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22-jähriger Mohamed S. im Zentrum des Verfahrens
Drogenring-Prozeß in Siders22-jähriger Mohamed S. im Zentrum des Verfahrens

Drogenring-Prozeß in Siders

22-jähriger Mohamed S. im Zentrum des Verfahrens
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Am Bezirksgericht Siders hat der Prozeß gegen einen mutmaßlichen Drahtzieher eines großangelegten Drogenrings begonnen, der die Region Wallis über Jahre mit Drogen belieferte.

Der 22-jährige Angeklagte, im Verfahren als „Mohammed S.“ bekannt, steht im Zentrum eines Verfahrens, das auf die Zerschlagung eines kriminellen Netzwerks durch die Walliser Kantonspolizei folgt.

Die Anklage wirft dem jungen Mann vor, von der Siedlung Aldrin in Siders aus den Handel mit Haschisch und Kokain gesteuert zu haben.

Laut Staatsanwaltschaft setzte der Drogenring in drei Jahren etwa 540 Kilogramm Haschisch im Wert von rund vier Millionen Franken und über zwei Kilogramm Kokain im Wert von 175.000 Franken um.

Gezielt Minderjährige eingesetzt

Minderjährige seien gezielt als Kuriere oder Verkäufer eingesetzt worden, teilweise durch Drohungen oder Erpressung.

Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe von Erpressung und Nötigung und gibt an, lediglich 250 Kilogramm Haschisch verkauft zu haben.

Die Staatsanwaltschaft Wallis fordert eine Haftstrafe von vier Jahren sowie einen siebenjährigen Landesverweis.

Wird der Angeklagte des Landes verwiesen oder darf er wie üblich bleiben?

Als Beweis für die kriminelle Aktivität wird angeführt, dass der Angeklagte trotz Sozialhilfebezugs eine Luxusuhr im Wert von 12.000 Franken besaß, jedoch seine Miete nicht zahlte. „Er hat das Mittelwallis mit Haschisch überschwemmt und würde nach einer Haftentlassung vermutlich weiter dealen“, so der Staatsanwalt.

Die Verteidigung hingegen stuft den Angeklagten als „kleinen Fisch“ ein, der nicht die zentrale Rolle im Drogenring spielte, wie von der Anklage behauptet. Der geforderte Landesverweis könnte zudem vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte geprüft werden.

Streng organisierte Struktur

Die Walliser Kantonspolizei Wallis hebt die organisierte Struktur des Drogenrings hervor, die an kriminelle Netzwerke in französischen Vorstädten erinnert. Rund 30 Personen, darunter etwa ein Drittel Minderjährige, wurden festgenommen.

Der Prozeß markiert den Beginn einer Reihe von Verfahren gegen Mitglieder des Netzwerks, das durch Gewalt bei Schuldeintreibungen auffiel.Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für den Angeklagten die Unschuldsvermutung.

Der Ausgang des Verfahrens wird mit Spannung erwartet, da er ein Zeichen gegen die wachsende Drogenkriminalität im Wallis setzen könnte.

(pd, rm)

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