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Alpinismus ohne Altersgrenze?
Kinder auf dem MatterhornAlpinismus ohne Altersgrenze?

Kinder auf dem Matterhorn

Alpinismus ohne Altersgrenze?
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Die Debatte um Kinder auf dem Matterhorn geht weiter. Immer häufiger nehmen Alpinisten ihre Kinder auf anspruchsvolle Bergtouren wie das Matterhorn mit.

Ein elfjähriger Amerikaner, Sam Evermore, erreichte am zweiten Augustwochenende 2025 den 4478 Meter hohen Gipfel des Matterhorns, begleitet von seinem Vater Joe. Walliser Zeitung berichtete darüber.

Die NZZ befaßt sich gerade mit dem Fall und berichtet, daß Sam Evermore es gelungen sei, „einen Schweizer Bergführer für die Tour zu gewinnen“, also der Vater offenbar nicht mit seinem Sohn alleine den Aufstieg bewältigte.

Dies werfe Fragen nach der Sicherheit und Eignung solcher Unternehmungen für Kinder auf und auch nach der Verantwortung von Bergführern.

Dichtestreß und andere Herausforderungen am Matterhorn

Die Besteigung des Matterhorns über den Hörnligrat gilt als schwierig. Die Route erfordert, 1250 Höhenmeter in acht bis zehn Stunden zu bewältigen, bei voller Konzentration.

Gefahren wie Steinschlag, Gewitter, Erschöpfung oder falsche Sicherungstechniken sind allgegenwärtig. Hinzu kommt der Dichtestreß durch viele Bergsteiger auf der beliebten Route, was die Tour für Kinder besonders riskant macht.

Keine Altersgrenze in den Alpen

In den Alpen gibt es keine gesetzliche Altersgrenze für das Bergsteigen. Experten wie Susi Kriemler, selbst Mutter, kritisieren solche Unternehmungen, aktuell in der NZZ.

Sie betonen, daß Kinder auf exponierten Routen wie dem Hörnligrat des Matterhorns nichts zu suchen haben, da sie den Gefahren von Höhenkrankheit und Notfällen nicht gewachsen sind.

Nur Kinder, die in einem alpinen Umfeld aufwachsen und regelmäßig Bergtouren unternehmen, könnten möglicherweise vorbereitet sein – doch selbst dann bleibedie Eignung fraglich.

In der NZZ schreibt Stephanie Geiger dazu: „Zwar erklärte Sams Vater Joe dem amerikanischen Fernsehsender ABC, es sei nicht um einen Rekord gegangen, sondern vielmehr darum, ihre Vater-Sohn-Beziehung zu stärken.
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Der einzige Grund dürfte das aber nicht gewesen sein. Bestimmt nicht ohne Hintergedanken und schon gar nicht aus reinem Zufall hielt Sam auf dem Gipfel des Matterhorns ein Stück Karton in die Kamera, auf dem geschrieben stand: «Matterhorn Youngest Ascent»“ Daß sein Sohn nicht der Jüngste war, wurde inzwischen von us-amerkanischen Zeitungen korrigiert. Dazu, daß er seinen Sohn das Stück Karton mit der fraglichen Aufschrift in die Kamera halten ließ fragt Geiger: „Ist er unwissend oder strebt Evermore einfach nach Ruhm?“

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