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Buchungen storniert, keine Rückerstattungen
Schließung des Campingplatzes Arolla im Eringertal (Val d’Hérens)Buchungen storniert, keine Rückerstattungen

Schließung des Campingplatzes Arolla im Eringertal (Val d’Hérens)

Buchungen storniert, keine Rückerstattungen
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Was sich lange abgezeichnet hatte wird nun mit einer kurzfristigen Verfügung der Walliser Kantonabehörden Realität: Der Campingplatz in Arolla, auf 1950 Metern Höhe im Val d’Hérens (Eringertal) der höchstgelegene Campingplatz der Schweiz, muß aufgrund von Naturgefahren dauerhaft schließen.

Mit jährlich rund 12.000 Übernachtungen ist der Platz ein wichtiger Teil des Tourismus im Val d’Hérens, das für Bergsport bekannt ist.

„Schweren Herzens müssen wir bekannt geben, daß wir den Campingplatz am Sonntag für immer schließen müssen“, so die Betreiber des Campingplatzes Arolla in den sozialen Medien.

Ähnlich lautet es auf der Webseite: „Es bricht uns das Herz, daß dieser einzigartige Ort für immer geschlossen bleiben muß“, schreiben Sébastien und Eva Colli auf dieser.

Buchungen storniert, aber keine Rückerstattungen

Die Betreiber des Campings richten sich an die Gäste: „Wir sind unendlich traurig, daß eure Ferien- und Reisepläne buchstäblich ins Wasser fallen.  Das Betreiber-Ehepaar kann das Geld, das Gäste aktuell bereits für Camping-Ferien bezahlt haben, offenbar nicht rückerstatten: „Derzeit scheint keine finanzielle Entschädigung möglich zu sein“, so heißt es weiter auf der Webseite.

„Wir wollen unbedingt weiter Gastgeber bleiben, in diesem kleinen, versteckten Paradies, das unbedingt einen Campingplatz verdient“ schreiben sie.

Grund für die Schließung des Camping Arolla

Die Gefahr durch Murgänge und Überschwemmungen hat sich nach Ansicht der kantonalen Baukommission verschärft.

Nach den Unwettern im Juni 2024 ist die Sicherheit der Besucher nicht mehr gewährleistet.

Die Behörden ordneten daher die Schließung per 13. Juli 2025 an.

Ein Einspruch der Betreiber wurde abgelehnt, da der Kanton die Entscheidung bestätigte.

Der Campingplatz liegt direkt an der Borgne, am Fuße der Berge, was die Gefahrenlage verschlimmert.

Camping Arolla: Rezensionen gut

Der Campingplatz Arolla verzeichnet jährlich rund 12.000 Übernachtungen und ist ein wichtiger Bestandteil des Tourismus im Eringertal, französisch Val d’Hérens, das für seine Bergsportmöglichkeiten bekannt.

Die Betreiber, die Familie Colli, die den Platz seit drei Jahren führt, machen dies offenbar gut, denn das Camping Arolla hat gute Rezensionen.

Sie hatten die Sommersaison bis Ende Oktober geplant, müssen nun aber Gäste enttäuschen und können keine Rückerstattungen anbieten. Weder der Kanton noch die Versicherung leisten finanzielle Unterstützung.

Der Camping mit seinen 80 Stellplätzen liegt in einer Gefahrenzone. Nach dem schweren Hochwasser im Juni 2024 hat der Kanton die Gefahrenstufe noch einmal erhöht.

Eine neue Analyse der Naturgefahren hat ergeben, daß der Betrieb eines Campingplatzes unmöglich ist, weil die Sicherheit der Besucher nicht mehr gewährleistet ist.

Perspektiven für die Zukunft

Die Betreiber suchen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Evolène nach einem alternativen Standort, um die Sommersaison zumindest teilweise zu retten.

Die Schließung des Platzes, der seit 1959 besteht, trifft nicht nur die Familie Colli, sondern auch das gesamte Val d’Hérens, das auf den Tourismus angewiesen ist.

Die Hoffnung ruht nun auf einer möglichen Verlegung des Campingplatzes, um die Tradition in Arolla fortzusetzen.

Camping Arolla schon länger in Gefahrenzone

Bereits vor den Unwettern im Juni 2024 war bekannt, daß der Campingplatz mit seinen 80 Stellplätzen in einer Gefahrenzone an der Borgne liegt.

Die Betreiber, die Familie Colli, waren über die Risiken informiert, doch die behördliche Anordnung zur Schließung am 13. Juli 2025 erfolgte nach einer kurzfristigen Verschärfung der Gefahrenstufe.

Die Chronologie der langen Vorgeschichte

Schon im August 2018 hatte die Gemeinde Evolène vorsorglich beschlossen, den Campingplatz Arolla zu schließen und zu evakuieren.

Ein schweres Unwetter hatte damals den Fluß stark anschwellen lassen, Schlammlawinen blockierten den Zugang zum Platz.

Etwa 150 Touristen mußten damals notfallmäßig in Hotels und Lagerhallen untergebracht werden.

2024 bereits Hochstufung der Gefahr

Nach dem schweren Hochwasser im Juni 2024 führte der Kanton Wallis eine neue Analyse der Naturgefahren durch.

Diese ergab bereits damals, daß die Sicherheit der Besucher durch Murgänge und Überschwemmungen nicht mehr gewährleistet ist.

Die Gefahrenstufe wurde nach erneuten Überschwemmungen in der Region Arolla 2024 erhöht, so berichtet die Unterwalliser Zeitung Le Nouvelliste.

Die endgültige Schließungsverfügung, die aktuell erging, war nicht völlig aus heiterem Himmel gekommen.

Kantonale Baukommission informierte

Die kantonale Baukommission informierte die Betreiber über die erhöhte Gefahrenstufe, doch die endgültige Schließungsanordnung kam erst kurz vor dem 13. Juli 2025.

Ein Einspruch der Betreiber wurde vom Kanton abgelehnt.

(pd, rm)
(Foto: Webseite Camping Arolla)

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