 
Pro Velo Wallis / Valais beklagt „Velograben“"Ein neues Velo? Keine kommunale Unterstützung im Oberwallis!"
									
„Unsere Umfrage zeigt ein klares Bild“, so Pro Velo Wallis: „Nur 16% der Walliser Gemeinden unterstützen den Velokauf mit einer Subvention.
In einem Kanton, in dem das Velo nach wie vor Mühe hat, sich als alltägliches Verkehrsmittel zu etablieren, ruft Pro Velo Wallis die Gemeinden dazu auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen – und setzt sich dafür ein, daß auch ein bisher wenig verbreitetes Fahrzeug, das Cargovelo, seinen Platz findet.“
Der «Velograben» – eine neue Realität? Unsere Umfrage, an der über 80 % der Walliser Gemeinden teilgenommen haben, bringt ein deutliches Ergebnis zutage: Nur wenige Gemeinden gewähren Privatpersonen finanzielle Unterstützung beim Velokauf.
Auffallend dabei: Alle 16 Gemeinden, die solche Beiträge leisten, befinden sich im französischsprachigen Teil des Kantons.
Während die deutschsprachigen Regionen des Landes im Bereich des Alltagslangsamverkehrs eine Vorreiterrolle einnehmen, überrascht die geringe Nutzung von Subventionen.
Dies dürfte auf eine liberalere politische Tradition zurückzuführen sein, bei der der Fokus stärker auf dem Ausbau einer qualitativ hochwertigen Veloinfrastruktur liegt – einem Bereich, der als vorrangig für staatliches Handeln betrachtet wird.
E-Velos werden immer häufiger
Von den 16 Gemeinden, die den Velokauf finanziell unterstützen, fokussieren sich 10 ausschließlich auf E-Velos.
Wenig überraschend gehören dazu mehrere Berggemeinden – etwa Val de Bagnes, Crans- Montana, Orsières oder Saint-Martin.
Aber auch flachere Gemeinden, deren Gemeindegebiet sich bis in die Hanglagen erstreckt – wie Monthey, Sion, Saint-Léonard, Conthey, Noble-Contrée und Vétroz – setzen gezielt auf Elektrounterstützung.
Laut Alexandre Bagnoud, Präsident des Vereins, « ist die Unterstützung dieser Gemeinden sehr zu begrüßen, da die Elektromobilität den Pendlerinnen und Pendlern, die in der Höhe wohnen und täglich ins Tal fahren, den Zugang zum Velofahren erleichtert. »
Ein Aufruf für mehr Cargovelos
Während die kantonale Dienststelle für Mobilität aktiv am Ausbau von Velowegen arbeitet – teils getrennt vom motorisierten Verkehr – bleibt die Verbreitung von Cargovelos im Wallis bislang gering.
Bisher ist Fully die einzige Gemeinde, die sowohl E-Velos als auch Transport-Velos finanziell unterstützt.
Dabei schafft der Bau von qualitativ hochwertigen Veloinfrastrukturen ideale Voraussetzungen für die Nutzung solcher Fahrzeuge.
Ob für den Schulweg mit Kindern oder den Wocheneinkauf – das Cargovelo ist eine zuverlässige und alltagstaugliche Alternative zum Auto.
Es ist kostengünstiger als ein motorisiertes Fahrzeug, reduziert die Umweltbelastung, entlastet die Innenstädte und fördert nachhaltige Lieferlösungen.
Mit dem Appell an die Gemeinden, gezielt die Nutzung von Cargovelos zu unterstützen, richtet sich Pro Velo Wallis direkt an die Politik. Denn allein die Elektrifizierung des Fahrzeugbestands werde nicht ausreichen, um den ökologischen und verkehrstechnischen Herausforderungen zu begegnen, so die Organisation.
Wallis mit einem der höchsten Motorisierungs-Grade
In einem Kanton mit einem der höchsten Motorisierungsgrade der Schweiz brauche es schon heute eine vorausschauende Strategie, um den öffentlichen Raum neu zu denken und den Wandel hin zu einer sparsameren, effizienteren Mobilität aktiv zu gestalten, so Pro Velo Wallis weiter.
(pd, rm)
(Graphik: Pro Velo Wallis)

 
																					
 
																						
 
																						
 
																						
 
																						
 
																						
 
																						
 
																						
 
																						
 
																						
 
																						

