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Die Worte von Staatsrat Mathias Reynard zur Eröffnung der Olma 2025
Eröffnungsrede der Olma 2025Die Worte von Staatsrat Mathias Reynard zur Eröffnung der Olma 2025

Eröffnungsrede der Olma 2025

Die Worte von Staatsrat Mathias Reynard zur Eröffnung der Olma 2025
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Da das Wallis an der ostschweizer Messe Olma dieses Jahr der Gastkanton ist, kam auch die Eröffnungsrede nebst der von Bundesrätin Karin Keller-Sutter aus dem Wallis.

Staatsrat Mathias Reynard hielt die Eröffnungsrede für das Wallis.  Er äußerte, an der Messe wolle man auch weniger bekannte Seiten des Wallis bekannter machen. Und gab hierbei auch etwas selbst im eigenen Kanton wenig Bekanntes über sich selbst zum Besten.

Somit brachte bereits die Olma-Eröffnung nicht nur neue Erkenntnisse für die Ostschweizer über das Wallis sondern auch für die Walliser über einen ihrer Staatsräte.

Er sei Freizeit-Imker, kümmere sich liebevoll um seine Bienen und stelle meinen eigenen Honig her. Zudem habe er auch einen kleinen Weinberg, den er das ganze Jahr über pflege. Er stellt außerdem eigenen Wein her und besitze über dies auch Schwarznasenschafe.

Die Ostschweizer Bundesrätin Karin Keller-Sutter erhielt von ihm Bio-Pinot Noir sowie ein Glas Honig von seinen Bienen.

Das Wallis sei seinen Traditionen zutiefst verbunden, so der SP-Politiker, der im Wallis eher für seinen Einsatz für Genderpolitik bekannt ist ganz bodenständig. 

Die Rede im Wortlaut: 

Sehr geehrte Frau Bundespräsidentin,

sehr geehrte Damen und Herren Vertreter und Vertreterinnen der Kantons- und Gemeindebehörden,

sehr geehrte Kollegin und Kollegen der Walliser Regierung,

sehr geehrte Geschäftsführer der Olma Messen St.Gallen,

meine Damen und Herren,

lassen Sie mich zunächst Lionel Dellberg für seinen super Zaubertrick danken.

Lionel ist ein Zauberer aus dem Wallis… daher hat er sich entschieden, meine Rede mit einem Thema einzuleiten, das uns im Wallis sehr am Herzen liegt!

Nein… es geht nicht nur um Wein und Aperitif, denn als Gesundheitsminister darf ich dafür keine Werbung machen.

Stattdessen werde ich Ihnen lieber von der Geselligkeit, der Freundschaft und den menschlichen Beziehungen erzählen, die den Einwohnerinnen und Einwohnern unseres Kantons so am Herzen liegen.

Das Wallis ist dieses Jahr hier auf der größten Volksmesse der Schweiz stark vertreten: um Ihnen zu zeigen, wer wir sind, aber auch, um Ihnen weniger bekannte Aspekte unseres Kantons näherzubringen.

Ich bin mit meiner Region persönlich tief verbunden. Vielleicht wissen Sie es nicht, aber ich bin nicht nur Politiker. In meiner Freizeit bin ich auch Imker. Ich kümmere mich liebevoll um meine Bienen und stelle meinen eigenen Honig her. Ich habe auch einen kleinen Weinberg, den ich das ganze Jahr über pflege, und Schwarznasenschafe!

Mein Kollege Christophe Darbellay und ich sind vorletztes Jahr zusammen mit einem Viehtransporter vom Wallis bis in den Jura gefahren, um Elisabeth Baume-Schneider ein Schwarznasenschaf namens «Petite Arvine» nach Hause zu bringen.

Frau Bundespräsidentin, heute habe ich Ihnen kein Schaf mitgebracht, sondern einige Flaschen meines Bio-Pinot Noir sowie ein Glas Honig von meinen Bienen.

Damit möchte ich Ihnen sagen, dass die Arbeit auf dem Feld und das Ernten seiner Früchte mich mit einer wesentlichen Realität unseres Kantons verbinden: der des «Terroirs», der Natur und der Weitergabe.

Das Wallis ist seinen Traditionen zutiefst verbunden. Aber sie sind nicht statisch: Sie entwickeln sich mit der Gesellschaft weiter und stehen im Dialog mit der Gegenwart.

Respekt vor der Vergangenheit und Vertrauen in die Zukunft. Genau in diesem Sinne sind wir nach St. Gallen gekommen! Um Ihnen ein Wallis zu präsentieren, das stolz auf seine Wurzeln ist, aber auch offen für andere und auf die Zukunft ausgerichtet.

Wir sind nicht nur mit unseren Alp-Hörnern und unserem Käse nach St. Gallen gekommen, sondern auch mit zeitgenössischen Angeboten.

