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Über 6.000 Flugstunden , 3 tragische Großeinsätze
GV der Air Zermatt im Riffelalp-ResortÜber 6.000 Flugstunden , 3 tragische Großeinsätze

GV der Air Zermatt im Riffelalp-Resort

Über 6.000 Flugstunden , 3 tragische Großeinsätze
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Am Freitag fand im Riffelalp-Resort oberhalb Zermatt die ordentliche Generalversammlung der Air Zermatt AG statt.

Mit einem Rückblick auf prägende Ereignisse und herausfordernde Einsätze gaben Verwaltungsratspräsident Philipp Perren und Geschäftsführer Daniel Aufdenblatten den Aktionären Einblick ins Geschäftsjahr 2024.

Das Jahr war geprägt von wetterbedingten Herausforderungen, ausßergewöhnlichen Einsätzen und strategischer Weiterentwicklung.

Mit über 6’000 Flugstunden und erneut mehr als 2’000 Rettungseinsätzen bewegte sich die Einsatzleistung der Air Zermatt im Jahr 2024 auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Dies sei eine beachtliche Bilanz, insbesondere angesichts des äusserst schlechten Wetters rund um Ostern, das das wichtige Frühjahrsgeschäft weitgehend verunmöglichte, so die Helikopter-Gesellschaft.

Die Zahl der Ambulanzeinsätze lag mit rund 1’100 leicht unter dem Vorjahr. Auffällig ist dabei der Rückgang der Einsätze in den Vispertälern, während im restlichen Kanton die Einsatzzahlen zunahmen.

Besonderer Auslandseinsatz in Belgien
Im April 2024 konnte die Air Zermatt einen Spezialauftrag in Antwerpen (Belgien) erfolgreich abschliessen: Mit der Bell 429 und dem hausintern entwickelten Grid Maintenance System wurde mitten im Hafengebiet eine verfangene Nylonleine aus einer 380-kV-Leitung entfernt. Die Crew startete morgens im Wallis und kehrte am selben Abend zurück. Dieser Einsatz ist ein eindrücklicher Beleg für die internationale Einsatzfähigkeit und technische Innovationskraft der Air Zermatt. (Walliser Zeitung berichtet über den Einsatz)

Luftbrücke ins Saastal nach Naturkatastrophe
Nach Überschwemmungen und Erdrutschen im Saastal im September 2024 stellte die Air Zermatt nicht nur die Versorgung mit Medikamenten und Lebensmitteln sicher, sondern evakuierte innerhalb von drei Tagen über 1’000 Personen aus dem Saastal.

Die Air Zermatt-Verantwortlichen bedauerten rückblickend den Weg der langwierigen Bürokratie: «Es dauerte eineinhalb Tage, bis alle Bewilligungen vorlagen. In solchen Notsituationen ist rasches Handeln entscheidend.»

Die Luftbrücke wurde damals von einigen Mitarbeitern des Spital Wallis als Luft-Taxi mißverstanden.

Drei tragische Großeinsätze prägten das Jahr
Mehrere dramatische Einsätze hinterliessen im vergangenen Jahr tiefe Spuren:

Tête Blanche (März 2024): Sechs befreundete Skitourengänger verloren bei einem Wetterumschwung das Leben. Die extremen Bedingungen erschwerten die Rettung, die erst am Folgetag fortgesetzt werden konnte. Die letzte vermißte Person, eine junge Frau, wurde erst lange Zeit nach dem Unglück gefunden.

Riffelberg (April 2024): Eine große Lawine forderte vier Todesopfer. 45 Rettungskräfte, darunter acht Lawinensuchhundeführer, waren im Einsatz. Auch hier konnte erst später die letzte Leiche gefunden werden, dies durch einen Wanderer.

Petit Combin (April 2024): Ein tragischer Helikopterunfall des Partnerunternehmens Air-Glaciers kostete drei Menschen das Leben. Der Vorfall traf auch die Crews der Air Zermatt tief.

Strategische Weiterentwicklung des Air Zermatt Training Center
Das Air Zermatt Training Center (ATC) richtete seinen Fokus 2024 gezielt auf die Kernbereiche Gebirgsmedizin und Luftrettung.

Die Reduktion des Kursangebots, etwa durch die Einstellung der CZV-Kurse, und die Einführung spezialisierter Bell-429-Trainingsmodule führten zu einer klaren Profilierung, so die Heli-Gesellschaft.

(pd, rm)
(Foto: Air Zermatt)

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