschädigte Rest des Dorfes droht weiter zu überfluten.
Heute traten die Behörden erneut vor die Medien, um über die Folgen des Gletscherabbruchs von Blatten und die aktuelle Lage nach dem Bergsturz zu kommunizieren.
Im Fokus stand nun der sich bildende See und die Gefahr von Überschwemmungen und Murgängen.
Auch reisten weitere Politiker an, so Bundesrätin Keller-Sutter, die ihre Betroffenheit äußerte, so wie die anderen Politiker zuvor. Bundesrat Rösti sprach sogar von einer „Jahrtausend-Katastrophe“. (Walliser Zeitung berichtete)
Die Armee steht bereit, kann aber noch nicht eingreifen weil die Situation noch zu gefährlich ist.

Gemeindepräsident von Blatten fordert Wiederaufbau
Am Anfang der Medienkonferenz sprach Gemeindepräsident Matthias Bellwald. Er äußerte: „Vorgestern wurde die Geschichte von Blatten ausgelöscht. Die Leute haben alles verloren, außer das, was sie auf dem Leib trugen.“
Die Situation verglich er sogar mit „Ground Zero“ in New York.
Obwohl noch unklar ist, ob es überhaupt sinnvoll ist, das Dorf am selben Ort der Naturgefahren wieder aufzubauen, ging es bereits heute darum.
Bellwald betonte er den Wiederaufbauwillen: „Ein Lötschental ohne Blatten ist undenkbar“. Man habe der Bevölkerung bereits vermittelt: „Unsere Heimat ist nur hier.“
Zweitwohnungsbesitzer gefragt
Die Gemeinde Blatten kontaktiere Nachbargemeinden Zweitwohnungsbesitzer, damit die Evakuierten längerfristig untergebracht werden können, so Bellwald weiter: „Wir zählen auf die Hilfe im Tal und auch außerhalb“.

Überlaufgefahr am See der sich durch den Fluß der Lonza staut
Christian Studer, Dienststelle für Naturgefahren, sprach ebenfalls. Eine Schwemmholzsperre solle aufgebaut werden.
Er trug weitere vor, daß nun der sich bildenden See ständig überwacht werde, denn er habe die Gefahr, überzulaufen: „Wir sind im Zeitfenster, wo es zum Überlaufen des Sees kommt“.
Der Kantonale Führungsstab Lötschental teilt dazu weiter mit:
Die Lonza fließe mittlerweile über die gesamte Länge des Schuttkegels. Der Stausee Ferden, der vorsorglich entleert worden ist, fülle sich erneut.
Turbinen am Stausee Ferden abgeschaltet
Aufgrund der hohen Sedimentbelastung im Wasser ist ein Turbinieren derzeit nicht mehr möglich.
Damit der Stausee seine Rückhaltefunktion im Falle eines Murgangs weiterhin erfüllen könne, hat der Staatsrat den Betreiber des Kraftwerks in Ferden angewiesen, das Grundablaßsystem bedarfsgemäss zu öffnen.
Diese gezielte Maßnahme ermögliche den weiteren Ablauf des Wassers in den Fluß.
Das kantonale Führungsorgan analysiert die Lage laufend und steht in engem Kontakt mit den regionalen Führungsstäben sowie dem Betreiber des Stausees.
Die Bevölkerung wird aufgefordert, den Anweisungen der Behörden strikt Folge zu leisten.
Die betroffene Zone sowie der See, der Fluss und der Stausee Ferden werden laufend überwacht. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Meßgeräte installiert.
Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.
Armee bereitet sich auf Einsatz vor
Die Armee und der Zivilschutz bereiten sich auf ihre Einsätze vor. Im Moment können noch keine Einsätze gefahren werden wegen der gefährlichen geologischen Situation.
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(pd, rm)
(Fotos: Schweizer Armee)
(Foto oben: Ausriß Video, siehe Link)