
Steuergelder für mehr Frauen in der Gemeindepolitik
Der Kanton Wallis und vier weitere Kantone haben an diesem Projekt der Fachhochschule Graubünden mitgewirkt und investieren für höhere Frauenquoten in der Gemeindepolitik Steuergelder:
Von Mentoring, überparteilicher Unterstützung bis hin zu neuen Modellen in der Gemeindeführung – das Projekt PROMO Femina zeigt mit über 120 Maßnahmen, wie Frauen leichter Zugang zu politischen Ämtern finden. Das neue Digital-Werkzeug und die ergänzende Studie unterstützen Gemeinden, Lokalparteien und Netzwerke und möchten einen Beitrag zur nachhaltigen Steigerung von politisch engagierten Frauen auf Gemeindeebene leisten.
Zurzeit werden nur knapp ein Viertel der Sitze in den Schweizer Gemeindeexekutiven von Frauen besetzt. Dies sieht die Walliser Kantonsregierung als Manko an gegen das man etwas tun müsse. Eigenartigerweise werden solche Frauenquoten von am liebsten 50% nicht gefordert bei Berufen wie Tunnelarbeiter etc. Oder Männerquoten bei beliebten Frauenberufen. So fordert niemand, es müsse 50% Hebammeriche geben, die Hebammenquote sei zu hoch. Oder es müsse 50% Sekretäre geben, die Frauenquote bei Sekretärinnen sei zu hoch.
Das Kantonale Amt für Gleichstellung und Familie klagt:
„Die Etwas besser sieht die Situation in den Gemeindeparlamenten aus. Diese deutliche Unterrepräsentation ist einem Mangel an weiblichen Kandidaturen geschuldet. Das Projekt PROMO Femina will Frauen ermutigen, sich in der Politik zu engagieren. Es stellt ein Mittel zum Erhalt des Milizsystems auf Gemeindeebene dar und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Diversität und zur Gleichstellung.“
Zahlreiche Steuergeld-Quellen eröffnet und sie fließen
Unterstützt wird das Projekt von den Gleichstellungsbüros der fünf Kantone Wallis, Appenzell-Außerrhoden, Graubünden, St. Gallen und Zürich sowie dem Schweizerischen Gemeindeverband. Im Herbst 2021 haben die Forschenden der FH Graubünden in zahlreichen Workshops mit Gemeindepolitikerinnen, politisch interessierten Frauen und Expertinnen die Gründe für die spärliche Vertretung von Frauen in den Gemeindebehörden diskutiert.
Eine Digital-Plattform mit konkreten Tipps
Aus diesen Treffen ist eine Digital-Plattform entstanden, wo zum einen über 120 Maßnahmen mit Beispielen aus der Praxis illustriert und beschrieben sind. Diese richten sich an Gemeinden, Lokalparteien und (Frauen-) Netzwerke.
Initianten behaupten: Frauen hätten Wissenslücken bei Gemeindepolitik
Die Maßnahmen verfolgen verschiedene Ziele:
Die Maßnahmen sollen unter anderem Wissenslücken zur Gemeindepolitik schließen (zum Beispiel politisch aktive Frauen als «Botschafterinnen» einsetzen), Frauen ermutigen, sich als Kandidatinnen zu melden (zum Beispiel durch Bootcamps für Gemeindepolitikerinnen, Mentoring durch erfahrene Gemeindepolitikerinnen und das Sicherstellen überparteilicher Unterstützung) Die zeitliche Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Gemeindeamt verbessern (zum Beispiel durch Verringerung der Präsenzzeiten und den Einsatz von flexibleren Arbeitsgruppen).
Zum anderen sind auf der Projekt-Webseite Tipps und Tricks, Informationen zur Gemeindepolitik und Videos für interessierte Frauen zu finden. Diese sollen den Eintritt in die Gemeindepolitik erleichtern.
„Das Wallis als Vorzeigekanton“
Die Studie umfaßt die 482 Gemeinden der beteiligten Kantone mit ihren Gemeindeexekutiven und -legislativen, den Rechnungs- respektive den Geschäftsprüfungskommissionen (RPK/GPK) sowie den Schulbehörden.
Der Anteil an Frauen in den Gemeindebehörden per Ende 2021 variiert je nach Kanton, politischem Amt und kommunalen Strukturen deutlich.
Im Wallis besetzen die Frauen, alle Kommissionen zusammengenommen, 42% der Sitze. Es handelt sich um das beste Ergebnis unter den fünf an der Studie teilgenommenen Kantonen.
Stärkung des Milizsystems: Eine echte Herausforderung (für Frauen)
Frauen den Zugang zu politischen Mandaten erleichtern, ist ein Mittel gegen das Nachwuchsproblem, mit dem die Gemeinden zu kämpfen haben. Die Studie der Fachhochschule Graubünden hat auch zum Ziel, das Milizsystem zu stärken, das bis jetzt der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zugute gekommen ist.
Wallis | AR | GR | SG | ZH | |
Gemeindeexekutive | 25 % | 30 % | 21 % | 25 % | 27 % |
Geschäftsprüfungs/Rechnungsprüfungskommission | 42 % | 31 % | 29 % | 22 % | 19 % |
Schulrat/-kommission | 61 % | 54 % | 57 % | 44 % | 57 % |
Gemeindeparlament | 39 % | 45 % | 22 % | 33 % | 30 % |
Durchschnitt aller Gemeindebehörden | 42 % | 40 % | 32 % | 31 | 33 % |
Das Hilfswerkzeug für Frauen
PromoFemina – Projekte FHGR CHUR
(rm,pd)
(Beitragsbild: Kantonales Amt für Gleichstellung und Familie)
- Zuwenig Regen: Waldbrandgefahr im Wallis
Aufruf zur Vorsicht
- Juli 26, 2024 - Gemeinderats-Wahlen Leuk: SVP Leuk mit breit abgestützter 5er-Liste
Patrick Kuonen, Thierry Zwahlen, Bernardo Amacker, Nevio Imhasly und Sascha Gsponer stellen sich zur Wahl
- Juli 26, 2024 - Zurück vor heimischem Publikum
Der FC Sion empfängt Lausanne-Sport
- Juli 26, 2024