
Jahresbericht zum Arbeitsmarkt im WallisDie Lage auf dem Walliser Arbeitsmarkt
Die Dienststelle für Industrie, Handel und Arbeit hat heute im Juni 2025 den Jahresbericht 2024 fertiggestellt.
Die Lage auf dem Walliser Arbeitsmarkt ergibt in einer Zusammenfassung des Jahresberichts 2024 folgendes Bild:
Der Walliser Arbeitsmarkt zeigte 2024 eine leichte Verschlechterung mit steigender Arbeitslosigkeit, bleibt aber effizient in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Die DIHA setzt auf gezielte Maßnahmen wie digitale Schulungen, Job-Datings und IIZ, um die Wiedereingliederung zu fördern.
Für 2025 sind Herausforderungen wie die Frankenstärke und die Integration von Wirtschatfsmigranten und Flüchtlingen (Schutzsuchenden) zentral.
Der Jahresbericht 2024 der Dienststelle für Industrie, Handel und Arbeit (DIHA) des Kantons Wallis bietet einen detaillierten Überblick über die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Wallis, die Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die Herausforderungen für das Jahr 2025.
Hier sind die wichtigsten Punkte:
1. Ziele der DIHA
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Politische Ziele: Förderung eines ausgeglichenen Arbeitsmarktes und Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Aktivitäten.
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Teilziele:
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Verhinderung und Bekämpfung von Arbeitslosigkeit.
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Anpassung der regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) und arbeitsmarktlicher Maßnahmen an Budgetänderungen des Bundes.
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Abstimmung der Erwartungen der Wirtschaft mit der Arbeitsbewilligungspolitik.
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Unterstützung der tripartiten Kommission zur Verhinderung von Lohndumping.
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Förderung der beruflichen und sozialen Wiedereingliederung durch koordinierte Strategien.
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2. Organisation der DIHA
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Die DIHA ist für die Überwachung des Arbeitsmarktes, die Ausstellung von Arbeitsbewilligungen, die Unterstützung von Stellensuchenden und Arbeitgebern sowie die Förderung der interinstitutionellen Zusammenarbeit (IIZ) zuständig.
3. Das Jahr 2024 in Kürze
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Wirtschaftliche Entwicklung: Das kantonale Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg um +0,9 %.
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Arbeitslosenquote: Erhöhung auf 2,7 % (+0,4 Prozentpunkte).
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Arbeitslose: Durchschnittlich 4.845 Arbeitslose (+20,4 %, +822 Personen).
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Stellensuchende: 7.700 im Durchschnitt (+15,4 %, +1.026 Personen).
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RAV-Beratungsgespräche: 63.218 (+9,0 %, +5.216).
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Wiedereingliederungsmaßnahmen: 9.525 Teilnehmende (+6,7 %, +601).
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Neue Arbeitslosmeldungen: 20.731 (+10,5 %, +1.971).
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IIZ-Fälle: 299 (+19,6 %, +49).
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Einsprachen: 662 (+23,7 %, +127).
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Kurzarbeitsentschädigung (KAE): Nach dem Unwetter Ende Juni 2024 meldeten 53 Unternehmen KAE für 1.518 Mitarbeitende an.
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Forum Arbeit Wallis: Erstes Job-Dating für Industrieberufe mit 13 Unternehmen und etwa 100 Bewerbern.
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IIZ-Tagung: Über 350 Teilnehmende diskutierten über berufliche Eingliederung und psychische Gesundheit im Migrationskontext.
4. Ausblick und Herausforderungen 2025
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ISO-Zertifizierung: Anfang 2025 erhielt die DIHA die ISO 9001- und 14001-Zertifizierungen sowie das Label „Valais Excellence“.
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Studie zum starken Franken: Analyse der Auswirkungen der Frankenstärke auf die Walliser Wirtschaft.
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Aufenthaltsbewilligung S: Intensivierung der Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung von Personen mit Schutzstatus S in Zusammenarbeit mit dem Amt für Asylwesen.
5. Arbeitsmarktbeobachtung
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Arbeitslosigkeit:
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Schweiz: 2,4 % (+0,4 pp), 112.563 Arbeitslose (+19.027).
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Wallis: 2,7 % (+0,4 pp), 4.845 Arbeitslose (+822).
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Prognose 2025: Schweiz 2,8 %, Wallis 2,9 %.
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Beschäftigung:
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Schweiz: +0,9 % Beschäftigte (sekundärer Sektor +0,6 %, tertiärer Sektor +1,0 %).
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Wallis: BIP-Wachstum von +0,9 %, Beschäftigung (VZE) vermutlich +1,0 %.
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Konjunktur:
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Schweiz: BIP 2024 +0,9 %, Prognose 2025 +1,4 %.
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Wallis: BIP 2024 +0,9 %, Prognose 2025 +1,2 %.
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Ausländische Arbeitskräfte:
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EU/EFTA: 14.811 Meldungen (-381).
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Drittstaaten: Leichter Anstieg bei Jahresaufenthaltsbewilligungen (+33).
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Asylbereich: Bewilligungen +32, Schutzstatus S +68.
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Temporärarbeit:
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Verliehene Stunden: +9,1 % (7,86 Mio.).
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Angestellte: +24,3 % (20.297).
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6. Walliser Dispositiv zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
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Effizienz: Wallis liegt bei drei von vier SECO-Wirkungsindikatoren (Dauer der Arbeitslosigkeit, Langzeitarbeitslosigkeit, Aussteuerungen) über dem Schweizer Durchschnitt und belegt national Platz 2.
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RAV:
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Durchschnittliche Dossiers pro Berater: 135,2 (+42,6 %, über dem nationalen Durchschnitt).
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Anmeldungen: +10,5 % (20.731).
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Beratungsgespräche: +8,6 % (63.218).
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Stellenmeldungen: -24,5 % (16.295).
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Wiedereingliederungsmaßnahmen (AMM):
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Bundesmaßnahmen: +6,7 % (9.525 Teilnehmende), vor allem Kurse (+7,7 %) und Praxisfirmen (+23,9 %).
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Kantonale Maßnahmen: +1,3 % (238 Entscheide), vor allem Qualifizierungsprogramme.
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Fokus auf digitale Kompetenzen: Programme zur Förderung von IT- und KI-Fähigkeiten.
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VSlink: Einstellung der Plattform zum 31. Januar 2025 zugunsten von Job-Room und RAV-Unterstützung.
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Einspracheverfahren: 662 Einsprachen (+23,7 %), hauptsächlich gegen Sanktionen (86 %).
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KAE/SWE: Stabile KAE-Nutzung, SWE abhängig von Winterwetter.
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IIZ: Neue Instrumente für komplexe Fälle, Studie zu Jugendlichen mit Schul-/Lehrabbruch geplant.
7. Ausgaben und Finanzierung
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Gesamtkosten: 266,2 Mio. CHF (+13,2 %).
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Arbeitslosenversicherung (ALV): 257,4 Mio. CHF.
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Kantonaler Beschäftigungsfonds (KBF): 8,8 Mio. CHF.
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Taggelder: 207,0 Mio. CHF (+18,2 %).
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KAE: 6,8 Mio. CHF (+14,4 %).
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SWE: 2,0 Mio. CHF (-40,3 %).
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Betriebskosten: 29,3 Mio. CHF (-5,4 %).
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AMM: 20,2 Mio. CHF (+2,1 %).
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