
Hundebisse nehmen erneut zu im WallisSchüler sollen im Verhalten sensibilisiert werden, damit sie nicht Hundbisse erleiden
Im Wallis steigen Bißvorfälle. Neue Vorschriften und ein Präventionsprogramm für Kinder (nicht Hundehalter) sollen die ständig steigenden Bißattacken wieder mindern.
Im Jahr 2024 standen Hundeangelegenheiten im Wallis im Fokus der Dienststelle für Verbraucherwesen und Veterinärwesen. Eine Gesetzesreform und das Hundebißpräventionsprogramm für Schüler sollen Bißvorfälle verringern. Daß Angriffe auf Menschen zugenommen haben, führte zu neuen Maßnahmen.
Bestehende Vorschriften und Reform
Im Wallis müssen Hunde in Ortschaften an der Leine geführt werden, Hundekot beseitigt und eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Seit 2020 ist eine sechsstündige Ausbildung für neue Hundehalter Pflicht. Da die Zahl der Bißvorfälle von 177 im Jahr 2020 auf 307 im Jahr 2022 stieg, beschloß der Staatsrat eine Reform, die eine Abschlußprüfung nach der Ausbildung einführt.
Die Reform, vom Großen Rat unterstützt, soll sicherstellen, daß Hundehalter das nötige Wissen haben, um ihre Tiere zu betreuen. „Die Sicherheit steht im Vordergrund“, heißt es aus dem Staatsrat.
Steigende Bißvorfälle
Im Jahr 2024 nahmen Angriffe von Hunden auf Menschen um 10 Prozent zu, während Angriffe auf andere Tiere um 14 Prozent sanken. In einem Fall war eine Euthanasie notwendig. Von 75 Fällen von Angriffen auf Menschen fehlten die Kontaktdaten der Halter, was die Arbeit der Behörden erschwerte.
Neben neuen Fällen prüft das Amt ältere Verfahren, da Maßnahmen wie Verhaltenskontrollen über Jahre überwacht werden müssen. Daß die Zahl der Bißvorfälle steigt, zeigt den Bedarf an besseren Regeln.
Steuergelder für Präventionsprogramm für Kinder
Das Kinder-Programm lehrt Schulkinder, wie sie sich gegenüber Hunden verhalten sollen, um Bißvorfälle zu verhindern. Im Jahr 2024 wurden 197 Klassen besucht, davon 78 im Oberwallis und 119 im Unterwallis. Zwanzig Mitarbeiter und ihre Hunde nehmen teil, die regelmäßig geschult werden.
Die Kosten für das Programm betrugen 2024 etwa 123.600 Franken, dazu kamen über 6.000 Franken für Gesundheits- und Verhaltenskontrollen der Hunde. Daß das Programm erfolgreich ist, rechtfertigt die Ausgaben.
Ausblick für den Wallis
Die neuen Regeln und das Schüler-Programm sollen die Sicherheit erhöhen. Ähnliche Maßnahmen gibt es in anderen Kantonen, wie in St. Gallen, wo 2023 strengere Kontrollen kamen. Daß Hundehalter mehr Verantwortung übernehmen, ist das Ziel der Behörden.
(pd, rm)