
Vier neue Brücken und zwei Stege auf historischem Suonenweg in StaldenriedGemeinden Eisten und Staldenried haben neuen Wanderweg
Die Gemeinden Eisten und Staldenried haben seit kurzem einen neuen Wanderweg: Der Suonenweg Unneriederi ist neu im kantonalen Register als Bergwanderweg eingetragen. Er ist für die Region und den Tourismus von großer Bedeutung.
Die Wanderer Martin Anthamatten und Paul Kalbermatten sind seit 1,5 Stunden unterwegs und passieren gerade die letzte Brücke, als wir sie auf dem schmalen Bergwanderweg kreuzen. Die beiden Einheimischen erkennen Jürgen Brigger sofort.
Der 51-jährige Jürgen Brigger ist seit knapp neun Jahren Gemeindepräsident von Staldenried und arbeitet seit drei Jahrzehnten bei der Mobiliar-Versicherung in Visp. Die Männer bleiben stehen, schütteln die Hände und wechseln ein paar Worte. Wunderbar geworden, dieser neue Wanderweg, sagt Martin Anthamatten und strahlt. Dank der neuen Brücken marschieren wir jetzt bis nach Eisten weiter.
Wanderweg wiederbelebt
Das ist in dieser Form ein Novum und fast schon eine kleine Wandersensation, sogar für Menschen, die in der Region aufgewachsen sind. Dank insgesamt vier neu gebauten Brücken und zwei Stegen – alle sind aus wetterfestem Stahl und mit sicheren Geländern versehen (inkl. grünem Hundeteppich) – ist diese Route neu und konnte erst vor wenigen Tagen in das kantonale Hauptwanderwegsverzeichnis als Bergwanderweg aufgenommen werden.
Auf dem Suonenweg floß noch vor über hundert Jahren Wasser, um die Bewohner der Gemeinde Staldenried mit Wasser für die Landwirtschaft zu versorgen.
Pfad zwischen Eisten und Staldenried
Der Pfad im steilen, felsigen Terrain wurde früher auch genutzt, damit sich die Bewohnenden der Nachbarsgemeinden gegenseitig besuchen konnten.
Mit den Jahren versiegte das Wasser, und Felsrutsche und Steinhagel machten den Weg unbegehbar.
Wiederbelebungsbeschluß 2019
Im Jahr 2019 hatten die damaligen Gemeinderäte von Eisten und Staldenried mit einem Projektteam eine Ortsschau abgehalten, um die historische alte Suone als Wanderweg wieder zu beleben.
Als Linienführung sollte der ursprüngliche Verlauf der Suone beibehalten werden.
Viel Material mußte eingeflogen werden
Die bauliche Realisierung der Brücken und Stege war nicht ganz einfach, viel Material mußte eingeflogen werden.
Der Bau und die Montage haben Spezialisten wie die lokal ansässigen Firmen Rovina + Partner (Visp) und Sprengtechnik GFS AG (Brig-Glis) durchgeführt.
Einen großen Mehrwert geschaffen
Die neue Verbindung symbolisiert, wie finanzielles Engagement für die Natur und die Gesellschaft in der unmittelbaren Region greifbar werden kann. Jürgen Brigger sagt: Mehr Sinnhaftigkeit geht fast nicht. Dank dem gemeinsamen Einsatz, finanziell und ideell, haben wir für die Menschen in der Region einen großen Mehrwert geschaffen.
Der größte Teil der Kosten wurde von den Gemeinden getragen, ergänzt durch Beiträge von Gönnern.
Fonds gegründet
Die Mobiliar-Genossenschaft und der Dachverband Schweizer Wanderwege haben im Jahr 2019 einen Fonds gegründet, der jedes Jahr Brücken- und Stegeprojekte im ganzen Schweizer Wanderweg finanziell mit unterstützt.
Mit dem mit jährlich 350 000 Franken dotierten Mobiliar-Fonds Brücken & Stege hilft die Berner Genossenschaft aktiv im Rahmen ihres Gesellschaftsengagements, das Netz der Schweizer Wanderwege attraktiv und sicher zu halten. Das Projekt Suonenweg Unneriederi gehört dazu.
Auf 1,5 Kilometern von Eisten bis nach Staldenried
In Staldenried aufgewachsen, ist Jürgen Brigger oft in der Natur unterwegs und kennt hier jeden Baum und Stein. Er wirkt sichtlich berührt, als wir gemeinsam den neuen Wegabschnitt begehen.
Er ist für diese Region im Oberwallis, die an der Weggabelung zwischen den Destinationen Saas-Fee und Zermatt liegt und von vielen Wandertouristen aus der ganzen Welt besucht wird, auch aus touristischer Sicht wichtig.
Die Suonenwanderwege im Wallis bieten Wanderinnen und Wandern die Möglichkeit, die historischen Bewässerungskanäle und die schöne Landschaft auf unzähligen Wanderungen zu erkunden.
Der Wanderweg Unneriederi führt vom Dorfzentrum in Eisten, vom Riedbach über Gräben und kleinere Felsstufen oberhalb Raftgarten nach Werlischa, Fliebalmu, Werlischwald und Niw Matta, wie die Flurnamen im Walliser Dialekt heißen.
Er hat eine Gesamtlänge von 1,5 Kilometer und endet beim Spielplatz Färschtunacher in Staldenried. Etwas mehr als einen Kilometer führt er entlang der teilweise noch sichtbaren Suone Unneriederi.
(pd, rm)
(Fotos: Nicole Matschoss)
(Bildlegende Foto ganz oben: Die Gemeindepräsidenten Jürgen Brigger (links, Staldenried) und Django Wyssen (Eisten) haben sich für den neuen Wanderweg eingesetzt und ihn bereits inspiziert:)