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Wettbewerbsfähigkeit der Walliser Unternehmen: zwischen starkem Franken und Zöllen
WKB-WirtschaftsindikatorWettbewerbsfähigkeit der Walliser Unternehmen: zwischen starkem Franken und Zöllen

WKB-Wirtschaftsindikator

Wettbewerbsfähigkeit der Walliser Unternehmen: zwischen starkem Franken und Zöllen
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Die Wirtschaftskammer Wallis (WKB) hat ihren Wirtschaftsindikator Wallis durch das außerkantonale Institut BAK Economics erstellen lassen.

Im ersten Halbjahr 2025 gingen die Exporte aus dem Wallis um 3,6 % zurück, während jene der gesamten Schweiz um 8,2 % zunahmen, so die Staatsbank in ihrer aktuellen Publikation. Die Schwäche des deutschen Marktes, der starke Schweizer Franken und die amerikanischen Zölle belasten die Exporte aus dem Wallis. Im ersten Halbjahr blieb Deutschland mit einem Anteil von 21 % am Auslandsumsatz der wichtigste Exportmarkt für das Wallis.

Im Einzelnen schreibt die WKB folgendes:

Im ersten Halbjahr 2025 blieb Deutschland mit einem Anteil von 21 % am Auslandsumsatz der wichtigste Exportmarkt für den Kanton Wallis, noch vor den USA (19 %). Seit August belastet ein von den USA verhängter Zusatzzoll von 39 % – mit Ausnahme von pharmazeutischen Produkten und bestimmten Goldwaren – die Wettbewerbsfähigkeit der Walliser Unternehmen. Dennoch gingen die Walliser Exporte in die USA nur um 4,4 % zurück.

Im Gegensatz dazu führte die Wirtschaftsschwäche Deutschlands zu einem deutlich stärkeren Rückgang der Exporte nach Deutschland (–9,6 %). Der starke Franken stellt einen zusätzlichen Wettbewerbsdruck für die Exporteure dar.

Trotz dieser Herausforderungen konnten andere Zielmärkte zulegen: Positiv wirkten das Wachstum der Ausfuhren nach Frankreich (+9,8 %), in die restliche Eurozone (+4,6 %) und das übrige Europa (+10 %) sowie die starken Zuwächse in China (+38,2 %) und Südamerika (+33,7 %). Insgesamt sind weiterhin fast 55 % der Walliser Exporte für Europa bestimmt; nur Italien verzeichnete ein spürbares Minus (–12,2 %).

Walliser Exporte nach Branchen

Im ersten Halbjahr 2025 sanken die Walliser Exporte um 3,6 %. Gesamtschweizerisch stiegen die Exporte um 8,2 %, hauptsächlich aufgrund von vorgezogenen Pharmaexporten zur Umgehung potenzieller US-Zölle. Dies spiegelt sich im kräftigen Zuwachs der Kategorie «Übrige chemische Endprodukte» wider, zu der auch die Pharmazie gehört.

Die Kategorie «Land- und forstwirtschaftliche Produkte» verzeichnete mit 46,6 % den stärksten Anstieg der Walliser Exporte (CH: +3,9 %). Die Walliser Industrie für «Maschinen, Apparate und Metalle» konnte sich gut halten. Zuwächse gab es in den Gruppen «Industriemaschinen» (VS: +10,7 %, CH: –5,3 %), «Rest Maschinen, Apparate, Elektronik» (VS: +23,2 %, CH: +2,7 %) und «Übrige Metalle und Metallwaren» (VS: +9,5 %, CH: –4,6 %).

Den stärksten Rückgang (–58,1 %) verzeichnete die Kategorie «Fahrzeuge», während in der Kategorie «Chemische und pharmazeutische Produkte» nur die «Agrochemischen Erzeugnisse» (VS: +7,2 %, CH: +3,5 %) zulegen konnten. Andere Gruppen wie «Chemische Rohstoffe, Grundstoffe» (VS: –12,9 %, CH: –19,0 %) und «Übrige chemische Endprodukte» (VS: –11,0 %, CH: +24,0 %) waren rückläufig.

(pd, rm)

(Graphik: WKB / BAK Economics)

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