Dies haben Sie gerade mit der Darbietung der Akrobatin Naika Aymon sehen können. Aber auch mit Bildern hinter mir. Sie stammen vom Künstler Issam Rezgui, dem Gründer des Vereins «Art Valais». Dieser Verein macht unseren Kanton zu einem riesigen Freilichtmuseum für urbane Kunst. Das Wallis wagt etwas. Das Wallis ist innovativ.

Und genau dieser Wunsch, auf andere zuzugehen, ist der Grund für unsere Präsenz an der Olma.

In unserem Land bedeutet auf andere zuzugehen zuerst einmal, Sprachen zu lernen. Im zweisprachigen Kanton Wallis wissen wir, wie bereichernd es ist, die Sprache seines Nachbarn zu sprechen. Das ist mehr als nur eine Notwendigkeit.

Deshalb sage ich unseren Freunden aus St. Gallen freundschaftlich: Die Idee, das Erlernen der französischen Sprache auf die Sekundarschule zu verschieben, hat mich etwas verunsichert. Als ich von dieser Entscheidung hörte, fragte ich mich, wie ich mich an Sie wenden sollte.

Shall I talk to you in English, to make sure everyone is on the same page?

Don’t we say that Swiss people get along because they don’t understand each other?

Ou alors, dois-je vous parler en français, pour vous rappeler à quel point notre langue est magnifique. C’est peut-être la plus belle langue pour déclarer son amour. À vous, à notre pays et à tout ce qui fait sa richesse.

Aber letztendlich ist das fragile Gleichgewicht, das unsere «Willensnation» ausmacht, eine harmonische Mischung aus all dem, also werde ich auf Deutsch fortfahren.

Ich möchte nur hinzufügen, dass wir uns umso schneller verstehen, je früher wir die Sprache des anderen lernen!

Die heutige Feier ist übrigens ein schönes Beispiel für die Vielfalt des Wallis: Sie bringt Künstler aus den zwei Sprachregionen zusammen: dem Ober- und dem Unterwallis.

Lionel Dellberg, der perfekt zweisprachig ist, füllt Säle in der ganzen Schweiz. Ein Beweis dafür, dass sprachliche oder kulturelle Vielfalt kein Hindernis ist, sondern eine Stärke.

Aber kommen wir zurück zum Wallis… Jeder kennt die Klischees: Raclette, Fendant, und Skifahren. Und darauf sind wir stolz!

Aber im Wallis gibt es noch mehr zu entdecken: Zum Beispiel Festivals wie das Palp, das Verbier Festival oder das Musikdorf Ernen.

Es gibt auch die Walliser Kultur, die mit Künstlern exportiert wird, die den Kanton bekannt machen: Kevin Germanier in der Mode, Claude Barras im Kino oder die Serie Tschugger und die Sängerin Sina, die die ganze Deutschschweiz ansprechen.

Über die Kultur hinaus gibt es das Wallis der Innovation. Hier in paar Beispiele:

DePoly – das Start-up des Jahres 2024 zerkleinert Plastikabfälle, um sie für die Industrie wieder nutzbar zu machen. Eversys exportiert seine Kaffeemaschinen in alle Welt, und das Idiap erzielt einen Durchbruch nach dem anderen im Bereich der künstlichen Intelligenz.

Das ist nicht Silicon Valley… sondern Rhone-Valley!

Natürlich bleibt auch unser Kanton von den Herausforderungen unserer Zeit nicht verschont. Die globale Erwärmung bringt unsere Gletscher zum Schmelzen, schadet der Landwirtschaft und verändert unsere Landschaft.

Manchmal auf dramatische Weise, wie in diesem Frühjahr in Blatten.

Ich möchte diesen Tag nutzen, um dem Kanton St. Gallen und seinem Regierungspräsidenten Beat Tinner ganz herzlich für die enorme Hilfe nach der Katastrophe in Blatten zu danken.

Diese finanzielle Unterstützung ermöglicht den Bau von Sozialwohnungen im Nachbardorf Wiler.

Sie sind Ausdruck für die sozialen und solidarischen Werte, die die Schönheit unseres Landes ausmachen. Einer für alle, alle für einen!

Ich lade Sie ein, hier an der Olma das traditionelle und das innovative Wallis zu entdecken. Unter unserem Motto „Wow Wow Wallis“.

Valais Wallis Promotion hat ein großartiges Programm für Sie zusammengestellt. – Merci beaucoup!

Liebe St. Gallerinnen und St. Galler,

das Wallis ist ein Kanton mit Wurzeln und Schwung. Mit unserem Besuch hier wollen wir nicht nur zeigen, wer wir sind, sondern auch die Bande stärken, die uns verbinden, von Kanton zu Kanton, von Sprache zu Sprache.

Und ich hoffe, dass Sie nach Hause zurückkehren und sagen: Wow wow Wallis…

(pd, rm)
(Foto: Michael Huwiler)

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