VCS Wallis und Pro Natura Wallis erleichtertAutobahnraststätte Steineja: Große Erleichterung
Autobahnstrecken sind naturgemäß lang, für eine Autobahnraststätte suchte man sich ausgerechnet einen Ort aus, an dem sich ein See befindet, der zugeschüttet werden sollte. Der See hatte sich selbst gebildet, nachdem dort ein Loch für die Gewinnung von Baumaterialien ausgehoben worden war.
Pro Natura Wallis, der VCS Wallis, die SP Oberwallis und die Grünen Oberwallis und Weitere wandten sich gegen das Vorhaben, den See zu zwei Dritteln wieder zuzuschütten um Lkw-Parkplätze zu erstellen.
Bei der Autobahn A9, der pro Autobahnmeter teuersten Autobahn der Schweiz gibt es nun eine weitere Panne, denn es stellte sich heraus, daß nicht einmal die Baugesuchsunterlagen korrekt waren.
Die kantonalen Behörden im Wallis, aber auch das Bundesamt Uvek hatten vergessen, ihre Richtpläne anzupassen, obwohl die geplante Raststätte und die Parkplätze auch die Landwirtschaftszone betrifft.
Nun kam der Fall vor das Bundesv-Vrwaltungsgericht und es ist ein Urteil gefallen.
Der VCS Wallis und Pro Natura Wallis nehmen „erfreut zur Kenntnis“, daß das Bundesverwaltungsgericht das A9-Plangenehmigungsverfahren zum Lkw-Stauraum und zur Autobahnraststätte Steineja abgelehnt hat.
Die beiden Walliser Organisationen äußern sich in einer gemeinsamen Mitteilung zu dem Urteil:
Die beiden Umweltorganisationen reichten 2020 Einsprache gegen das Plangenehmigungsverfahren ein.
Danach folgte ein zweijähriger Rechtsstreit um das Projekt, das u.a. die Zuschüttung von mehr als einem Drittel des Baggersees Steineji und eine überdimensionierte, versiegelte Fläche für über 300 Park- und Abstellplätze für Personen- und Lastwagen vorsah.
Die geplanten Ersatzmaßnahmen waren mangelhaft und die Standortgebundenheit war nicht ausgewiesen. 2022 wurde bekannt, daß für die Planung der Autobahnraststätte die planrechtlichen Grundlagen fehlen.
Ein Skandal sondergleichen, der dank dem Bundesamt für Raumplanung ans Licht kam.
Der VCS Wallis und Pro Natura Wallis brachten dies mithilfe der Medien an die Öffentlichkeit.
Wegen unsicherer Ausgangslage, die Rechtsargumentation unterschied sich zur derjenigen der anderen Einsprecher, zogen die Umweltverbände ihre Einsprachen nicht weiter an das Bundesverwaltungsgericht.
Umso erleichterter sind der VCS Wallis und Pro Natura Wallis, dass weitere Parteien weiterzogen und nun recht bekamen.
Die Umweltverbände wiesen immer darauf hin, daß es im Oberwallis keine zusätzlichen 300 Park- und Stellplätze braucht.
Lastwagenfahrer können heute dank digitaler Hilfsmittel bereits bei der Routenplanung den Simplon wegen Schneefall umfahren, zudem gibt es in der Rhoneebene zwischen Raron und Brig mehrere Stellplätze für Lastwagen.
Noch besser ist es, wenn möglichst viele Güter auf der Schiene statt im Lastwagen über den Simplonpass transportiert werden.
(pd, rm)
(Graphik: Planauflage Bauprojekt)


