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Tête Blanche-Unglück bleibt ohne juristische Konsequenzen
6 Tote: Kein Verfahren nach Skitourenunglück in ZermattTête Blanche-Unglück bleibt ohne juristische Konsequenzen

6 Tote: Kein Verfahren nach Skitourenunglück in Zermatt

Tête Blanche-Unglück bleibt ohne juristische Konsequenzen
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Die Rettungskräfte können nicht bei allen Wetterbedingungen an den Unglückort kommen. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren um den tragischen Bergunglücksfall der 6 Skitourengänger, die beim Training für die Patrouille des Glaciers starben, eingestellt. Dies, weil keine Straftat nachweisbar war. Ein Fremdverschulden oder Mitverschulden gab es nicht. 

Im März 2024 starben 6 Skitourengänger bei einem Unglück auf der Strecke von Zermatt nach Arolla.

Die Staatsanwaltschaft Wallis stellte das Verfahren letzten Monat jedoch ein, da keine fremden Personen an dem Unglück beteiligt waren, so die Generalstaatsanwältin Beatrice Pilloud.

Was geschah bei dem Bergunglück?

Die 6 Personen trainierten für die Patrouille des Glaciers, das bekannte Skitouren-Rennen.

Am 9. März 2024 gerieten sie nahe der Tête Blanche auf 3550 Metern Höhe in einen Schnee-Sturm.

Daß das Wetter sich schnell verschlechterte, machte die Suche nach der richtigen Route bzw. den Verunglückten schwer, so die Staatsanwaltschaft Wallis.

Gruppe versuchte noch, Loch in den Schnee zu graben

Die Gruppe versuchte noch, ein Loch im Schnee zu graben, um sich vor Kälte und Wind zu schützen.

Am nächsten Tag fand man 5 Leichen: 3 Brüder im Alter von 21, 27 und 30 Jahren, einen Cousin von 44 Jahren und einen Onkel von 58 Jahren, alle aus dem Wallis und teilweise aus dem gleichen Dorf.

Erst im August 2024 wurde die sechste Leiche, die Freundin eines Bruders aus dem Kanton Freiburg, nach der Schneeschmelze gefunden.

Warum konnte niemand helfen?

Die Rettung war schwierig. Am Samstagabend schlug ein Familienmitglied in Arolla Alarm, als die Gruppe nicht ankam.

Um 17.19 Uhr erreichte ein Tourengänger die Rettungskräfte per Telefon.

Eine Kolonne startete von Zermatt, mußte aber auf 3000 Metern umkehren, da der Sturm zu stark war.

Erst am Sonntagabend erreichte eine Gruppe die Tête Blanche und fand die 5 Leichen.

Was genau passiert ist, bleibt unklar

Die genauen Umstände des Unglücks bleiben bis heute unklar. Auch, warum die junge Frau, deren Leiche zuletzt gefunden wurde, sich von der Gruppe entfernt hatte, konnte nicht geklärt werden. Sie war diejenige, die zuvor noch Hilfe geholt hatte, aber die Verbindung zu ihr brach ab.

Was wohl einzig feststeht: Die Gruppe war  offenbar schlecht ausgerüstet für solche Wetterbedingungen und viel zu leicht bekleidet. (siehe Bericht unten)

Trauer und Einstellung des Verfahrens

Das Unglück traf das Wallis hart. Im Dorf Vex wurden die drei Brüder beerdigt, und die Gemeinde trauerte um die Familie. Die Suche nach der sechsten Person wurde nach Tagen eingestellt, bis sie im August gefunden wurde.

Das Unglück erinnert an ein Drama am Pigne d’Arolla 2018, bei dem sieben Menschen starben.

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(pd, rm)
(Archivfoto: Kapo VS)

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